• 22.10.2021, 15:14:28
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„kulturMontag Spezial aus Oslo“: Vorzeige-Architektur in Europas Umwelthauptstadt, Eröffnung Munch-Museum, neuer Jo Nesbø

Danach in memoriam: „Bernard Haitink: Der geheimnisvolle Maestro“

Utl.: Danach in memoriam: „Bernard Haitink: Der geheimnisvolle
Maestro“ =

Wien (OTS) - Von Rekorden und Morden in Oslos Fjorden: Aus Norwegens
Hauptstadt meldet sich eine von Clarissa Stadler präsentierte
Spezialausgabe des „kulturMontag“ am 25. Oktober 2021 um 23.10 Uhr in
ORF 2. Die Sendung begibt sich anlässlich der Eröffnung des
imposanten neuen Munch-Museums – das weltweit größte Museum, das
einem einzigen Künstler gewidmet ist – auf Lokalaugenschein im hohen
Norden. Im Land der Fjorde, Elche, Trolle und Dichter wird mit
Kulturbauten wie diesem oder auch umweltbewussten
Stadterneuerungsprojekten, die die gesamte Küstenlinie Oslos
verändern, nicht gespart. Mitten in dieser mythenumrankten Synthese
zwischen Natur und Kultur entstehen die Bestseller-Krimis von Jo
Nesbø. Ihn hat Clarissa Stadler zum Interview im privaten Rahmen
getroffen.
Anschließend an das Magazin erinnert der ORF mit dem Porträt „Bernard
Haitink: Der geheimnisvolle Maestro“ an den gestern (21. Oktober)
verstorbenen Dirigenten.

Oslo – eine Synthese zwischen Natur und Kultur

Norwegens Hauptstadt Oslo mit ihren mehr als 600.000 Einwohnerinnen
und Einwohnern ist eine lebhafte aber trotzdem entspannte Stadt. Ihr
mythenumranktes Image, inspiriert von malerischen Landschaften mit
ihrem Naturschauspiel aus tanzenden Polarlichten über Fjorden, Seen,
Inseln, Wald und Wasserfällen sowie allerhand mystischen Fabeln, wird
seit geraumer Zeit von spektakulärer Architektur verwandelt.
Spätestens mit dem tollkühnen Opernhaus, das wie eine gigantische
Eisscholle am Fjordufer in der Bucht von Bjørvika zu schwimmen
scheint, ist Oslo auf dem Radar architekturaffiner Reisender
gelandet. Auch die neben der Oper gelegene gläserne Stadtbibliothek,
die im vergangenen Jahr eröffnet wurde, entspricht nicht dem Klischee
eines verstaubten Lesesaals mit meterhohen Bücherregalen und
gedämpfter Atmosphäre. Nicht zuletzt energetisch ist diese
Eye-Catcher-Architektur Oslos ein Vorzeigeprojekt: Sie erreicht
Passivhausstandard, der Energieverbrauch ist niedrig, die Belüftung
über die Böden nutzt die thermische Masse der Gebäude, ein externer
Sonnenschutz reduziert im Sommer den Kühlbedarf der Häuser. 2019 ist
Oslo als Umwelthauptstadt Europas durchgestartet. Der Verkehr wird
durch einen Unterwassertunnel, den Oslofjordtunnel, umgeleitet. Es
summen Elektro- oder Hybridfahrzeuge herum, denn Oslo will bis 2030
seine Emissionen um 95 Prozent senken. Auch die neuen
architektonischen Projekte zeichnen sich durch besonders ökologische
und kulturelle Eigenschaften aus, wie das neue Nationalmuseum, das
2022 eröffnet werden soll.

Zum Schreien cool – Das neue Munch-Museum

Neue Infrastruktur-Projekte und Kulturbauten sollen für
internationales Renommee Oslos sorgen. Alles drängt ans Wasser, zum
Fjord, zum Meer – so auch das neben der Oper gelegene neue und
architektonisch auffällige dreizehnstöckige Munch-Museum, dessen
oberer Gebäudeteil sich wie der griechische Buchstabe „Lambda“ nach
vorne neigt und so der Stadt und dem Fjord seine Reverenz zu erweisen
scheint. Das weltweit größte Museum, das einem einzigen Künstler
gewidmet ist, wird jene Sammlung von fast 30.000 Werken beherbergen,
die Edvard Munch einst der Stadt Oslo vermacht hat – darunter auch
sein ikonisches expressionistisches Meisterwerk „Der Schrei“. Zwar
war eine neue Heimat für die Arbeiten von Norwegens bedeutendstem
Künstler längst überfällig, die Konstruktion wie auch die Kosten von
rund 200 Millionen Euro sind freilich nicht unumstritten. Die Stadt
war einst mit Edvard Munchs Schenkung heillos überfordert. Erst zum
100. Geburtstag des Künstlers 1963 wurde im Osloer Osten ein
Munch-Museum eröffnet, abseits der Touristenpfade und bei Kuratoren
wie Kunstfreunden gleichermaßen unbeliebt. Eine Erweiterung und
Renovierung 1994 zum 50. Todestag von Munch änderte daran wenig, und
der Diebstahl des „Schreis“ 2004 schadete der Reputation des Hauses
zusätzlich. Für einen Künstler, dessen berühmtestes Zitat lautet
„Krankheit, Wahnsinn und Tod waren die Engel, die meine Wiege umgaben
und die mir mein Leben lang gefolgt sind“, ist das neue Munch-Museum
jetzt endlich ein würdiger Rahmen.

Der Krimi-König, der aus der Kälte kam – Zu Besuch bei Jo Nesbø

Dunkle Geheimnisse und ungezügelte Rachegelüste, Schuld und Scham,
jede Menge Betrug und vor allem Mord – das sind die Zutaten des
unumstrittenen Königs des skandinavischen Kriminalromans. Der
norwegische Autor Jo Nesbø hat mit seiner charismatisch-kaputten
Hauptfigur namens Harry Hole einen Millionenseller erfunden. Seine
Bücher wurden rund 30 Millionen Mal verkauft und in 47 Sprachen
übersetzt. Mittlerweile sind zwölf Kriminalromane entstanden. Mit
Michael Fassbender, Val Kilmer und Charlotte Gainsbourg wurde sein
Roman „Schneemann“ 2017 prominent besetzt verfilmt. Aus seinem
Thriller „Der Sohn“ ist derzeit eine US-Serie mit Hollywoodstar Jake
Gyllenhaal in der Hauptrolle im Entstehen. „Blade Runner
2049“-Regisseur Denis Villeneuve inszeniert und Jo Nesbø ist als
Produzent an der Umsetzung beteiligt.
In seinen Büchern weicht er seit einigen Jahren in Romanen wie „Blood
On Snow“, „Macbeth“ oder „Ihr Königreich“ radikal vom Schema seiner
Thrillerserien ab. Auch in seinem jüngsten Wurf „Eifersucht“, der
Anfang November erscheint, wagt Nesbø Neues. Mitten in Athen lässt er
seinen neuen Kriminalisten ermitteln. Nikos Balli ist ein Spezialist
für das Mordmotiv Eifersucht, das ihn auf die Insel Kalymnos führt.
Im Oslos Nobelbezirk Briskeby empfängt der sympathische
Bestseller-Autor und studierte Ökonom, der sich auch als Musiker
einen Namen machte, Clarissa Stadler ganz privat, zu Hause in seinem
Osloer Refugium, zum Gespräch.

Dokumentation „Bernard Haitink: Der geheimnisvolle Maestro“ (0.00
Uhr)

Die Musikwelt trauert um einen ihrer beliebtesten Dirigenten: Der
niederländische Maestro Bernard Haitink ist am 21. Oktober 92-jährig
in seiner Wahlheimat London gestorben. Aus diesem Anlass wiederholt
der ORF das letzte filmische Porträt, das der Brite John Bridcut über
den charismatischen Musiker gestaltet hat. Es beobachtet den auf der
ganzen Welt beliebten Meister, der vor allem für seine Bruckner- und
Mahler-Interpretationen berühmt war, während er seine letzten
Konzerte vorbereitete.
Einige der Musiker, mit denen er zusammengearbeitet hat, versuchen,
die Geheimnisse seiner ganz eigenen Dirigiertechnik zu erklären.
Haitink selbst spricht in dem berührenden Film offen und emotional
über die prägenden Momente in seinem Leben und darüber, wie sich sein
Denken während seiner 68 Jahre am Pult vieler großer Orchester
verändert hat.

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