- 11.11.2021, 20:30:03
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Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreise 2021 für den ORF: Hauptpreis TV an Tiba Marchetti, Hauptpreis Radio an Ernst Weber
Sieben weitere Anerkennungspreise für ORF-Journalistinnen und -Journalisten
Utl.: Sieben weitere Anerkennungspreise für ORF-Journalistinnen und
-Journalisten =
Wien (OTS) - Erneut Auszeichnungen für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des ORF beim Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis:
In der Kategorie Fernsehen ging der Hauptpreis an Tiba Marchetti für
ihre „Am Schauplatz“-Reportage „Der letzte Wunsch“. In der Kategorie
Hörfunk konnte Ernst Weber für „Bei Hausbesuchen keine
Unzukömmlichkeiten. Die Akte Walfried Janka“ (Ö1-„Hörbilder“) den
Hauptpreis entgegennehmen. Gleich sieben Anerkennungspreise gingen an
ORF-Journalistinnen und -Journalisten: In der Kategorie Online an
Clara Akinyosoye für „Die späte Last einer ‚Täterfamilie‘“ auf
ORF.at; in der Kategorie TV an Vanessa Böttcher für ihren
ORF-„Thema“-Beitrag „Zwischen den Fronten – Kinder im Asylverfahren“,
an Andrea Eder für den „dokFilm: Und bist du nicht willig“ sowie an
Reiner Reitsamer und Marlene Kaufmann für „Der ganz normale
Rassismus“ für das ORF III-Reportagemagazin „Im Brennpunkt“; in der
Kategorie Hörfunk an Johanna Hirzberger für das Ö1-„Hörbild“-Feature
„Darf´s ein bisserl weniger sein? Systemerhalterinnen: Viel Arbeit,
wenig Lohn“ sowie an Olivia Wimmer für „Die Mülltonne als Snackbar“
in „Ö1 Moment“.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Im Namen des ORF
gratuliere ich allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich
zu dieser wertvollen Anerkennung. Ob es um würdevolles Sterben,
Kindesmisshandlung, psychische Last als Teil einer NS-Täterfamilie,
Asyl für Kinder, Gewalt gegen Frauen, Rassismus, Lohngerechtigkeit
und Lebensmittelverschwendung geht – alle nun ausgezeichneten
Beiträge zeigen, wie wichtig gesellschaftlicher Diskurs besonders in
schwierigen Zeiten ist, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen
und Verständnis für jene zu erzeugen, die normalerweise nicht im
Fokus der medialen Aufmerksamkeit stehen.“
Der Hauptpreis in der Kategorie Fernsehen geht an Tiba Marchetti für
ihre „Am Schauplatz“-Reportage „Der letzte Wunsch“. Die
ORF-Journalistin hat Menschen in ganz Österreich besucht, die sich
kurz vor ihrem Tod noch einen allerletzten Wunsch erfüllen. Die Jury
meinte: „Das Thema Tod und Sterben wird von gesunden Menschen
gewöhnlich gut verdrängt. Auch von Journalistinnen und Journalisten.
Tiba Marchetti hat sich diesem Thema gestellt. Sie hat Menschen
gefunden, die in dieser Lebenssituation vor die Kamera gehen. Das ist
eine journalistische Herausforderung. Mit Menschen an ihrem
Lebensende Interviews zu führen, noch viel mehr. Tiba Marchetti hat
beides in hervorragender Weise gemeistert. Als der ‚Schauplatz‘
geschnitten wurde, waren manche Interviewpartner schon tot. Aber sie
haben in Tiba Marchettis Film gezeigt, dass das Leben bis zum letzten
Atemzug lebenswert sein kann.“
Der Hauptpreis in der Kategorie Radio ging an Ernst Weber für sein
Feature „Bei Hausbesuchen keine Unzukömmlichkeiten. Die Akte Walfried
Janka“ in den Ö1-„Hörbildern“. Den 1966 geborenen Walfried Janka
bringt das Jugendamt als Säugling bei einer Pflegemutter unter, die
wegen der Ermordung ihres eigenen Babys bereits eine Haftstrafe
verbüßt hatte. Die sadistische Pflegemutter verprügelt ihre Kinder
und gibt ihnen wenig zu essen. Sie fesselt Walfried in der Nacht ans
Bett, damit er sich nicht heimlich aus dem Kühlschrank bedient, und
sie hetzt ihren Hund auf den Buben. „Radio-Urgestein Ernst Weber ist
bekannt für seine exzellenten Arbeiten für Ö1. Mit dem Hörbild ‚Bei
Hausbesuchen keine Unzukömmlichkeiten. Die Akte Walfried Janka‘ ist
ihm ein besonders beklemmender Wurf gelungen – ein Porträt über einen
Mann, der Unerhörtes erlebt hat. Weber berichtet darüber in
protokollarischem Erzählstil. Er begleitet Walfried Janka zu
wichtigen Schauplätzen seines Lebens, lässt ihn ausführlich zu Wort
kommen. Der Mensch Janka bleibt dabei immer Mittelpunkt der
Geschichte – auch mit seinen Verfehlungen. Die schwerste: Mord“, so
die Jury.
Der Preis, der im Sinne des Lebenswerks von Prälat Leopold Ungar von
der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank
Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit 20.000 Euro der
höchstdotierte Journalisten- bzw. Journalistinnenpreis Österreichs.
Mit dem Preis werden herausragende journalistische Leistungen
prämiert, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit
gesellschaftlichen Minderheiten fördern und sich mit
sozialpolitischen Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Migration,
Flucht, Alter, Krankheit oder Diskriminierung auseinandersetzen.
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