Pilotprojekt steht in den Startlöchern
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Wien (OTS) - Als Luftfahrtunternehmen und Rettungsorganisation ist
sich die ÖAMTC-Flugrettung ihrer Verantwortung nicht nur gegenüber
ihren Patientinnen und Patienten, sondern auch gegenüber der
Gesellschaft bewusst. Aus diesem Grund werden auch laufend
Anstrengungen unternommen, den Verbrauch – und damit den
CO2-Fußabdruck – der Christophorus-Flotte zu reduzieren. "Zwar sinken
die Emissionen mit jeder neuen Helikoptergeneration, aber diese
Tatsache allein ist für uns zu wenig", erklärt Reinhard Kraxner,
Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. "Fakt ist allerdings auch,
dass die Luftfahrt von Elektro- oder Wasserstoffantrieben noch weit
entfernt ist." Als praktikable Möglichkeit bleibt somit Sustainable
Aviation Fuel – kurz SAF –, das eine echte Alternative zu fossilem
Kerosin ist.
Auch die Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung können
problemlos mit nachhaltigen Flugkraftstoffen betankt werden. Was zu
einem Umstieg noch fehlt, sind Langzeiterfahrungen im Realbetrieb
sowie eine einfache und hohe Verfügbarkeit der Kraftstoffe. Für die
ÖAMTC-Flugrettung war es daher naheliegend, gemeinsam mit dem
französischen Triebwerkshersteller Safran Helicopter Engines, dem
Hubschrauberhersteller Airbus Helicopters sowie Air BP ein
Pilotprojekt zu initiieren. "Die Investition in neue Technologien,
die uns und anderen künftig ein grüneres Fliegen ermöglichen werden,
ist für uns eine Selbstverständlichkeit“, ergänzt Marco Trefanitz,
CFO der ÖAMTC-Flugrettung. "Unsere Vision ist es, bereits in
absehbarer Zeit klimaneutral Menschenleben retten zu können – und
daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern schon heute."
Der erste Flug eines Christophorus-Notarzthubschraubers, der mit
einem SAF-Gemisch abheben wird, ist für das erste Quartal 2022
geplant. "Großes Augenmerk wird dabei auf die Verlässlichkeit und die
Verträglichkeit zwischen Biokraftstoff und Turbinentechnik gelegt",
erläutert Kraxner. "Derzeit wäre beispielsweise nur ein
Mischverhältnis mit einem 50-prozentigen Anteil an SAF zugelassen."
Ist die Projektphase erst einmal abgeschlossen, könnte es in weiterer
Folge schnell gehen. "Sind die notwendigen Zertifizierungen vorhanden
und ist auch die Finanzierung geklärt – SAF sind derzeit deutlich
teurer als herkömmliches Flugbenzin – könnte die gesamte
Christophorus-Flotte innerhalb von 18 Monaten mit einer
SAF-Beimischung fliegen", so Trefanitz.
Bei den sogenannten SAFs handelt es sich um Kraftstoffe, die aus
nachhaltigen Energieträgern hergestellt werden. Dafür gibt es
verschiedene Verfahren und Zugänge. Im Falle der ÖAMTC-Flugrettung
und ihrer Partner liegt der Fokus auf dem "Biomass to
liquid"-Verfahren zweiter Generation. Dabei wird der Biokraftstoff
aus Rest- und Abfallstoffen, zumeist Altspeiseöl und -fetten,
gewonnen, sodass es keine Auswirkungen auf die
Nahrungsmittelproduktion gibt.
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