- 01.12.2021, 09:30:32
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OTS – Schallenberg, Faßmann: Regierung startet Umsetzung von Med-Impuls-Programm
Mehr Medizin-Studienplätze, 30 neue Professuren, neues universitätsübergreifendes Institut für Infektiologie, deutliches Budget-Plus für Med-Unis
Utl.: Mehr Medizin-Studienplätze, 30 neue Professuren, neues
universitätsübergreifendes Institut für Infektiologie,
deutliches Budget-Plus für Med-Unis =
Wien (OTS) - Das Programm „Uni-Med-Impuls 2030“ soll zur Stärkung der
universitären Medizin-Forschung und Ausbildung in Österreich führen.
Die Bundesregierung setzt nun erste Schritte zur Umsetzung dieses
umfassenden Programms. Bundeskanzler Alexander Schallenberg: „Die
Pandemie hat uns die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung einmal
mehr vor Augen geführt. Dass die Impfung so rasch auf den Markt
gekommen ist, verdanken wir ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern. Als Bundesregierung haben wir uns das Ziel gesetzt,
den Wissenschafts- und Forschungsstandort Österreich – insbesondere
im Bereich der Medizin – nachhaltig zu stärken und auszubauen. Wir
schaffen in den nächsten Jahren daher nicht nur 30 neue Professuren
in den wichtigen Bereichen Infektiologie, Epidemiologie und Public
Health, sondern stocken auch die Studienplätze im Bereich der
Humanmedizin um 200 Plätze auf. Davon profitiert nicht nur der
Wissenschaftsbereich, sondern auch das gesamte österreichische
Gesundheitssystem.“
Wissenschaftsminister Heinz Faßmann: „Exzellente medizinische
Forschung und Lehre sind gerade in Zeiten einer Pandemie, aber auch
darüber hinaus, enorm wichtig. Gemeinsam mit den human- und
veterinärmedizinischen Universitäten in Wien, Graz, Innsbruck und der
medizinischen Fakultät in Linz realisieren wir nun das Med-Impuls
Programm. Das beinhaltet die auch die Gründung eines
universitätsübergreifenden Instituts mit einer Spezialisierung auf
jene Fächer, die im Rahmen der Infektionskrankheiten eine besondere
Rolle spielen. Das neue Ignaz-Semmelweis-Institut wird nicht nur
einen wichtigen Impuls für die medizinische Forschung darstellen,
sondern auch die Politik einschlägig beraten. Ich bin überzeugt, dass
wir so für ausgewählte medizinische Herausforderungen der kommenden
Zeit gerüstet sind.“
Konkret erfolgt der Start zur Umsetzung von „Med-Impuls-2030“ bereits
ab kommendem Jahr mit der universitären Leistungsvereinbarungsperiode
2022-2024. Die medizinischen Universitäten erhalten dafür in den
nächsten drei Jahren mehr als 170 Millionen Euro, bis zum Jahr 2030
beträgt das Budget voraussichtlich eine Milliarde Euro. Für die
kommende Leistungsvereinbarungsperiode stehen den Med-Unis und der
Veterinärmedizinischen Universität zusätzlich 390 Mio. Euro im
Vergleich zur aktuellen Periode zur Verfügung, insgesamt liegt ihr
Budget damit bei 3,3 Mrd. Euro für die kommenden drei Jahre.
Mehr Studienplätze im Schlüsselfach Medizin
Die Studienplätze im Fach Humanmedizin wurden in den vergangenen
Jahren durch die Gründung der Medizinischen Fakultät in Linz
sukzessive ausgebaut. Kommendes Jahr ist mit insgesamt 1.800
Studienplätzen in ganz Österreich der bisherige Vollausbau erreicht.
Im Zuge von Med-Impuls kommen nun weitere 200 Studienplätze dazu.
Diese neuen Plätze werden in den kommenden Jahren bis 2028
stufenweise in Wien, Graz, Innsbruck und Linz geschaffen. Die erste
Ausbaustufe im Wintersemester 2022/2023 wird je 10 neue Studienplätze
in Innsbruck, Graz und Linz sowie 20 neue Plätze in Wien umfassen. Im
Wintersemester 2024/25 werden weitere 50 Studienplätze entstehen.
Dieser Ausbau wird auch danach weitergeführt. Somit werden ab 2028
rund 2.000 Studienanfänger/innenplätze für Medizin (1.856 Human-, 144
Zahnmedizin) zur Verfügung stehen.
30 neue Professuren mit Fokus auf Infektiologie, Epidemiologie und
Public Health
Die Corona-Pandemie hat allen Akteurinnen und Akteuren im
Wissenschafts- und Forschungsbereich erneut die enorme Bedeutung von
medizinischen Teilbereichen wie etwa Infektiologie, Epidemiologie
oder Public Health vor Augen geführt. Aus diesem Grund werden nun bis
ins Jahr 2024 30 neue Professuren in ebendiesen speziellen Bereichen
geschaffen werden. Konkret wird es in den nächsten drei Jahren zwölf
Berufungsverfahren an der Medizinischen Universität Wien, sechs an
der Medizinischen Universität Graz und der Medizinischen Universität
Innsbruck sowie drei an der Veterinärmedizinischen Universität Wien
und der JKU Linz geben. Das Ziel dabei ist klar: Die neuen
Professuren sollen vorhandene Stärkefelder weiter ausbauen,
innovative Forschungsbereiche eröffnen und gut in die bereits
bestehenden Strukturen eingebaut werden.
Das Ignaz-Semmelweis-Institut
Diese neuen Professuren werden vor allem auch beim Aufbau des neuen
universitätsübergreifenden Ignaz-Semmelweis-Instituts (ISI) als
Kooperationszentrum verankert und dort tätig sein. Das neue Institut
soll in Infektionsfragen künftig als umfassender Ansprechpartner für
Politik, Wissenschaft und Forschung dienen und es wird gleichzeitig
qualitätsvolle Grundlagen- und klinische Infektiologie-Forschung
betreiben. Die Kernstruktur des neuen Instituts wird in
Zusammenarbeit der Medizinischen Universitäten (MedUni Wien, Meduni
Graz, MedUni Innsbruck), der JKU Linz und der Veterinärmedizinischen
Universität in Wien entstehen, wobei auch die neuen Professuren mit
speziellen Arbeitsgruppen direkt am Institut Forschung betreiben
sollen. Mit dieser österreichweit neuartigen Konstruktion und Form
der Zusammenarbeit soll sowohl die standortspezifische, wie auch die
universitätsübergreifende Forschungsarbeit stattfinden.
Allgemeinmedizin neu denken
Schon seit einigen Jahren wird in Österreich daran gearbeitet, die
Allgemeinmedizin neu zu denken und attraktiver zu machen. Deshalb war
das bereits wesentlicher Schwerpunkt in den Leistungsvereinbarungen
für die Periode 2019 bis 2021. Dieser Kurs soll auch
weiterfortgesetzt und gestärkt werden, etwa durch die Schaffung eines
speziellen Erweiterungsstudiums oder Vertiefungen im Klinisch
Praktischen Jahr.
Mit diesen Maßnahmen leisten die medizinischen Universitäten in ihrem
Zuständigkeitsbereich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen
Weiterentwicklung eines qualitativ hochwertigen medizinischen Lehr-
und Forschungsbereichs, der somit auch positive Entwicklungen für den
allgemeinen Gesundheitsbereich zur Folge hat.
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