Wien (OTS) - Nicht immer wo Sparen draufsteht, ist Sparen drinnen –
Fondssparpläne mit großem Angebot und vielen saftigen Spesen
Banken bewerben Fondssparen gerne als Alternative zum Sparbuch.
Vorsicht, Fondssparen ist kein Sparbuch, sondern eine Veranlagung in
Investmentfonds. Die AK hat 13 Banken über die Konditionen von
Fondssparplänen befragt: großes Angebot, flexible Fondssparpläne,
aber Achtung – beim Fondssparen gibt es viele üppige Spesen, etwa bei
Kauf, Verkauf und bei der Verwahrung des Fonds im Wertpapier-Depot.
Die AK hat die Konditionen von Fondssparplänen bei 13 Banken
gecheckt: Beim Fondssparen handelt sich um Investieren in
Investmentfonds, also in Wertpapiere mit regelmäßigen Zahlungen –
mindestens zwischen 30 und 50 Euro je Einzahlung. KonsumentInnen
können aus bis zu 800 Fonds von verschiedenen Fondstypen wählen – vom
Anleihe- über Misch- bis zu Aktienfonds. Positiv: Fondssparpläne sind
flexibel. Einzahlungshöhe und –zeitpunkt können verändert werden
(etwa von monatlich auf vierteljährlich). Auch der Wechsel in einen
anderen Fonds ist möglich (Fondsswitch). Tipp: Beim Switch muss die
Bank eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen – Vorteile müssen
überwiegen.
„Fondssparen klingt einfach, aber es gibt viele Punkte zu
beachten“ weiß AK KonsumentInnenschützer Christian Prantner. Neben
der schwierigen Auswahl eines geeigneten Fonds ist zu entscheiden,
wie lange man den Fonds behalten möchte. Investmentfonds haben keine
festgelegte Laufzeit.“ Auf diese Weise können vor allem Verluste des
Fonds „ausgeglichen“ werden, indem die Anteile so lange gehalten
werden, bis die erworbenen Anteilswerte wieder im „Plus“ sind.
Prantner: „Es muss jedenfalls klar sein, dass es zu erheblichen
Schwankungen nach oben und unten kommen kann – je riskanter der
Fonds, desto höher die Volatilität.“
Achtung, Performance ist nicht gleich Rendite. Bei den
Fondssparplänen gibt es erhebliche Spesen, die die Performance
kräftig drücken. Beim Kauf der Anteile fallen üblicherweise
Ausgabeaufschläge bis zu fünf Prozent an. Manche Banken verlangen
stattdessen eine Transaktionsgebühr von bis zu fünf Prozent. Auch
Verkaufsspesen können anfallen, etwa bei der Bank Austria (0,75
Prozent vom Kurswert, mindestens 23,50 Euro). Für die Verwaltung der
Anteile ist ein Wertpapier-Depot nötig. Ein paar Banken bieten
kostenlose Depots an. Die Spesen betragen bis zu 0,34 Prozent pro
Jahr – berechnet vom Kurswert. Tipp: Auf Mindestspesen (etwa bis zu
20 Euro pro Jahr) achten – einige Banken verzichten darauf. Zudem
können Spesen für ein Wertpapier-Verrechnungskonto anfallen – bis zu
10,50 Euro pro Quartal. Nicht alle Banken verlangen ein gesondertes
Verrechnungskonto. Sehr oft bieten sie an, ein bei der Bank geführtes
Spar- und/oder Girokonto dafür nutzen zu können. Tipp: Bei
Investmentfonds müssen Sie Emissionsprospekt, Rechenschaftsbericht(e)
und Kundeninformationsdokument (KID) erhalten.
„Die Spesenbelastung ist für FondssparerInnen kaum einzuschätzen“,
so Prantner. Das liegt zum einen an Rabatten, die vor allem für
Kaufspesen angeboten werden (häufig Abschläge zwischen 20 und 60
Prozent vom Ausgabeaufschlag/Transaktionsentgelt); bei Depotspesen
gibt‘s zeitlich limitierte Nachlässe (etwa die ersten zwei bis drei
Jahre). Zum anderen gibt es einige komplizierte Preismodelle für das
Wertpapier-Depot. Auch für den Fondsswitch und die Übertragung des
Depots auf eine andere Bank fallen Spesen an. Tipp: Banken müssen
verständliche Infos zu sämtlichen Kosten und Spesen hergeben, meist
im sogenannten Kostenausweis und Auswirkungen auf die Rendite
darstellen.
Die AK hat nachgerechnet: Bei einem Fonds mit einer jährlichen
Performance von drei Prozent bleibt nach einer Behaltedauer von
sieben Jahren eine Rendite von 1,54 Prozent zurück – bei
Ausgabespesen (drei Prozent) und Kosten des Wertpapier-Depots
(durchschnittlich teure Depotführung, Verrechnungskonto). In diesem
Fall halbieren die Kosten die Performance. Der Grund dafür ist
einfach: In der viel beworbenen Performance sind nämlich etliche
Kosten nicht berücksichtigt.
SERVICE: Den AK Test und viele hilfreiche Tipps unter
www.arbeiterkammer.at/fondssparen.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW