Verpackungsmüll muss bei allen Supermärkten deutlich reduziert werden - Greenpeace fordert Ausbau von Mehrweg- und Abfüllsystemen
Utl.: Verpackungsmüll muss bei allen Supermärkten deutlich reduziert
werden - Greenpeace fordert Ausbau von Mehrweg- und
Abfüllsystemen =
Wien (OTS) - Der aktuelle Greenpeace-Marktcheck hat geprüft, in
welchen Supermärkten es für KonsumentInnen möglich ist,
Verpackungsmüll einzusparen. Für die Bewertung war entscheidend, ob
Mehrweg-Flaschen angeboten und Lebensmittel auch unverpackt
erhältlich sind - etwa indem selbst mitgebrachte Essensboxen
angenommen werden oder eine Abfüllstation für Trockenartikel
vorhanden ist. Insgesamt wurden 35 Produktkategorien, darunter Käse,
Schinken, Brot, Bier und Müsli abgefragt. Das ernüchternde Ergebnis:
Bei den Diskontern Hofer, Lidl und PennyMarkt sind nur ein Fünftel
der untersuchten Produkte unverpackt oder in Mehrweg erhältlich. Bei
den Vollsortimentern wie Spar, Billa und MPreis gibt es ein
Unverpackt-Angebot, doch finden sich in den Filialen kaum
Informationen dazu. Bei dem aktuellen Greenpeace-Marktcheck konnte
Interspar am meisten überzeugen und belegt den 1. Platz.
“Die Müllberge wachsen mit rasantem Tempo zu lasten der Umwelt und
des Klimas. In den Supermärkten werden jedoch noch immer viel zu
viele Produkte unnötig verpackt. Bei den Diskontern kommt nur ein
Fünftel der abgefragten Produkte - Obst, Gemüse und Brot - ohne
Einwegverpackung aus. Dass es auch anders geht, zeigen bereits
Unverpackt-Läden und Bio-Märkte,” sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin
bei Greenpeace in Österreich. Allein in Österreich haben sich die
jährlichen Verpackungsabfälle von 2014 bis 2018 um 110.000 Tonnen
erhöht. Doch bis zum verpackungsfreien Einkauf im Supermarkt ist es
noch ein weiter Weg. Bei den Diskontern Hofer, Lidl und PennyMarkt
ist unverpackt einkaufen am schwierigsten - weder offene
Feinkostartikel wie Käse und Wurst noch Getränke in Mehrweg-Flaschen
sind erhältlich. Auch bei den anderen Supermärkten ist die
umweltfreundliche und mehrmals wiederbefüllbare Pfandflasche nach wie
vor die Ausnahme, doch das Angebot steigt langsam. Die größte
Mehrweg-Auswahl gibt es bei Interspar.
Positiv anzumerken ist, dass laut den Supermärkten in allen Filialen
mit einer Feinkosttheke es möglich ist, den selbst mitgebrachten
Behälter für etwa Brot, Käse, Wurst und Aufstriche zu verwenden.
Zudem kann auch der eigene Becher für den Coffee-to-go verwendet
werden. An entsprechenden Hinweisen für die KonsumentInnen mangelt
es. “Das Unverpackt-Angebot in den Supermärkten ist gut gemeint, aber
meistens schlecht umgesetzt. In den Filialen wird viel zu selten
darauf hingewiesen, dass man die eigenen Behälter und Becher für den
Einkauf verwenden darf”, kritisiert Panhuber.
Greenpeace fordert von den Supermärkten die Verpackungsmengen bis
2025 um 25 Prozent zu reduzieren sowie Mehrweg- und
Unverpackt-Systeme in den Geschäften zu forcieren. Neben
Plastikverpackungen haben auch Einwegverpackungen aus Glas, Papier,
Aluminium und Bio-Kunststoff einen hohen ökologischen Fußabdruck.
“Sich nur auf das Müllsammeln und Recycling zu konzentrieren, hat
sich in den letzten Jahren als Irrweg erwiesen. Es wird zu wenig
Material wiederverwertet und viel Energie verbraucht. Die beste
Verpackung ist keine Verpackung oder ein Mehrwegbehälter, der oft
genug wiederverwendet werden kann”, empfiehlt Panhuber.
Alle Unterlagen zum Marktcheck “Unverpackt einkaufen” unter:
https://act.gp/3ofhD1G
Bildmaterial: https://act.gp/3CVNhVN
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle
Nutzung kostenlos zur Verfügung: © Armin Rudelstorfer / Greenpeace
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