- 21.10.2021, 12:45:30
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ÖVP im Landtag: „Machen wir den Aufschwung zu anhaltendem Erfolg“
Mangel an Arbeitskräften bedroht Aufschwung und Wohlstand in Kärnten. ÖVP-Abgeordnete fordern Arbeitsmarktreform und Adaptierung der Rot-Weiß-Rot-Card.
Utl.: Mangel an Arbeitskräften bedroht Aufschwung und Wohlstand in
Kärnten. ÖVP-Abgeordnete fordern Arbeitsmarktreform und
Adaptierung der Rot-Weiß-Rot-Card. =
Klagenfurt (OTS) - „Der Mangel an Arbeitskräften bedroht Aufschwung
und Wohlstand in Kärnten“, sagt ÖVP-Clubobmann Markus Malle in der
heutigen Landtagssitzung zum Arbeitsmarkt. Aufgrund der
Bevölkerungsentwicklung werden im Jahr 2030 35.000 Menschen im
Erwerbsalter fehlen. „Wir müsse aber nicht neun Jahre warten, wir
spüren die Folgen bereits heute“, alarmiert Malle. „Bei 17.000
Menschen ohne Job oder in einer AMS-Schulung in Kärnten sind mehr als
7.000 Stellen sofort zu besetzen.“ Deshalb plädiert Malle dafür die
Arbeitsmarktreform jetzt voranzutreiben. Handlungsbedarf sieht er auf
zwei Ebenen: „Arbeitssuchende rasch wieder in Beschäftigung bringen
und zusätzliche Arbeitskräfte nach Kärnten holen“, so Malle.
Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig sieht ebenfalls akuten
Handlungsbedarf: „Ob es ausreichend Arbeitskräfte in Kärnten gibt,
wird zur Nagelprobe für unsere Wirtschaft“, sagt Schuschnig. „35
Prozent der Arbeitgeber müssen Aufträge bereits verschieben oder
ablehnen, weil Mitarbeiter fehlen – das vernichtet
volkswirtschaftliches Potenzial.“ Diese Spirale gelte es zu
durchbrechen, man müsse entschlossen entgegensteuern. Ein Mittel
sieht Schuschnig im degressiven Arbeitslosengeld. „Es ist keine
Schande, arbeitslos zu werden“, betont Schuschnig. „Deshalb sieht das
Modell am Anfang auch mehr Lohnausgleich als derzeit vor – mit der
Zeit sinkt die ausbezahlte Summe.“ Ebenfalls müsse man Arbeitskräfte
effizient vermitteln und auch für qualifizierten Zuzug mit klaren
Regeln in Mangelberufen sorgen.
Für die Arbeitsmarktreform macht sich auch ÖVP-Wirtschaftssprecher
Christian Benger stark. „Wer nicht arbeiten kann, dem muss geholfen
werden“, sagt er klar. Allerdings: „Wer arbeiten kann, es aber aus
Bequemlichkeit nicht will, lässt die Kollegen im Betrieb, den
Arbeitgeber und auch Kärnten im Stich.“ Das dürfe man nicht zulassen.
Deshalb plädiert auch Benger gegen einen unsolidarischen Ausbau der
sozialen Hängematte und für das degressive Arbeitslosengeld: „Am
Anfang der Arbeitslosigkeit mehr als die derzeitigen 55 Prozent, ab
dem siebenten Monat weniger – auf zwölf Monate in Summe gerechnet
aber gleich viel wie derzeit“, umreißt Benger den Vorschlag, und
weiter: „So zahlt sich Arbeit aus – wer Leistung bringt, darf nicht
der Dumme sein.“ Damit könne man – so ist Benger überzeugt – auch
mehrfach helfen: den Betroffenen, den Arbeitgebern und auch dem
Wirtschaftsstandort Kärnten.
Dass auch junge Menschen Perspektiven finden, ist ÖVP-Abgeordneter
Silvia Häusl-Benz ein großes Anliegen. „Wir müssen der Jugend das
Gefühl geben, dass Leistung wertgeschätzt wird und man sich etwas
aufbauen kann“, sagt sie. Das gelte im Besonderen auch für
Lehrberufe. „6.700 junge Leute absolvieren derzeit eine Lehre in
Kärnten; es gibt deutlich mehr Lehranfänger als vor einem und vor
zwei Jahren“, sagt Häusl-Benz. Aber: „900 Lehrstellen sind derzeit in
Kärnten nicht besetzt – wir müssen noch mehr Menschen dafür
begeistern.“
Überzeugt ist Häusl-Benz, dass alle Ebenen und alle Altersschichten
gefordert sind, um den derzeitigen Wirtschaftsaufschwung in Kärnten
zu einem anhaltenden Erfolg für unser Bundesland zu machen.
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