Danach: „Venedig und das Ghetto“
Utl.: Danach: „Venedig und das Ghetto“ =
Wien (OTS) - Waren die Anschläge des 11. September in Wahrheit ein
„Inside Job“? Lässt Bill Gates mit dem Corona-Impfstoff Mikrochips
injizieren, um die Menschheit zu kontrollieren? Ist die Pandemie in
Wahrheit eine „Plandemie“, also bewusst herbeigeführt? Wo stecken
eigentlich die Illuminaten? Und was ist QAnon? In Krisenzeiten blühen
Verschwörungstheorien, die manche auch „Verschwörungsmythen“ nennen.
Das war zur Zeit der großen Pest so und das ist heute nicht anders.
Dann werden einfache Erklärungen für komplexe Vorgänge gesucht und
Sündenböcke ausgemacht. Die Schwarzweiß-Malerei nimmt zu, bis hin zur
Erwartung eines apokalyptischen Endkampfes zwischen Gut und Böse. Für
den langjährigen Beobachter kommt das nicht überraschend. „Was
Verschwörungstheorien betrifft, gibt es nichts Neues unter der
Sonne“, sagt der Politologe und Experte für „conspiracy theories“,
Joseph Uscinski, in Miami. Verschwörungstheorien habe es immer
gegeben und werde es weiterhin geben, sagt er, lediglich Details
änderten sich je nach Situation.
Christian Rathners neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Die Macht der
Verschwörungsmythen“ nähert sich am Dienstag, dem 16. November 2021,
um 22.35 Uhr in ORF 2 dem Phänomen von verschiedenen Seiten. Sie
beleuchtet die Bedeutung des Vertrauens für das menschliche Wissen,
versucht anhand historischer Beispiele Wesenselemente von
Verschwörungstheorien aufzuzeigen, gibt Einblicke in die aus den USA
kommende Bewegung „QAnon“ mit ihrem fast als Messias verehrten Helden
Donald Trump und zeigt Aspekte eines „konspirativen Bewusstseins“
auf.
Ken Jenkins, führendes Mitglied der „9/11-Wahrheitsbewegung“,
erzählt, warum er bis heute glaubt, dass die Türme des World Trade
Center nicht durch den Einschlag der Flugzeuge zu Fall gebracht
wurden. Die Friedensaktivistin Terry Rockefeller hingegen macht die
Regierung und ihre zögerliche Reaktion auf die Anschläge für die
Entstehung von Verschwörungsmythen verantwortlich. Neben Joseph
Uscinski kommt ein zweiter US-Experte für Verschwörungstheorien zu
Wort: Der Journalist und Buchautor Mike Rothschild hat ein gefragtes
Buch über „QAnon“ geschrieben. Die „QAnon“-Aussteigerin Lenka Perron
erzählt, wie sie von den Internet-Botschaften, den sogenannten
„Q-Drops“, abhängig wurde wie von einem Videospiel. Claus Oberhauser,
Historiker in Innsbruck, ist einer der renommiertesten
österreichischen Experten zum Thema und gibt Einblick in die
Geschichte des Phänomens. Katherine Dormandy, Professorin für
Christliche Philosophie, erläutert erkenntnistheoretische Aspekte.
Sie sagt: Es sei schwer, etwas nicht zu glauben, wenn es von Menschen
kommt, denen man vertraut. Die Wiener Sprachsoziologin Ruth Wodak
beleuchtet die Entstehung von Feindbildern und die Tendenz zu
antisemitischen Stereotypen in der Verschwörungsszene. Ulrike
Schiesser, Psychotherapeutin und in der Bundesstelle für Sektenfragen
täglich mit Verschwörungstheorien konfrontiert, berichtet im
Interview aus ihrer Erfahrung mit Betroffenen. Sie bezeichnet
Verschwörungsmythen als Ersatzreligion und „Glaube ohne Hoffnung“.
Der Film wurde an Schauplätzen in Wien, Innsbruck, New York, Miami
und Los Angeles gedreht.
„Venedig und das Ghetto“ – Ein Film von Klaus T. Steindl
Klaus T. Steindls Film erzählt um 23.10 Uhr von der 500-jährigen
Geschichte der jüdischen Bevölkerung Venedigs, von Unterdrückung und
Entbehrung, aber auch von Lebenswillen und Freude – und führt an
einen Ort, der heute zu den belebtesten und beliebtesten Stadtteilen
Venedigs gehört. Am 29. März 1516 fasste die Republik Venedig einen
Beschluss mit weitreichenden Folgen: Sie wies den Juden ein Gebiet
zu, in dem sie von nun an abgetrennt von der übrigen Bevölkerung
leben mussten. Es war ein ödes Areal am Stadtrand, „Ghetto“ genannt.
Von hier aus verbreitete sich der Begriff auf der ganzen Welt als
Synonym für Ausgrenzung und Verfolgung. In Venedig kam es anders: Das
Ghetto ist heute ein Ort der Begegnung und ein beliebtes, bunt
gemischtes Wohnviertel mit hoher Lebensqualität. Wie kein anderer Ort
spiegelt dieses Viertel die wechselhaften Beziehungen zwischen Juden,
Venedig und der Welt wider – in kleinen Details, die große
Geschichten erzählen.
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