- 16.02.2022, 07:01:35
- /
- OTS0005
Greenpeace-AktivistInnen protestieren auf Zufahrtsstraße zu ungarischem Mega-Projekt am Neusiedler See - BILD/VIDEO
Umweltschutzorganisation fordert sofortigen Baustopp des Tourismuskomplexes - Bundesregierung und EU müssen Nationalparkgebiet schützen
Utl.: Umweltschutzorganisation fordert sofortigen Baustopp des
Tourismuskomplexes - Bundesregierung und EU müssen
Nationalparkgebiet schützen =
Wien/Budapest (OTS) - 15 Greenpeace-AktivistInnen aus Österreich und
Ungarn protestieren seit heute, Mittwoch, frühmorgens an der
Hauptzufahrtsstraße zum ungarischen Mega-Bauprojekt in Fertőrákos am
Neusiedler See in unmittelbarer Nähe der österreichischen Grenze.
Zwischen zwei Gerüstbauten wurde ein Banner mit der ungarischen
Aufschrift “Ungarische Regierung: Stoppt die Zerstörung unserer
Nationalparks!” gespannt. Dazwischen haben sich vier AktivistInnen am
Boden aneinander gekettet. Greenpeace fordert einen umgehenden
Baustopp für das von der ungarischen Regierung unter Premier Viktor
Orbán geplante Mega-Projekt. Das Projekt muss redimensioniert und
eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt
werden, um die Auswirkungen auf das gemeinsame Naturschutzgebiet in
Österreich und Ungarn zu berücksichtigen. Die schrittweise Verbauung
der Ufergebiete muss am gesamten Neusiedler See beendet werden.
“Die Umsetzung dieses Mega-Projekts wäre eine Katastrophe für den
Nationalpark und das UNESCO-Welterbe. Mit der heutigen Aktion fordern
wir den sofortigen Stopp der Baumaßnahmen”, sagt Greenpeace-Sprecher
Herwig Schuster. “Schon jetzt wurden zahlreiche Tierarten aus dem
Gebiet vertrieben. Streng geschützte Vogelarten in Ungarn, aber auch
im nahen österreichischen Teil des Naturschutzgebiets sind stark
gefährdet. Die ungarische Regierung muss den Bau jetzt umgehend
beenden und auf ein für die Umwelt erträgliches Maß anpassen”,
fordert Schuster.
Magdalena Bischof ist eine von zwei Aktivistinnen aus Österreich, die
an dem Protest teilnehmen: “Die Naturzerstörung durch dieses
Bauprojekt hat schon enorme Ausmaße angenommen. Ich bin hier, weil
Umweltzerstörung keine Grenzen kennt”, so die Aktivistin. “Der Bau
muss gestoppt und der Einfluss auf dieses einzigartige
Naturschutzgebiet ernsthaft geprüft werden, bevor dieser Lebensraum
endgültig zerstört wird”, so Bischof.
Die Umweltschutzorganisation protestiert gegen Bauarbeiten im
mehrfach geschützten Nationalparkgebiet. Für einen
Mega-Freizeitkomplex mit über 100 Zimmern, einem Parkhaus mit 880
Stellplätzen und einem Yachthafen mit 850 Bootsliegeplätzen wird ein
wertvoller Lebensraum dauerhaft zerstört und der
UNESCO-Welterbestatus der Region gefährdet. Aktuell werden die
Arbeiten der ersten Bauphase abgeschlossen: 53 Hektar
Naturschutzgebiet werden abgetragen oder schwer beschädigt. Die
Auswirkungen dieser Bauphase wären noch teilweise umkehrbar. In der
zweiten Phase wird der Boden des Gebiets durch die Bauarbeiten
unwiederbringlich zerstört und der mehrfach geschützte Lebensraum
vernichtet. Laut einem von Greenpeace beauftragten Gutachten vom
Sommer 2021 ist eine EU-Naturverträglichkeitsprüfung erforderlich,
weil mit dem Bau mehrere bereits gefährdete und EU-rechtlich
besonders geschützte Vogelarten bedroht werden. Das Projekt verstößt
damit gegen mehrere Naturschutzbestimmungen, darunter die
Fauna-Flora-Habitat - Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie der
EU. Auch die EU-Kommission untersucht bereits mögliche Verstöße gegen
EU-Naturschutzrecht. Da auch die Bestände seltener Arten wie
Stelzenläufer, Seeregenpfeifer und Säbelschnäbler auf
österreichischer Seite indirekt mitbetroffen sind, ist eine
grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig.
Bildmaterial finden Sie ab ca. 09:30 Uhr unter:
https://act.gp/20220216-Media
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits im Dateinamen für die
redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP






