• 10.02.2022, 10:42:39
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„Widerstand im Reich der Mitte. Chinas Schindler“ am 11. Februar um 22.35 Uhr in ORF 2

„Universum History“-Doku über das mutige Vorgehen zweier Männer im Zweiten Weltkrieg

Utl.: „Universum History“-Doku über das mutige Vorgehen zweier
Männer im Zweiten Weltkrieg =

Wien (OTS) - Im Dezember 1937 richten Soldaten der Kaiserlichen
japanischen Armee in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanking
ein Massaker unter der Bevölkerung an. Rund 300.000 Menschen werden
ermordet. John Rabe, deutscher Geschäftsmann der Firma Siemens und
Nationalsozialist, rettet Tausende Chinesen und Chinesinnen. In Wien
verhilft ein chinesischer Diplomat verfolgten Juden und Jüdinnen zur
Flucht nach Schanghai. Mit Steven R. Talleys Dokumentation
„Widerstand im Reich der Mitte. Chinas Schindler“ zeigt „Universum
History“ am Freitag, dem 11. Februar 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 ein
außergewöhnliches zeitgeschichtliches Dokument, das dem Mut und der
Courage dieser beiden Männer ein Denkmal setzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde nicht nur in Europa und Afrika gekämpft,
sondern auch in Asien. Seit Mitte der 1930er Jahre versucht Japan,
späterer Verbündeter Nazi-Deutschlands, ganz Asien unter seine
Herrschaft zu bringen. 1937 beginnt Japan seine Invasion in China. Im
Dezember 1937 richten japanische Soldaten in Nanking, der damaligen
Hauptstadt der Republik China, ein Blutbad an und ermorden rund
300.000 Chinesinnen und Chinesen. Der deutsche Geschäftsmann John
Rabe kann in einer mutigen Aktion Tausende Menschen in Nanking in
Sicherheit bringen und vor dem sicheren Tod retten. Und in Wien
ermöglicht der chinesische Diplomat Feng Shan Ho den von den Nazis
verfolgten Wiener Jüdinnen und Juden die Flucht nach Schanghai.

„Irgendwann bin ich aus den Leichenbergen hervorgekrochen. Ich war
wohl zu jung, um mich zu fürchten. Mein ganzer Körper war voller
Blut“, sagt Li Gaoshan, ein Überlebender des Massakers von Nanking.
In die englischsprachige Geschichtsschreibung ist das Massaker als
„The Rape of Nanking“ eingegangen, die Vergewaltigung Nankings. John
Rabe und seinen Helferinnen und Helfern gelingt es, mehr als 200.000
Menschen vor den Japanern in Sicherheit zu bringen. Rabe war
Repräsentant eines europäischen Konzerns in China und Mitglied der
NSDAP. In seinem Tagebuch beschreibt er, wie es ihm gelungen ist,
eine Sicherheitszone einzurichten, in der die Menschen vor Ermordung
und Vergewaltigung Zuflucht gefunden haben. Als die Japaner begannen,
das Gebiet zu bombardieren, ließ er einen Luftschutzbunker ausheben
und darüber eine Hakenkreuzflagge befestigen. So sahen die
japanischen Flieger das Symbol ihres deutschen Verbündeten und der
Ort blieb von den Bomben verschont. Seine Aufzeichnungen schildern
ebenso dramatisch, wie 600 Menschen in seinem Zweifamilienhaus
überleben konnten.

Anfang 1938 bricht Rabe nach Berlin auf, um Adolf Hitler persönlich
über die Gräueltaten zu informieren. Er glaubte, dass Hitler
eingreifen würde, wenn er von den Verbrechen seiner japanischen
Verbündeten in China erführe. In einem Brief bittet er ihn, auf die
Japaner einzuwirken. Daraufhin wird er von der Gestapo verhaftet.
Dieselben Nazis, von denen er sich ein Einschreiten gegen die Gräuel
in Nanking erhoffte, gehen selbst mit skrupelloser Brutalität gegen
hilflose Zivilistinnen und Zivilisten vor.

Nach den Novemberpogromen am 9. November 1938 ist ein Leben für
Jüdinnen und Juden unter diesem Regime nicht mehr möglich. Ein
Massenexodus beginnt. Doch eine Nation nach der anderen weigert sich,
die Juden und Jüdinnen aufzunehmen. Feng Shan Ho, der chinesische
Generalkonsul in Wien, stellt weiterhin Visa aus, und zwar für das
von japanischen Truppen besetzte Schanghai. Denn dort herrschen
derart chaotische Zustände, dass die Pässe bei der Einreise nicht
kontrolliert werden. So gelingt es mit Hilfe Feng Shan Hos, dass bis
1940 18.000 Wiener Jüdinnen und Juden nach Schanghai emigrieren
konnten. Der chinesische Botschafter in Berlin sieht dadurch die
Beziehungen seines Landes zu Hitlerdeutschland gefährdet, das
chinesische Konsulat wird geschlossen. Doch Feng Shan Ho macht weiter
und stellt in seiner Privatwohnung weiterhin Visa aus.

Der Chinese Feng Shan Ho, der sein Leben aufs Spiel setzte, um
Menschen vor dem sicheren Tod zu retten, ist zum Helden geworden. Und
der Deutsche John Rabe ist für Tausende Chinesinnen und Chinesen „der
gute Mensch von Nanking“.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

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