• 07.01.2022, 13:59:12
  • /
  • OTS0062

Erster „kulturMontag“ 2022: Klimawandel im Film, Golden Globes, Zukunft des Volkstheaters – Direktor Kay Voges live zu Gast

Danach: neue Ausgabe „Ikonen Österreichs: Es lebe der Sport“

Utl.: Danach: neue Ausgabe „Ikonen Österreichs: Es lebe der Sport“ =

Wien (OTS) - Clarissa Stadler begrüßt am 10. Jänner 2022 um 22.30 Uhr
in ORF 2 zur ersten „kulturMontag“-Ausgabe im neuen Jahr. Die Sendung
analysiert u. a. Hollywoods ersten Ökothriller aus dem Jahr 1973 mit
dem deutschen Titel „2022 – die überleben wollen“ und unterzieht die
im Film gezeichneten dystopischen Folgen des Klimawandels einem
Realitätscheck. Weiters blickt das ORF-Kulturmagazin auf die
bevorstehende Verleihung der Golden Globes, die seit dem
Vorjahres-Skandal wegen Intransparenz und mangelnder Diversität heuer
nicht im US-Fernsehen übertragen wird. Außerdem geht es um die
herausfordernde Zukunft des Wiener Volkstheaters. Dazu ist Direktor
Kay Voges live zu Gast im Studio. Abschließend steht eine neue
Dokumentation der ORF-Reihe „Ikonen Österreichs“ mit dem Titel „Es
lebe der Sport“ (23.25 Uhr) auf dem Programm.

„2022 – die überleben wollen“ – Hollywoods erster Ökothriller im
Faktencheck

Überbevölkerung, Treibhauseffekt und Hungerkatastrophen sind zentrale
Themen unserer Gegenwart, die Oscar-Preisträger Richard Fleischer
schon 1973 in seinem Sci-Fi-Ökothriller „Soylent Green“ – nach Harry
Harrisons Roman „New York 1999“ aus dem Jahr 1966 – aufgegriffen hat.
Ist das, was die Idealisten der 1970er und 1980er-Jahre verhindern
wollten, bereits Realität geworden? In der filmischen Dystopie, die
hierzulande als Film unter dem etwas umständlichen Namen „… Jahr 2022
… die überleben wollen“ ins Kino kam, spielt Charlton Heston einen
New Yorker Polizisten im Jahr 2022, der einen Nahrungsmittelskandal
aufdecken will und am Ende auf eine bittere Wahrheit stößt: Nachdem
die Menschheit die Umwelt restlos ausgepresst hat, kannibalisiert sie
sich selbst. Die alten Menschen sind ein dringend benötigter
Nahrungsrohstoff geworden: Soylent Green. Filmkritiker Christian
Fuchs analysiert die Relevanz dystopischer Utopien und ordnet den
Film in seine Zeit ein. Naturschutzökologin und Klimaaktivistin
Carola Rackete erklärt, was man 1973 bereits über den Klimawandel
wusste, was von den Prophezeiungen wahr geworden ist und welche
Chance sie der Welt noch gibt.

The Show must go on – Globes ohne Glamour?

Mitte Dezember wurden die Nominierungen für die am 9. Jänner
stattfindende Verleihung der Golden Globes – die Vorboten der Oscars
– verkündet. Doch dieses Mal ist vieles anders. Denn die Hollywood
Foreign Press Association (HFPA), der Verband der Auslandspresse, die
den Preis seit 1944 organisiert, stand im vergangenen Jahr wegen
Intransparenz bei den Nominierungen und mangelnder Diversität in den
eigenen Reihen stark in der Kritik. Nach regelrechten Boykotten
Hollywoods versprach die HFPA ab 2022 Besserung. Neben geänderten
Regeln, einer neuen Satzung sowie 21 neuen Mitgliedern ist nun auch
neu, dass die Sender und Studios ihre Produktionen nicht selbst
einreichen mussten, um nominiert zu werden. Vielleicht hat man damit
auch nur versucht, einem Problem zu entgehen. Ein Schelm, der denkt,
dass sonst nicht genug Filme und Serien ins Rennen geschickt worden
wären. Ob Nominierte wie u. a. Kenneth Branagh, Jane Campion, Steven
Spielberg, Adam McKay, Lady Gaga, Kristen Stewart oder Denzel
Washington bei der Veranstaltung anwesend sein werden, ist nach wie
vor fraglich. Denn wegen der Kritik an den Organisatoren hat der
TV-Sender NBC die TV-Übertragung abgesagt. Die HFPA will trotzdem
eine „Golden Globes“-Zeremonie veranstalten. Wie diese aussehen soll,
steht noch in den Sternen von Hollywood.

Zwischen Habsburgs Fräuleinwunder und Meeses Kampflolita – Quo vadis
Volkstheater?

Nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten erstrahlt das Wiener
Volkstheater in neuem Glanz. Die Neuproduktionen unter der Leitung
des neuen Direktors Kay Voges hatten jedoch aufgrund der
Corona-Pandemie und der landesweiten Schließungen bis dato gerade
einmal einen Sternschnuppeneffekt. Das Ende des vierten Lockdowns
hatte der gebürtige Düsseldorfer, der das Haus seit der Saison
2020/21 leitet, zur Vorsicht gleich in den Jänner verlegt. Sein
Programm versteht Voges als diskursive wie partizipative Reise durch
gegenwärtige und neu gelesene Dramatik, als Grenzgang zwischen
darstellender und bildender Kunst sowie als Entdeckungsfahrt durch
musikalische und choreografische Produktionen. Es reicht von der
österreichischen Erstaufführung von Wolfram Lotz’ „Die Politiker“,
die Voges selbst inszenierte, über „Kampf-L.O.L.I.T.A“ von
Deutschlands Enfant terrible Nummer 1, Jonathan Meese, und Rainald
Grebes Theatercollage „Ach, Sisi“ bis zu Arbeiten von Thomas
Bernhard, Elfriede Jelinek oder Lydia Haider. Doch das Wiener
Volkstheater leidet unter Publikumsmangel und tendenziell schlechten
Kritiken. Die ersten 100 Tage der ersten vollen Saison brachten dem
Haus lediglich eine ernüchternde Auslastung von 45,55 Prozent, die
die Alarmglocken schrillen lassen. Der „kulturMontag“ bringt eine
Bestandsaufnahme. Kay Voges ist live zu Gast.

Dokumentation „Ikonen Österreichs – Es lebe der Sport“ (23.25 Uhr):

Gemessen an seiner Einwohnerzahl ist Österreich ein Zwergstaat,
Nummer 94 in der Welt. Umso mehr freut es Herrn und Frau
Österreicher, wenn er oder sie beim Sport hin und wieder die Nummer
eins sein darf. Am häufigsten geht sich das beim Skifahren aus, wobei
dieser Sport nur in geschätzt fünf bis sieben Ländern wirklich eine
Rolle spielt – dem Rest der Welt ist Skifahren herzlich egal. Beim
Fußball sind die Österreicher/innen weniger erfolgsverwöhnt, aber
wenn man alle 40 Jahre einmal den sportlichen Erzfeind Deutschland
besiegt, birgt das Stoff für Legenden. Auffällig ist, dass die
Nationalisierung des Sports hierzulande viel stärker war, als
Österreich noch nicht Mitglied der Europäischen Union war, der Kalte
Krieg die Welt noch in Gut und Böse teilte. Die neue Folge der Reihe
„Ikonen Österreichs“ führt in eine Zeit, als für den Geltungsdrang
einer kleinen Nation – meist unfreiwillig – Sportheldinnen und
-helden erschaffen wurden: Hugo Meisl, Arnold Schwarzenegger oder
Annemarie Moser-Pröll. Den Film gestaltete Martin Betz.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel