• 03.12.2021, 15:18:44
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  • OTS0196

LH Mikl-Leitner/LR Danninger: Land NÖ übernimmt Schröcksnadel-Anteile bei Ötscher und Hochkar

Ötscherlifte und Hochkar Bergbahnen werden fusioniert, das ermöglicht Lifte in Lackenhof für zwei Jahre weiterzuführen

Utl.: Ötscherlifte und Hochkar Bergbahnen werden fusioniert, das
ermöglicht Lifte in Lackenhof für zwei Jahre weiterzuführen =

St. Pölten (OTS/NLK) - Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und
Tourismuslandesrat Jochen Danninger konnten heute mit Markus
Schröcksnadel eine Einigung zu den beiden Skigebieten Hochkar und
Ötscher verkünden, die das Land Niederösterreich via ecoplus Alpin
(jeweils 40 Prozent) und die Schröcksnadel-Gruppe (jeweils 60
Prozent) seit mehreren Jahren gemeinsam führen. Das Land
Niederösterreich wird die Anteile der Schröcksnadel-Gruppe nach
erfolgter Zustimmung der jeweils bei den Gesellschaftern zuständigen
Gremien übernehmen und die beiden Skigebiete zusammenführen. Die
durch die Fusion der Bergbahnen am Ötscher und am Hochkar erzielten
Synergien sollen es dem Land Niederösterreich bzw. ecoplus Alpin
ermöglichen, das Skigebiet in Lackenhof zwei weitere Geschäftsjahre
zu betreiben. Dadurch würde die Region Zeit gewinnen, um neue
Konzepte für den Tourismus in Lackenhof zu erarbeiten und umzusetzen.
Land Niederösterreich und Schröcksnadel-Gruppe haben vereinbart, dass
– sobald es die Witterung zulässt – die Beschneiung in Lackenhof
startet und die Liftanlagen in Betrieb genommen werden. Alle bereits
gekauften Karten behalten ihre Gültigkeit.

„Die letzten Tage waren für die Region, aber auch für das Land ein
Wechselbad der Gefühle. Heute ist mit dieser Entscheidung jedenfalls
ein großer Tag der Freude, dass die Lifte in Lackenhof weiterfahren
werden. Aber klar ist auch, dass ab morgen an einer nachhaltigen
Zukunft für Lackenhof gearbeitet werden muss, um eine touristische
Belebung der Region sicherzustellen“, betonte Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner und richtete einen Dank an die Schröcksnadel-Gruppe und
den zuständigen Landesrat Jochen Danninger, die gemeinsam eine gute
Lösung für Lackenhof und den Wintersport in Niederösterreich erzielt
haben.

Für die Landeshauptfrau stehe fest, dass Lackenhof am Ötscher ein
traditionsreicher Tourismusort sei, aber das allein reiche nicht aus,
um ein Skigebiet zu führen. „Tatsache ist, dass das Gästeaufkommen in
den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Aufgrund der schlechten
Ergebnisse der letzten Saisonen und dem Ausblick auf eine
wirtschaftlich schwierige kommende Wintersaison, war das Aus der
Ötscherlifte auch verständlich. Doch seit dieser Entscheidung ist
etwas in Bewegung gekommen: Wir waren in den letzten Tagen mit der
Familie Schröcksnadel laufend im Gespräch. Und dabei ist bei ihnen
das Verständnis gewachsen, welch große Emotionen bei den
Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern mit dem Skigebiet am
Ötscher verbunden sind. Peter und Markus Schröcksnadel haben daher
den Weg für eine Lösung freigemacht, die vor ein paar Tagen noch
undenkbar gewesen wäre. Sie haben eingewilligt, ihre Anteile an
Niederösterreichs Flaggschiff unter den Skigebieten, dem Hochkar, an
das Land Niederösterreich zu verkaufen. Damit können wir jetzt die
Liftbetriebe am Hochkar und am Ötscher in einer Gesellschaft
zusammenführen. Mit dieser Lösung ermöglichen wir unseren Landsleuten
heuer und im nächsten Jahr das Skifahren in Lackenhof und verschaffen
der Region Zeit, die langfristigen Herausforderungen anzugehen.“

Peter Schröcksnadel stellt zur Geschichte des Engagements am Ötscher
klar: „Wir haben über 20 Jahre das Skigebiet in Lackenhof am Ötscher
geführt und in dieser Zeit 15 Millionen in die Liftanlagen
investiert. Wir haben die Ötscherlifte auch mit steigenden Verlusten
über Jahre hin weiter betreiben, weil wir im Sinne des Skisports und
der Region den Berg einfach nicht aufgeben wollten. Wir freuen uns
über die Pläne, die das Land Niederösterreich genau in diesem Geist
jetzt anpacken wird und haben deshalb dieser Lösung gerne
zugestimmt.“

Markus Schröcksnadel für die Schröcksnadel-Gruppe unterstrich: „Die
großen Emotionen, die in Niederösterreich mit den Ötscherliften und
aber auch dem Hochkar verbunden sind, haben uns darin bestärkt, eine
niederösterreichische Lösung für die beiden Skigebiete zu
ermöglichen. Die Überlassung der Ötscherlifte und die Aussicht auf
die wirtschaftliche Zusammenführung mit dem erfolgreichen Hochkar
ermöglichen dem Land, diese wichtigen Schritte für den Skisport und
die ganze Region zu setzen“.

Tourismuslandesrat Jochen Danninger zeigt sich erfreut: „Ich habe
versprochen: Das Land lässt Lackenhof nicht im Stich. Die letzten
Tage waren von intensiven Verhandlungen geprägt. Dieser Einsatz hat
sich für die Region und den Wintersport in Niederösterreich mehr als
gelohnt. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ein Skigebiet
auf 800 Metern in Zeiten des Klimawandels leider nicht schneesicher
ist. Im Vorjahr drehten sich die Lifte lediglich an 67 Tagen. In den
vergangenen 30 Jahren sind die Nächtigungen in Niederösterreich um
rund 21 Prozent gestiegen, im gleichen Zeitraum sind sie in Lackenhof
um 43 Prozent gesunken. Der Lift alleine ermöglicht keine
touristische Entwicklung des Ortes. Es braucht daher neue Angebote
für die Gäste. Wir werden Lackenhof mit einer Taskforce bei seiner
touristischen Neupositionierung begleiten. Das Land kann und wird
hier unterstützen, die Initiative muss aber von der Region ausgehen.“
Für Projekte der Region, die die Neupositionierung Lackenhofs
vorantreiben, stellt das Land in einem ersten Schritt 2 Millionen
Euro seitens der ecoplus Regionalförderung zur Verfügung.

Danninger wird jene Förderung, die das Land den Betrieben im Ort als
„Soforthilfe“ zugesagt hatte, zu einer Gastgeber-Förderung umwandeln.
Starten soll die Förderung mit dem Ende der Wintersaison 2021/22.
„Denn es ist dringend notwendig, die teilweise stark veralteten
Beherbergungsbetriebe auf den neuesten Stand zu bringen. Hier gibt es
etwas mehr als 800 Betten in rund zehn Hotels und bei einigen
Privatzimmer-Vermietern. Der Großteil davon im Ein- und
Zwei-Stern-Segment. Ein Segment, von dem wir wissen, dass es immer
weniger nachgefragt ist. Ich kann daher nur alle Gastgeber
nachdrücklich einladen, ihre Zimmer in den kommenden Monaten zu
modernisieren. Nur mit Investitionen in die Qualität können wir neue
Gästeschichten ansprechen.“

Darüber hinaus führt Danninger weiter aus: „Ich lade heute alle ein,
die sich in den letzten Tagen zu Wort gemeldet haben und die sich
konstruktiv einbringen wollen, mit Know-how und Ideen, aber vor allem
mit Taten und Investitionen in Lackenhof einzubringen. Mit der
Übernahme des Hochkars haben wir für Lackenhof Zeit verschafft, um
den Ort neu zu positionieren.“ Dieses Kunststück ist einem anderen
traditionsreichen Wintersportort Niederösterreichs, nämlich St.
Corona am Wechsel, bereits gelungen. Als das Land vor acht Jahren die
Lifte in St. Corona am Wechsel rückgebaut hat, war die Aufregung
groß. Zwei Jahre hat es gedauert und der Ort hatte ein neues Konzept.
„Heute steht die Erlebnisarena St. Corona am Wechsel sensationell da.
Vor allem dank der mutigen Unternehmerinnen und Unternehmer und den
Gemeinden im Feistritztal, die sich getraut haben, neue Wege zu
gehen.“

Markus Redl, Geschäftsführer der ecoplus Alpin, unterstreicht: „Die
Übernahme der Anteile der Schröcksnadel-Gruppe und die Verschmelzung
der Ötscherlift-Gesellschaft m.b.H. in die Hochkar Bergbahnen GmbH
ermöglichen einen strukturierten Prozess der touristischen
Neupositionierung von Lackenhof am Ötscher. Nun geht es darum, dass
die Taskforce mit der Region gemeinsam Ergebnisse erarbeitet. Es
haben sich in den letzten Tagen Interessenten mit unterschiedlichen
Ideen gemeldet, mit denen wir bereits in den nächsten Tagen und
Wochen Gespräche führen werden.“

Nähere Informationen: Büro Landesrat Jochen Danninger, Mag. Andreas
Csar, Telefon 02742/9005-12253, E-Mail andreas.csar@noel.gv.at

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