- 09.11.2021, 10:38:21
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- OTS0094
Es reicht! Die Situation im Pflegebereich ist schädlich für alle Beteiligten
Die Arbeitsgruppe Gesundheit, Soziales, Pflege der Unabhängigen GewerkschafterInnen (UG) fordert die politisch Verantwortlichen zum sofortigen Handeln auf.
Utl.: Die Arbeitsgruppe Gesundheit, Soziales, Pflege der
Unabhängigen GewerkschafterInnen (UG) fordert die politisch
Verantwortlichen zum sofortigen Handeln auf. =
Wien (OTS) - Mängel sind längst allen bekannt
„Schlagzeilen zum Thema Pflege häufen sich zusehends. Überlastung des
Personals, immer mehr Menschen die diesen Beruf, obwohl sie ihn
eigentlich gerne ausüben, wieder verlassen, Menschen die nicht
ausreichend qualifiziert sind, um den beruflichen Anforderungen
gewachsen zu sein und vieles mehr, sind Meldungen, die uns täglich
begegnen. Daneben wissen wir, dass die demographische Entwicklung
jetzt schon ein Mehr an Pflege notwendig macht. Hinzu kommt, dass das
Modell der Angehörigenpflege nicht zukunftstauglich ist,“ meldet sich
die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Gesundheit, Soziales, Pflege der
Unabhängigen GewerkschafterInnen zu Wort, die von Christine Petioky
und Christian Husch koordiniert wird und in der Betriebsrät*innen und
Personalvertreter*innen aus den betroffenen Fachbereichen
zusammenarbeiten, und setzt noch nach: „Es reicht! Was es braucht,
ist klar, was fehlt ist die politische Umsetzung. Die muss sofort
beginnen!“
Maßnahmen liegen auf dem Tisch
Um den absoluten Kollaps zu vermeiden und die immer größer werdende
Lücke zu schließen, ist eine Vielzahl an Maßnahmen dringend
notwendig.
• Ein durchlässiges Ausbildungssystem
• Eine Arbeitszeitreduktion. Die Aussicht, 45 Jahre 40 Stunden oder
mehr in diesem physisch und psychisch belastenden Tätigkeiten zu
arbeiten, bewegt viele Menschen dazu, den Beruf wieder zu verlassen.
• Eine umfassende Modernisierung des Bereichs. Weg mit antiquierten
Hierarchien, Stärkung des eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereichs,
Ermöglichung und Weiterentwicklung von Fachkarrieren, Entwicklung
eines modernen Berufsbildes abseits von klischeehaften Darstellungen
„dienender Held*innen“
• Eine adäquate Entlohnung – orientiert am Durchschnittsgehalt der
österreichischen Männer
• Ein sofortiger Stop des Downgradings im Pflegebereich
• Ein bundesweiter Qualitätsstandard
• Eine nachhaltige Finanzierung des Pflegebereichs
Eine Pflegereform darf nicht bei einzelnen kleinen Schritten
steckenbleiben, sondern muss deutlich spürbare Verbesserungen auf
allen Ebenen bringen, sonst ist sie nicht wirksam!
„Weiters sind wir der Meinung, dass die Situation im Pflegebereich
mittlerweile eine Dimension erreicht hat, die Schaden verursacht.
Kompetenzverteilungen zwischen Bund und Ländern, die Unfähigkeit, den
Herausforderungen in ihrer Gesamtheit zu entsprechen und vieles mehr
haben zu dieser Situation beigetragen“, stellt die Arbeitsgruppe fest
und meint abschließend: „Diese Situation ist für alle, für die zu
Pflegenden, für die Angehörigen und die in diesem Bereich
beschäftigten Personen untragbar. Deshalb fordern wir alle
politischen Parteien zu einem raschen und energischen Handeln auf.
Sowohl der Bund als auch die Länder müssen angesichts der
Dringlichkeit dieser vielfältigen Problemlagen konstruktiv an
gemeinsamen Lösungen arbeiten und Handlungen setzen. Alle
Interessensvertretungen sind bei der Erstellung dieser dringlichen
Sofortmaßnahmen und langfristigen Veränderungen miteinzubeziehen. Die
Zeit der schönen Reden und des Klatschens ist vorbei.“
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