NEOS: Kolonial-Kommission ist wichtiger Fortschritt, Erkenntnisse müssen aber auch umgesetzt werden
Henrike Brandstötter: „Wir begrüßen, dass in der ursprünglich von NEOS initiierten Debatte über Restitution afrikanischer Raubkunst der nächste Schritt gesetzt wird.“
Wien (OTS) - Erfreut zeigt sich Henrike Brandstötter, NEOS-Sprecherin für Afrika, über die heute bekanntgegebene Schaffung eines Gremiums zum Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten: „Bereits 2019 haben wir dieses Thema zur Sprache gebracht und gefordert, dass sich die Politik endlich mit der Provenienz und dem Umgang mit problematischen Objekten in den Sammlungen der Bundesmuseen beschäftigt. Es freut mich, dass dieser Einsatz Früchte getragen hat. Jetzt muss aber auch sichergestellt werden, dass die Erkenntnisse und Forderungen dieses Gremiums auch ernstgenommen und umgesetzt werden – und hier nicht nur viel Rauch produziert wird, aber wenig Feuer. “ Brandstötter fordert, dass das Gremium divers besetzt wird: „Jetzt gilt es, unverzüglich und ohne falsche Vorspiegelungen afrikanische Persönlichkeiten an den Diskussionen zu beteiligen. Wir müssen die Stimmen von Aktivistinnen und Aktivisten, von Intellektuellen, von politisch Verantwortlichen und Vertretern der Museen hören; von Afrikanerinnen und Afrikanern aus Afrika und solchen aus der Diaspora.“
Brandstötter fordert überdies, dass nicht nur die Debatte, sondern auch die Restitution von Kunstobjekten ernsthaft betrieben werden muss: „Über 1 Milliarde Afrikanerinnen und Afrikaner haben keinen Zugang zu ihrem kulturellen Erbe, weil es in westlichen Museen liegt. Auch Österreich hat hier eine Verantwortung, der es sich endlich stellen muss. Der fehlende Zugang zur eigenen künstlerischen und kulturellen Geschichte ist ein enormes Entwicklungshemmnis für viele afrikanische Länder. Kunst und Kultur sind geistige Nahrung. Wir dürfen die Verbrechen des Kolonialismus nicht prolongieren, indem wir den Kulturen Afrikas weiter ihr Erbe vorenthalten.“
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