• 26.11.2021, 15:16:41
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Black Friday für österreichische Masthühnerhalter

Bauern stehen unter hohem Kostendruck

Utl.: Bauern stehen unter hohem Kostendruck =

Wien (OTS) - Am heutigen Black Friday überbieten sich Händler mit
Billigangeboten, die bedauerlicherweise auch im österreichischen
Lebensmittelhandel zu finden sind. "Aber welche Botschaft vermittelt
man den Österreicherinnen und Österreichern, wenn 1 kg
österreichisches Hendl um 1,99 Euro angeboten wird, wie aktuell bei
Hofer?", merkt die Dachorganisation der österreichischen
Geflügelwirtschaft, ZAG, kritisch an. Während die Masthühnerhalter
unter Druck stehen, immer billiger zu produzieren, haben sich seit
über einem Jahr zugleich die Futterkosten massiv verteuert. "Die
Wertigkeit für hochqualitatives, österreichisches Geflügel geht bei
solchen Preisen zur Gänze verloren. Wenn ein österreichisches Hendl
so billig angeboten wird, dann leiden alle entlang der
Produktionskette", stellt die ZAG klar.

Der Wert eines österreichischen Hendls?

Österreichische Masthühnerhalter arbeiten entsprechend dem
österreichischen Tierschutzgesetz nach den EU-weit strengsten und für
die Tiere besten Haltungsbestimmungen. Die Tiere haben in Österreich
im Vergleich zu fast allen Ländern Europas viel mehr Platz im Stall.
Das bedeutet auch, dass sie deutlich gesünder leben und der
Tierarzneimitteleinsatz in den letzten zehn Jahren massiv gesenkt
werden konnte. Darüber hinaus bekennt sich die Geflügelwirtschaft zur
gentechnikfreien Fütterung. "Wir könnten mit ausschließlich
gentechnikverändertem Futter aus Übersee viel billiger produzieren,
was wir aber nicht wollen, weil wir uns unseren hohen Standards und
den österreichischen Konsumenten gegenüber verpflichtet fühlen",
konkretisiert Markus Lukas, Obmann der Geflügelmastgenossenschaft
Österreich (GGÖ) und ZAG Obmann-Stellvertreter. "Für heimische
Paradeiser geben Konsumenten im Vergleich mehr als das Doppelte aus
als für ein Angebotshendl. Dadurch geht die Wertigkeit für ein
hochwertiges tierisches Lebensmittel, wie dem österreichischen Hendl,
zur Gänze verloren", so Lukas.

Bauern stehen unter einem hohen Kostendruck

Die Corona-Krise hat zu Marktverwerfungen geführt, unter anderem
wurden Futtermittel weltweit und so auch in Österreich deutlich
teurer. Masthühnerfutter ist laut einer Meldung der AMA im
Jahresvergleich um 32% teurer geworden. Ebenfalls große
Preissteigerungen zeigen sich bei Strom- und Heizkosten. Aufgrund der
Rabattschlacht im österreichischen Handel drohen nun Preisreduktionen
auf Ebene der Geflügelhalter. Dieser Entwicklung müssen die Vertreter
der Geflügelmäster jedenfalls entgegentreten. Seit 20 Jahren gab es
für Masthühnerhalter defacto keine Preisanhebung beim Geflügelpreis,
Ertragssteigerungen ergaben sich nur durch die bessere
Futterverwertung und höhere Tageszunahmen bei den Tieren.

Die Wirkung von Rabatten?

Bei Konsumenten hinterlassen starke Rabatte bei Fleisch den
Eindruck, dass die Produkte auch zu diesen Konditionen produziert
werden können. Es entsteht ein neues Preisempfinden für das Produkt
und die Erwartungshaltung nach ähnlich tiefen Preisen beim nächsten
Einkauf. "Allerdings leiden bei so tiefen Preisen nicht nur der
Handel, die Schlachtbetriebe und die Bauern, sondern auch die Tiere
und die Umwelt. Das sollte allen Menschen in Österreich bewusste
sein, wenn sie tierische Produkte zu extrem niedrigen Preisen
kaufen", so ZAG-Obmann Franz Karlhuber. "Wir schätzen die langjährige
Partnerschaft mit dem österreichischen Lebensmittelhandel sehr, aber
es ist auch in seiner Verantwortung, mit einer aufwandsgerechten
Preisgestaltung für fairen Wettbewerb zu sorgen", so der ZAG-Obmann
abschließend. (Schluss)

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