Am 25. Jänner um 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 25. Jänner um 22.35 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Christoph Röhls Dokumentation „Verteidiger des Glaubens“
erzählt in „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 25. Jänner 2022, um
22.35 Uhr in ORF 2 die Geschichte eines Mannes, dessen Lebensaufgabe
es war, die Kirche und ihre Werte zu bewahren, der sie aber
stattdessen in ihre größte Krise führte: Joseph Ratzinger, der
deutsche Papst Benedikt XVI.
Nachdem er in den 1960er Jahren – u. a. als theologischer Berater
beim Zweiten Vatikanischen Konzil – als Erneuerer gegolten hatte,
sorgte er während seiner 30-jährigen Tätigkeit im Vatikan maßgeblich
für Durchsetzung und Erhalt einer stark konservativen katholischen
Doktrin. Die Interviewpartner/innen im Film, die meisten davon
Theologen, Priester oder Ordensfrauen, stellen das offiziell
propagierte Bild von Ratzinger als „bescheidenen Gelehrten“ infrage.
Sie machen deutlich, welche Rolle er beim Aufbau eines Machtsystems
im Vatikan spielte, das erheblich zu dem Vertrauensverlust beitrug,
unter dem die katholische Kirche seit Jahren leidet.
Um Ratzingers Denkweise besser zu verstehen, setzt sich die
Dokumentation mit der Lebensgeschichte des Kirchenmannes auseinander.
Sie nimmt seine engsten Berater und Vertrauten in den Blick, von
denen viele in die Verschleierung der globalen Missbrauchskrise und
in Korruptionsskandale verwickelt waren. Stück für Stück entfaltet
die Dokumentation eine gewaltige Geschichte mit einem tragischen
Helden in der Hauptrolle. Ratzinger, der die volle Wahrheit
ausschließlich in der Lehre der katholischen Kirche sah und die
moderne Gesellschaft weitgehend als verloren betrachtete, musste zum
Höhepunkt der Krise gezwungenermaßen anerkennen, dass sich seine
größten Feinde nicht außerhalb, sondern innerhalb der Kirche
bewegten, sogar im Kreis seiner engsten Vertrauten. Ähnlich den
tragischen Helden des Renaissancetheaters sah er sich am Ende
umzingelt von Chaos und Feinden. Seine gesamte Welt drohte in
Einzelteile zu zerfallen.
Autor und Regisseur Christoph Röhl hat seine Recherchen für diesen
Film noch vor dem Rücktritt Benedikts begonnen, damals nicht ahnend,
welche dramatischen Wendungen es noch geben würde. Röhl sprach
weltweit mit Insidern, Vertrauten, Wegbegleitern, Kirchenkennern und
-kritikern, um Joseph Ratzingers komplexer Geschichte auf den Grund
zu gehen. Der Vatikan hat für diesen Film Zugang zu seinem
umfangreichen Film- und Bildarchiv gewährt.
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