- 26.11.2021, 09:05:02
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ÖAMTC testet Winterreifen für Fahrräder (+ Grafik, + Fotos, + Video)
Spezialreifen haben Vor- und Nachteile – je nach Einsatzgebiet wählen
Utl.: Spezialreifen haben Vor- und Nachteile – je nach Einsatzgebiet
wählen =
Wien (OTS) - Wer auch im Winter nicht auf das Fahrrad verzichten
möchte, sei es als Fortbewegungsmittel im Alltag oder als Sport- und
Freizeitgerät, kann sich zu diesem Zweck Winter- oder sogar
Spikereifen besorgen. Der ÖAMTC und seine Partner haben neun gängige
Modelle auf ihre Winterfahreigenschaften hin getestet und mit einem
Sommerreifen verglichen. Fazit von ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl:
"Welcher Reifen individuell geeignet ist, hängt letztlich sehr vom
persönlichen Einsatzgebiet ab. Jeder dieser Spezialreifen hat Vor-
und Nachteile, ist auf einem Gebiet deutlich besser, weist dafür in
anderen Bereichen Schwächen auf – eine Rundum-Empfehlung bzw. einen
'Testsieger' im klassischen Sinn gibt es nicht."
Der Test zeigt, dass die Unterschiede innerhalb einer Reifenkategorie
zwischen den Herstellern marginal sind, die Unterschiede zwischen den
Kategorien dafür umso größer. Es hängt also vom Fahrprofil des/der
Einzelnen ab, welche Reifen infrage kommen. "Will man nur hin und
wieder bei gutem Wetter auf trockenem Untergrund unterwegs sein,
leisten auch etwas stärker profilierte Sommerreifen gute Dienste.
Erst bei regelmäßigem Wintereinsatz, auch bei schlechteren
Witterungsbedingungen, zahlen sich solche Spezialreifen aus", sagt
der Techniker des Mobilitätsclubs.
Winterreifen für Alltagsfahrten auf Asphalt geeignet
Wer seine Alltagswege in die Arbeit oder zum Einkauf auf
asphaltierten Strecken auch im Winter mit dem Fahrrad oder E-Bike
erledigen möchte, für den empfehlen sich die reinen Winterreifen
("Marathon GT 365" von Schwalbe, "Top Contact Winter" von
Continental, "Wintertour" von Veloplus, "Star Grip" von Michelin und
"Rollspeed W" von Nokian). Ihre weiche Gummimischung ermöglicht
gemeinsam mit einem Lamellen- oder leichten Stollenprofil ein
deutlich besseres Fahrverhalten bei Schnee, Schneematsch bzw. Nässe –
auf trockenem Asphalt sind die Bremswerte z. T. nur geringfügig
besser als beim Sommerreifen "Marathon" von Schwalbe.
Spikereifen für Sport- und Freizeitradler:innen im Gelände
Die getesteten Spikereifen "Marathon Winter Plus" von Schwalbe,
"Contact Spike 240" von Continental und "Klondike Skinny" von Kenda
verfügen über 100 bis 240 Spikes aus Metall. Diese ermöglichen gute
Fahreigenschaften bei Schnee und Eis, wie man es beispielsweise als
Sport- oder Freizeitradfahrer:in auf ungeräumten Forst- oder
Feldwegen im Winter vorfindet. Auf Asphalt und insbesondere auf
Straßenschienen, Kanaldeckeln und Straßenmarkierungen wirken sich die
Metallspikes dagegen negativ aus – der Reifen rutscht viel leichter
und das Fahrverhalten ist unangenehm, der Grip schlecht.
“Zwitter” von Retyre ist sowohl Winter- als auch Spikereifen
Ein Sonderfall ist der "Winter Traveler Skin" von Retyre aus
Skandinavien. "Das modulare System verfügt über einen Basisreifen mit
glattem Straßenprofil, über den bei Bedarf mittels
Reißverschluss-System ein stark profilierter Spikereifen aufgezogen
werden kann, ähnlich einer Schneekette bei einem Autoreifen", erklärt
Steffan Kerbl. Damit erreicht der Reifen auf allen Untergründen ein
gutes Ergebnis, sofern man ihn flexibel anpasst. Der Nachteil: Neben
dem höchsten Preis aller Testkandidaten erfordert die etwas breitere
Konstruktion mehr Platzfreiheit zwischen Reifen und Kotflügel bzw.
Rahmenstreben. Auch über die langfristige Haltbarkeit dieses Systems
kann in diesem Test keine Aussage getroffen werden.
Alle Detailergebnisse zum Test unter www.oeamtc.at/tests.
Abschließender Rat des Experten: "Bei blankem Eis auf Asphalt sollte
man das Rad auch mit Winter- oder Spikebereifung lieber stehen
lassen, zu groß ist beim Zweirad die Gefahr wegzurutschen und zu
stürzen." Weitere Infos rund ums Fahrrad gibt es unter
www.oeamtc.at/fahrrad.
Aviso an die Redaktionen:
Bildmaterial und eine Grafik zu dieser Aussendung findet man unter
www.oeamtc.at/presse. Ein Video gibt es auf der APA-Videoplattform
unter http://videoservice.apa.at im Channel OEAMTC.
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