- 30.11.2021, 06:00:02
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Greenpeace-Analyse: Lobau-Autobahn zerstört 178 Hektar der besten Böden Österreichs
Umweltschutzorganisation fordert sofortigen Baustopp für Lobau-Autobahn und Stadtstraße
Utl.: Umweltschutzorganisation fordert sofortigen Baustopp für
Lobau-Autobahn und Stadtstraße =
Wien (OTS) - Eine aktuelle Analyse der Umweltschutzorganisation
Greenpeace zeigt, wie hoch der Schaden des geplanten
Mega-Autobahnprojekts im Osten Wiens, bestehend aus Lobau-Autobahn
und Stadtstraße, für die regionale Lebensmittelversorgung Wiens wäre.
Das Ergebnis: Ausgerechnet einige der fruchtbarsten Böden ganz
Österreichs sollen dem Mega-Projekt zum Opfer fallen. 178 Hektar auch
seitens der Behörden überwiegend als “hochwertiges Ackerland”
eingestufter Böden würden dauerhaft zerstört: Das ist eine Fläche, so
groß wie der 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Mit dem Ertrag dermaßen
großer Felder könnte der Jahresbedarf am Grundnahrungsmittel Erdäpfel
von 122.000 Menschen gesichert werden oder Salatgurken für gar 1,3
Millionen Menschen jährlich angebaut werden. Greenpeace fordert von
Klima-Ministerin Leonore Gewessler und dem Wiener Bürgermeister
Michael Ludwig einen sofortigen Baustopp für Lobau-Autobahn und
Stadtstraße sowie eine gezielte Förderung der regionalen
Lebensmittelversorgung in und um Wien.
“Nicht zuletzt die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig eine sichere
und regionale Versorgung mit gesunden Lebensmitteln ist. Da grenzt es
an Wahnsinn, ein Mega-Autobahn-Projekt zu bauen, das nicht nur
nachweislich dem Klima schadet und Treibhausgasemissionen in die Höhe
treibt, sondern auch große Flächen der besten Böden in und um Wien
versiegeln würde. Bürgermeister Michael Ludwig trägt die
Verantwortung für die Versorgungssicherheit der Wienerinnen und
Wiener. Er muss jetzt den zerstörerischen Plänen für Lobau- und
Stadtautobahn eine Absage erteilen”, sagt Sebastian Theissing-Matei,
Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Auch die Stadt
Wien zeigt auf ihrer Website besonders fruchtbare Schwarzerden, mit
mittlerem bis starken Humusaufbau und hohem Nitratrückhaltevermögen.
Während der mehrjährigen Bauphase würden zusätzliche 96 Hektar
landwirtschaftlicher Fläche umgegraben und in eine Baustelle
verwandelt.
Angebaut wird im Osten Wiens neben Getreide vor allem Gemüse: Hier
gedeihen Erbsen, Karotten, Zwiebel und Spinat. Aber auch Kraut,
Spargel, Hülsenfrüchte wie Fisolen und viele weitere Gemüsesorten
werden hier gezogen, etwa Erdäpfel oder Paradeiser. Ein Blick in die
Versorgungsbilanz der Statistik Austria zeigt, welche wichtige
Bedeutung der Gemüseanbau in dieser Region für Wien und sogar ganz
Österreich hat. Denn bereits jetzt hat Österreich bei Gemüse einen
viel zu geringen Selbstversorgungsgrad von nur rund 55 Prozent.
Derzeit muss daher fast die Hälfte des österreichischen
Jahresverbrauchs an Gemüse importiert werden. “Fruchtbare Böden sind
unsere wertvollste Ressource und Lebensgrundlage und dürfen nicht
weiter mutwillig zerstört werden. Ganz im Gegenteil: Regierung und
Stadt Wien müssen die Bäuerinnen und Bauern in und um Wien gezielt
unterstützen, damit sie uns alle auch weiterhin mit gesunden
Lebensmitteln aus der Region versorgen können”, fordert
Theissing-Matei.
Die Greenpeace-Analyse im Detail und Bildmaterial finden Sie hier:
https://act.gp/Lobau_Landwirtschaft_Analyse
Eine übersichtliche Infographik finden Sie hier:
https://act.gp/Infographik_Lobau_Autobahn_Landwirtschaft
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