PEK: Energiewende im Verkehrssektor erfordert Mut
Wirtschaft braucht Planungssicherheit - Menschen benötigen Versorgungssicherheit
Wien (OTS) - "Die Energiewende ist eingeleitet, die Dekarbonisierung des Verkehrs- und Transportsektors spielt dabei die größte Rolle", sagt Alexander Bachler, Geschäftsführer der Plattform Erneuerbare Kraftstoffe (PEK), zu den laufenden Verhandlungen zur nationalen Umsetzung der Erneuerbaren-Richtlinie (Renewable Energy Directive II - RED II). Er zeigt Unverständnis dafür, dass Österreich hier säumig ist: "Wir sind unter den europäischen Schlusslichtern. Heute entscheiden wir über den Weg der nächsten Jahre in der Klimapolitik im Verkehrssektor. Es braucht Lösungen für den Fahrzeugbestand, und es darf uns nicht an Mut fehlen", so Bachler.
Die RED II ist die Basis für die europäische Erneuerbare-Energie-Politik und stellt die zentralen Weichen zur Erreichung der Energie- und Klimaziele 2030. In Österreich wird diese EU-Richtlinie unter anderem mit der Kraftstoffverordnung (KVO) umgesetzt, die somit den Zielpfad für die Wirtschaft vorgibt. "Die Umsetzung hätte mit 30. Juni 2021 erfolgt sein müssen, jetzt haben wir Februar 2022. Wir haben viel Zeit vertrödelt und noch dazu konkrete Möglichkeiten für spürbare Treibhausgaseinsparungen ausgelassen", kritisiert Bachler.
"In Brüssel ist die Diskussion um die Nachfolgeregelung der RED II und somit über weitere Maßnahmen zur Erhöhung der erneuerbaren Energie im Verkehr bereits in voller Fahrt. Wir stehen hingegen immer noch mit angezogener Handbremse auf dem Standstreifen. Wir brauchen konkrete Maßnahmen und realistische Ziele. Dabei sind die ökologische Wirksamkeit, die ökonomische Umsetzbarkeit und auch die soziale Ausgewogenheit gleichermaßen wichtig", so Bachler. Die PEK fordert daher ein engagiertes Vorgehen seitens des zuständigen Verkehrs- und Klimaschutzministeriums (BMK).
Mit Bioethanol-Beimischung 200.000 t CO2-Einsparung möglich
Eine konkrete Maßnahme zur Dekarbonisierung, die schnell umsetzbar und ökologisch wie ökonomisch gleichsam wirksam ist, ist bereits im Regierungsprogramm vereinbart. "Wir könnten sofort mit einer 10%igen Bioethanol-Beimischung zu Benzin starten. Das sind 200.000 t CO2-Einsparung jährlich, die sprichwörtlich auf der Straße liegen. Auch weitere Beimischungserhöhungen zum Zurückdrängen der fossilen Kraftstoffe sollten wir mutig angehen - Schluss mit Zögern und Zaudern", mahnt Bachler. Vor allem nach dem österreichischen Ja zu einem höheren Bio-Anteil im Flugverkehr des BMK sei dies der längst überfällige Schritt zum Ausstieg aus den fossilen Kraftstoffen.
Die PEK steht für konstruktive Gespräche immer zur Verfügung. "Vor allem unsere Umwelt und das Klima brauchen die rasche Umsetzung der RED II über die Kraftstoffverordnung. Wir brauchen Planungssicherheit, die Österreicher brauchen Versorgungssicherheit", appelliert Bachler an das zuständige Verkehrs- und Klimaschutzministerium. (Schluss)
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