- 21.02.2022, 09:03:33
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- OTS0023
Welttag soziale Gerechtigkeit: Garantie ist zentrale Aufgabe der Sozialpolitik
Die Wiener Kinder- und Jugendanwält:innen warnen vor steigender Kinderarmut
Im Jahr 2009 haben die Vereinten Nationen den 20. Februar zum Tag der Sozialen Gerechtigkeit ausgerufen. Heute soll daran erinnert werden, dass auch in Österreich fast jedes fünfte Kind in Armut aufwäschst oder armuts- und ausgrenzungsgefährdet ist. Betroffen sind laut EU-SILC-Erhebung 2020 rund 350.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Per Definitionem ist das primäre Ziel des Sozialstaates die Verbesserung der sozialen Lage ärmerer Bevölkerungsgruppen durch Angleichung der Lebenschancen und Existenzbedingungen. Darüber hinaus hat sich Österreich mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention in Artikel 26 verpflichtet, die soziale Sicherheit jedes Kindes zu garantieren. Die Diskrepanz zwischen Recht und sozialer Gerechtigkeit ist aber nach wie vor alarmierend und bleibt daher eine gesellschaftliche Herausforderung, die durch die Corona-Pandemie massiv verschärft wurde.
„Die Auswirkungen der Corona-Krise sind bereits jetzt in puncto Lebensqualität für Kinder und Jugendliche spürbar. Denn damit verbunden sind erhebliche Folgen für das Aufwachsen, das Wohlbefinden, die Gesundheit, die Bildung etc. und damit insgesamt für die Zukunftschancen von Kindern“, so der Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs.
„Zwischen der sozialen Stellung der Eltern und der Kinder besteht nach wie vor ein starker Zusammenhang, was bedeutet, dass diese Kinder durch ihre erlebten Defizite oft arm bleiben – Armut sozusagen als soziales Erbe!“ ergänzt die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal.
Die nachhaltige Integration ärmerer Kinder in die Gesellschaft und damit die Stabilisierung der Gesellschaftsordnung muss dem Staat etwas „wert“ sein. Eine der zentralen Forderungen der Kinder- und Jugendanwaltschaft ist daher die rasche Etablierung der Kindergrundsicherung bis zur Volljährigkeit jedes Kindes. „Kinder haben nicht die Wahl in welcher Familie sie aufwachsen, sie sollen aber alle die gleichen Chancen haben und als Träger:innen eines eigenen Rechtsanspruchs gelten“, fordern die Kinder- und Jugendanwält:innen.
Die Teilhabe und bestmögliche Entwicklung jedes Kindes für ein gelingendes Leben muss aber auch in unser aller Interesse stehen. Letztendlich bleibt die Umsetzung von Kinderrechten eine gesamtgesellschaftliche Haltungsfrage – jeder kann mitmachen!
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Kinder- & Jugendanwaltschaft Wien
DSAin Dunja Gharwal, MA, Mag. Ercan Nik Nafs
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