Greenpeace fordert dringend notwendige Verbesserungen und rechtlich verbindliche Ziele im geplanten Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung der Bundesregierung
Utl.: Greenpeace fordert dringend notwendige Verbesserungen und
rechtlich verbindliche Ziele im geplanten Aktionsplan gegen
Lebensmittelverschwendung der Bundesregierung =
Wien (OTS) - Ein Video von noch originalverpackten Fleischbergen in
einer österreichischen Abfallwirtschaftsanlage hat im Jänner ganz
Österreich schockiert. Nun hat die Umweltschutzorganisation
Greenpeace nachrecherchiert, wie viele Lebensmittel unverzehrt in
Österreichs Müllverbrennungsanlagen landen. Das Ergebnis: Jährlich
werden Waren im Wert von mindestens 1,4 Milliarden Euro verbrannt.
Auch künftige Generationen müssen den Preis für diese Verschwendung
bezahlen: Die umsonst hergestellten Lebensmittel verursachen 1,5
Millionen Tonnen CO2 jährlich. Das entspricht in etwa dem halben
österreichischen Flugverkehr vor Corona und zeigt das enorme
Einsparungspotential. Laut von Österreich mitbeschlossenen
internationalen Zielen muss Österreich die Lebensmittelverschwendung
bis 2030 halbieren. Es braucht daher jetzt dringend sanktionierbare
und ambitionierte Maßnahmen im angekündigten Aktionsplan gegen
Lebensmittelverschwendung. Greenpeace fordert von der Bundesregierung
unter anderem eine Transparenz-Offensive über das gesamte Ausmaß der
vermeidbaren Lebensmittelabfälle und eine rechtlich verbindliche
maximale Wegwerfquote für Verarbeiter und Händler.
“Der alltägliche Wahnsinn der Lebensmittelverschwendung kommt uns
gleich doppelt teuer zu stehen. Zum einen, weil wir Lebensmittel im
Wert von 1,4 Milliarden Euro ganz einfach verbrennen. Zum anderen,
weil wir unermessliche Schulden gegenüber künftigen Generationen
anhäufen, wenn wir unseren Böden wertvolle Nährstoffe für
Lebensmittel entziehen, die nie gegessen, sondern ganz einfach
verfeuert werden”, sagt Sebastian Theissing-Matei,
Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Neben den
Nährstoffen, die den Böden entzogen und verbrannt werden, verbraucht
die Produktion von Lebensmitteln für den Müll Unmengen an Ressourcen,
Energie und Arbeitskraft. Ethisch besonders bedenklich ist die
Lebensmittelverschwendung bei Fleisch. Hier müssen Tiere vollkommen
unnötig ihr Leben lassen.
Obwohl das Problem der Lebensmittelverschwendung seit langem bekannt
ist, hat die österreichische Politik in den letzten Jahren viel zu
wenig gegen dieses Problem unternommen. Runde Tische und freiwillige
Initiativen konnten das Problem nicht ansatzweise lösen. Bisher ist
es noch nicht einmal gelungen, eine einheitliche und durchgängige
Datenbasis über die Lebensmittelverschwendung in Österreich
herzustellen. Wie im türkis-grünen Regierungsprogramm festgehalten,
läuft derzeit ein Prozess unter Führung des Klimaschutzministeriums
für einen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung. “Wir müssen
die skandalöse Verschwendung von Lebensmitteln bis 2030 zumindest
halbieren. Schluss mit den zahnlosen freiwilligen Vereinbarungen der
letzten Jahre. Die österreichische Bundesregierung darf sich nicht
länger aus der Verantwortung stehlen und muss jetzt rasch einen
ambitionierten Aktionsplan mit rechtlich verbindlichen Zielen für
alle Branchen vorlegen”, fordert Theissing-Matei.
Die gesamte Greenpeace-Recherche finden Sie unter folgendem Link:
https://act.gp/Factsheet_Lebensmittelverschwendung
Das Video zum Nachsehen finden Sie hier:
https://act.gp/Video_Lebensmittelverschwendung
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