- 31.01.2022, 09:56:08
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ÖAMTC und ARBÖ: Ausweitung der Wiener Kurzparkzone schafft neue Probleme anstatt sinnvoller Lösungen
Mobilitätsclubs orten große Unzufriedenheit in der Bevölkerung und fordern nachhaltiges Parkraummanagement für Wien
Utl.: Mobilitätsclubs orten große Unzufriedenheit in der Bevölkerung
und fordern nachhaltiges Parkraummanagement für Wien =
Wien (OTS) - ÖAMTC und ARBÖ kritisieren die neue
Kurzparkzonenregelung, die ab 1. März in Wien gültig ist und sehen
zahlreiche Nachteile für die Wiener Bevölkerung. Es kommt nicht nur
zu einer Ausweitung der Kurzparkzone auf nahezu das gesamte Wiener
Stadtgebiet: Weitere Beschränkungen wie die Ausweitung des
Gültigkeitszeitraums bis 22 Uhr auch in den Wiener Außenbezirken, die
Verkürzung der zulässigen Parkdauer auf max. 2 Stunden oder die
allgemeine Preiserhöhung für das "Parkpickerl" schaffen neue Probleme
für alle Betroffenen. Die Mobilitätsclubs fordern jetzt eine zeitnahe
Evaluierung der geplanten Maßnahmen und arbeiten bereits an
konstruktiven Vorschlägen für ein modernes Parkraummanagement.
Reform der Parkraumbewirtschaftung gemäß Wiener
Koalitionsvereinbarung bleibt weiterhin ausständig
Die im Koalitionsabkommen zwischen SPÖ und Neos vereinbarte Reform
der Wiener Parkraumbewirtschaftung bleibt nach wie vor ausständig.
ÖAMTC und ARBÖ betonen: „Die ab März gültige Ausweitung der
gebührenpflichtigen Kurzparkzone kann nur ein Zwischenschritt auf dem
Weg zu einer sinnvollen Lösung sein: ein zeitgemäßes, intelligentes
und nachhaltiges Parkraummanagement für Wien. Wir fordern die Stadt
Wien deshalb auf, die Ausweitung der Kurzparkzone zeitnah zu
evaluieren und werden auch von unserer Seite entsprechende Maßnahmen
setzen. Im Sinne unserer Mitglieder und der Wiener Bevölkerung
erwarten wir sinnvolle Lösungen und nicht noch mehr Probleme als
zuvor.“
Unverhältnismäßige Maßnahmen für Wiens Außenbezirke
Vor allem in der Ausdehnung der Kurzparkzone bis 22 Uhr sowie in der
Verkürzung der höchstzulässigen Parkdauer auf 2 Stunden sehen ÖAMTC
und ARBÖ neue Beschränkungen, die weder erforderlich noch
nachvollziehbar sind. „Man kann einen Außenbezirk wie die Donaustadt
nicht mit der Innenstadt vergleichen: Weder die Nutzungsdichte des
öffentlichen Parkraums noch das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel
sind hier annähernd ähnlich“, erläutert Ernst Kloboucnik, ÖAMTC
Landesdirektor für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Auch
Freizeitaktivitäten außerhalb des eigenen Wohnbezirks werden
demnächst zur Herausforderung: Die knapp bemessene Maximalparkdauer
stellt eine unnötige Erschwernis dar – zumindest im Bereich von
Naherholungsgebieten sollten aus Sicht der Mobilitätsclubs
Parkmöglichkeiten mit unbegrenzter Abstelldauer geschaffen werden
(Wienerwald, Donauinsel, Laaer Berg).
Generell bestünde in den Außenbezirken – abseits von Geschäftsstraßen
– keine Notwendigkeit einer Parkzeitbeschränkung, da im Verhältnis
zur Wohnbevölkerung deutlich weniger "bezirksfremde" Personen zu- und
abfahren als es in den Innenbezirken der Fall ist. Eine
gebührenpflichtige Zone mit unbegrenzter Parkdauer wäre jedenfalls
sachgerechter.
Garagenkapazitäten aufstocken und subventionieren
Leistbare Garagenstellplätze sind Mangelware. Auch der Ausbau an Park
& Ride Anlagen im Wiener Stadtgebiet findet bislang nicht dem
tatsächlichen Bedarf entsprechend statt. Eine Subventionierung von
Garagenstellplätzen für Anwohner:innen sowie von zusätzlichen
P&R-Anlagen an neuralgischen Verkehrspunkten im Stadtgebiet –
finanziert durch Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung – wäre für
viele Menschen ein Anreiz, Pkws auf privatem Raum abzustellen und
würde den Parkdruck in einzelnen belasteten Gebieten reduzieren.
„Darüber hinaus wäre eine flexiblere Nutzung der Anrainerparkplätze
wünschenswert“, fordert Günther Schweizer, ARBÖ-Landesdirektor für
Wien.
Zusätzliche Erschwernisse für ohnehin schon belastete
Personengruppen
Die Mobilitätsclubs betonen ebenfalls den sozialen Aspekt: Für die
Erledigung vieler Aufgaben, die unter die genannten Bereiche fallen,
reicht eine Parkzeit von maximal 2 Stunden zudem schlicht nicht aus.
Die ab März gültige Verlängerung der Kurzparkzone bis 22 Uhr stellt
etwa pflegende Angehörige und ehrenamtlich Tätige vor weitere
Herausforderungen.
Auch dafür gibt es – wie für die oben genannten Probleme -
Lösungsvorschläge, die die Mobilitätsclubs in einem weiteren Schritt
gerne mit der Stadt Wien weiterentwickeln möchten. Weitere Infos zur
Parkraumbewirtschaftung in Wien unter www.arboe.at oder
www.oeamtc.at.
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