• 01.02.2022, 14:02:24
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  • OTS0169

Rinderzucht Austria: Projektstart "NEU.rind" für ökologischen Fußabdruck

Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit der Rinderwirtschaft

Utl.: Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit der Rinderwirtschaft =

Wien (OTS) - Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen ist das Thema
der Gegenwart und Zukunft. Die Rinderwirtschaft ist sowohl Betroffene
als auch Mitverursacherin. Die Emissionen aus der Rinderhaltung
stehen in der Gesellschaft kritisch zur Diskussion, und die
Landwirtinnen und Landwirte erwarten konkrete Hilfestellungen und
Ansatzpunkte für ihren Betrieb. Um diesen Unterstützung zur
Verbesserung der Nachhaltigkeit, Effizienz und Umweltwirkung zu
geben, hat die Rinderzucht Austria mit namhaften Partnerinnen und
Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Mitgliedsorganisationen nun
das Projekt "NEU.rind" mit einer Laufzeit von drei Jahren gestartet.
Die innovativen Ansätze und Zielformulierungen schafften unter großer
Konkurrenz den Sprung in die Förderschiene als Projekt von EIP-AGRI,
der Europäischen Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche
Produktivität und Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt stehen die
Zusammenarbeit von Landwirten und Wissenschaftern sowie der
gemeinsame Austausch und die Schaffung von Synergien.

Digitaler Betriebshelfer für Milchviehbetriebe

"Eine repräsentative Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung gibt es
für die Rinderwirtschaft in der Breite in Österreich bisweilen
nicht", weist Rinderzucht Austria-Obmann Stefan Lindner,
praktizierender Milchbauer aus Tirol, hin. Im Projekt "NEU.rind" soll
nun ein einfaches und praktikables Werkzeug - ein digitaler
Betriebshelfer - zur Bewertung von Nachhaltigkeit, Effizienz und
Umweltwirkung entwickelt werden.

Zahlreiche Studien belegen, dass Milch in Österreich mit einem
geringeren ökologischen Fußabdruck produziert wird als in anderen
Regionen Europas und der Welt. Gründe dafür sind die flächengebundene
Produktion, der hohe Grünland- und Grundfutteranteil, die GVO-freie
Erzeugung und der hohe Anteil an Zweinutzungsrinderrassen. Diese
Merkmale kennzeichnen den österreichischen Weg der Milch- und
Rinderwirtschaft. "Der neu zu entwickelnde digitale Betriebshelfer
soll einer möglichst großen Zahl an milchproduzierenden Betrieben zur
Bewertung der Ökoeffizienz zur Verfügung gestellt werden und damit
eine breite Datenbasis generieren. Einzelbetriebliche Stärken und
Potenziale können nun im Vergleich zu anderen Betrieben identifiziert
und betriebsindividuelle Ansätze für Verbesserungen genutzt werden",
informiert Projektleiterin Christa Egger-Danner von der Rinderzucht
Austria.

Green Deal mit betriebsspezifischen Handlungsempfehlungen

Mit der nächsten GAP-Förderperiode ab 2023 ist von der
Europäischen Kommission auch ein Betriebsnachhaltigkeitstool auf
einzelbetrieblicher Ebene für die Beratung vorgeschlagen worden. Um
die Umweltwirkung der österreichischen Rinderwirtschaft zu reduzieren
und nachhaltig zu verbessern, sind betriebsspezifische
Handlungsempfehlungen wesentlich. Diese können jedoch nur
bereitgestellt werden, wenn für den Betrieb auch aussagekräftige
Kennzahlen und Informationen möglicher Maßnahmen bekannt sind. In
diesem Sinne soll ein Benchmarking erarbeitet werden, wonach Betriebe
regional oder nach naturräumlichen Produktionsbedingungen
differenziert verglichen werden können. Als nächste Schritte sind die
Integration in den Rinderdatenverbund (RDV) und die Entwicklung eines
Prototyps vorgesehen. "Diese Kennzahlen zur Nachhaltigkeit und
Umweltwirkung für Milchviehbetriebe in Österreich, die gemeinsam mit
Vertretern der Molkereien erarbeitet werden, ergeben die Möglichkeit
der Vermarktbarkeit der Ökoeffizienz im Milchsektor", weist Lindner
hin.

Netzwerk aus Landwirten und hochkarätigen Partnern

Die Partner von "NEU.rind" finden sich entlang der
Wertschöpfungskette Milch: die Universität für Bodenkultur Wien, die
HBLFA Raumberg-Gumpenstein Research und Development, das
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, die
Landwirtschaftskammern, das Umweltbundesamt, die Obersteirische
Molkerei, Mitgliederorganisationen der Rinderzucht Austria sowie
Landwirte. Im gemeinsamen Austausch soll methodisch auf die
bestehenden Datengrundlagen aufgebaut und es sollen praktikable und
leicht bedienbare Anwendungen entwickelt werden.

"Die betrieblichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsergebnisse bringen
sowohl für die Landwirte als auch für die Konsumenten einen
entsprechenden Benefit - nämlich Wertschätzung und Wertschöpfung",
betont Lindner. "Die österreichische Produktion gewinnt an Wert und
Vertrauen, die Wirtschaftsleistung der Milchviehbetriebe wird
gestärkt. Das Wissen um die aktuelle Situation und das Kennen der
Verbesserung ermöglichen eine professionelle praxistaugliche
Weiterentwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit und Umweltwirkung
unserer bäuerlichen, kleinstrukturierten Familienbetriebe. Dies
sichert langfristig die regionale und standortgerechte Rinder- und
Milchwirtschaft."

Über Rinderzucht Austria - Leidenschaft. Für Generationen

Die Rinderzucht Austria ist die Interessenvertretung der über 22.000
österreichischen Rinderzüchter. Mitglieder sind die
Rinderzuchtverbände, Landeskontrollverbände, Landwirtschaftskammern,
Besamungsorganisationen und Rassenarbeitsgemeinschaften. Der
unabhängige Dachverband wurde 1954 als "Zentrale Arbeitsgemeinschaft
österreichischer Rinderzüchter" gegründet. Die wichtigsten Aufgaben
sind Interessenvertretung, Herdebuchführung, Leistungsprüfung,
Zuchtwertschätzung, Marketing, Forschung und Bildung. (Schluss)

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