Der Verband Filmregie, die größte Interessenvertretung der Filmregisseur:innen in Österreich mit zuletzt rund 140 Mitgliedern, hatte zwischen 10. und 14. Oktober 2021 rund 40 Austritte zu verzeichnen, mehrheitlich von Regisseurinnen.
Wir bedauern diese Austritte enorm, die offenbar auf die jahrelange verbandsinterne Diskussion um eine Geschlechterquote in der österreichischen Filmförderung, die Art ihrer Ausgestaltung sowie die Neubesetzung einer Aufsichtsratsposition im Österreichischen Filminstitut zurückzuführen sind.
Im April 2021 wurde die 50/50-Geschlechterquote (“BMKÖS Modell”) mit großer Mehrheit vom Aufsichtsrat des Österreichischen Filminstituts beschlossen und trat mit 1. Juli 2021 in Kraft. Dieses Modell, das innerhalb des Verbands umstritten war, ist also in den Förderrichtlinien verankert und soll sich nun in der Praxis bewähren.
Wir möchten festhalten, dass unser Verband trotz dieser schmerzlichen Austritte eine pluralistische Interessenvertretung ist, die eine große Mitgliederdiversität sowie unterschiedliche künstlerische und gesellschaftspolitische Positionen vertritt. Der Verband Filmregie handelt durch seinen sechsköpfigen, ehrenamtlichen Vorstand, der jährlich neu in der Generalversammlung bestellt wird und damit demokratisch legitimiert ist. In den vergangenen fünf Jahren setzte sich dieser Vorstand in wechselnden Konstellationen aus rund zwanzig verschiedenen Mitgliedern zusammen, wobei Männer und Frauen gleich stark vertreten waren.
Der neu gewählte Vorstand erkennt, dass es verbandsintern Diskussions- und Handlungsbedarf gibt. Das betrifft nicht nur eine notwendige Modernisierung der Verbandsstrukturen, sondern auch eine Erneuerung kollegialer und gemeinschaftlicher Zusammenarbeit, um die unterschiedlichen Positionen zu definieren und jahrelang aufgestaute Konflikte auszuräumen.
Aufgrund der Austritte haben wir beschlossen, Ende November zu einer Mitgliederversammlung einzuladen. Unsere Einladung richtet sich insbesondere an die nun ausgetretenen Mitglieder, eine gemeinsame Zukunft im Verband zu initiieren und konstruktiv mitzugestalten. Gemeinsam sind wir gefordert, uns zu engagieren und an der Erneuerung und Gestaltung unserer Interessenvertretung mitzuwirken.
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