• 25.11.2021, 11:03:32
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  • OTS0083

„Eiskalte Leidenschaft – Leni Riefenstahl zwischen Hitler und Hollywood“ in „Universum History“

Am 26. November um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“

Utl.: Am 26. November um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Luis Trenker –
Der schmale Grat der Wahrheit“ =

Wien (OTS) - 1932 brechen Leni Riefenstahl und Arnold Fanck zu
fünfmonatigen Dreharbeiten nach Grönland auf. Sie ist eine
gescheiterte Tänzerin, die sich als Schauspielerin versucht, er ein
avantgardistischer Bergfilmregisseur. „SOS Eisberg“ ist die erste
deutsch-amerikanische Filmproduktion und das bis dahin riskanteste
und teuerste Spielfilmprojekt in der Geschichte. Die spektakulären
Dreharbeiten und Naturaufnahmen sind der Hintergrund für die
„Universum History“-Dokumentation „Eiskalte Leidenschaft – Leni
Riefenstahl zwischen Hitler und Hollywood“ von Annette Baumeister
(ORF-Bearbeitung: Judith Brandner), die am Freitag, dem 26. November
2021, um 22.35 Uhr in ORF 2 dem beruflichen wie privaten Verhältnis
von Fanck und Riefenstahl nachgeht. Und ferner die eiskalte
Berechnung aufzeigt, mit der Riefenstahl ihre Karriere verfolgt.
Während Fanck nach der Weigerung, in die NSDAP einzutreten, mangels
Aufträgen in ökonomische Schwierigkeiten geriet, reüssiert
Riefenstahl ab 1933 unter den Nationalsozialisten.
Berge, Ehrgeiz, Liebe, Eifersucht und der Kampf um den persönlichen
Erfolg bestimmen danach um 23.20 Uhr auch den Spannungsbogen von
„Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“. Nach einem Drehbuch
von Peter Probst erzählt Wolfgang Murnberger im Dacapo des
ORF/BR-Films die Geschichte der Südtiroler Bergsteigerlegende Luis
Trenker – dargestellt von Tobias Moretti. Im Zentrum der Geschichte
von und um Luis Trenker steht die konfliktreiche Dreiecksbeziehung
zwischen ihm, der ehrgeizigen und attraktiven Leni Riefenstahl und
seinem Freund und späteren Konkurrenten, dem Regisseur Arnold Fanck.
Vor der Kamera standen neben Tobias Moretti Brigitte Hobmeier als
Leni Riefenstahl und André Jung als Arnold Fanck.

Annette Baumeister zeichnet in ihrer Doppelbiografie „Eiskalte
Leidenschaft – Leni Riefenstahl zwischen Hitler und Hollywood“ das
unbekannte Bild zweier eng verzahnter Karrieren. Riefenstahl lobt
Fancks Arbeit als künstlerisch und avantgardistisch und übernimmt
später als Filmregisseurin die von ihm entwickelten Kamera-Techniken
und Kamera-Einstellungen. „SOS Eisberg“ führt die beiden zusammen,
danach erfolgt ein harter Schnitt.

Arnold Fanck, geboren 1889 in Rheinpfalz. Der Geologe, Fotograf,
Erfinder, Kameramann, Filmproduzent, Drehbuch- und Buchautor sowie
Filmregisseur gilt als einer der Pioniere des Berg-, Sport-, und
Naturfilms. Er studiert Kunstgeschichte und Philosophie in München
und Berlin sowie Geologie und Chemie an der Universität Zürich. Nach
dem Ersten Weltkrieg kauft er seine erste Filmkamera, eine
Kurbelkamera in einem Holzgehäuse, mit der er – revolutionär für die
damalige Zeit – in der freien Natur und in den Bergen dreht.

Leni Riefenstahl, geboren 1902 in Berlin, ist eine der umstrittensten
Persönlichkeiten der Filmgeschichte. Sie arbeitet als
Filmregisseurin, -produzentin und -schauspielerin, Drehbuchautorin,
Schnittmeisterin, Fotografin und Tänzerin und gründet mit 29 Jahren
ihre eigene Filmfirma. 1932 hat sie mit „Das blaue Licht“ ihr
vielbeachtetes Regiedebüt. Adolf Hitler gratuliert ihr persönlich.
Als innovative Filmemacherin und eine der ersten und erfolgreichsten
Frauen in der Filmbranche wird sie bewundert und gefeiert, wegen
ihrer Verstrickung ins NS-Regime und ihrer propagandistischen Filme
für die Nationalsozialisten heftig kritisiert. Nach 1945 wird sie
kurzzeitig verhaftet und von den Alliierten zu ihrer Rolle im
NS-Regime verhört, 1949 in einem Spruchkammerverfahren zur
„Mitläuferin“ des Naziregimes erklärt und später entnazifiziert. Sie
stirbt 2003 im Alter von 101 Jahren.

Die Dokumentation zeigt Ausschnitte aus den größten Filmen Arnold
Fancks und Leni Riefenstahls, wie „SOS Eisberg“, „Die weiße Hölle vom
Piz Palü“ (1929) oder „Stürme über dem Mont Blanc“ (1930). Reinhold
Messner, Willy Bogner und Fancks Enkel, Matthias Fanck, würdigen in
der Doku die bahnbrechenden Innovationen des Fanckschen Bergfilms.
Experten und Expertinnen schildern Leni Riefenstahl in neuem Licht.
Die Dekonstruktion des Mythos Riefenstahl ist zugleich eine späte
Würdigung des nahezu vergessenen Filmpioniers Arnold Fanck.

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