- 02.10.2021, 08:00:05
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BMDW-Pilotprojekt im USP gewinnt bei eGovernment-Wettbewerb in Berlin
Pilotprojekt zum Auffinden passender Unternehmensförderungen - „Bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologien und Infrastrukturen“ in der DACH-Region
Utl.: Pilotprojekt zum Auffinden passender Unternehmensförderungen -
„Bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologien und
Infrastrukturen“ in der DACH-Region =
Wien (OTS/BMDW) - „Die Förderung soll die Unternehmerinnen und
Unternehmer finden und nicht umgekehrt! Durch das Pilotprojekt im
Unternehmensserviceportal sollen Unternehmen genau jene Förderungen
ganz konkret angeboten werden, die für sie in Frage kommen. Damit
ersparen wir den Unternehmen Zeit und Geld und erhöhen die
Effektivität und Treffsicherheit von staatlichen
Unternehmensförderungen massiv. Das hilft speziell KMU und somit auch
dem Standort“, so Digitalministerin Margarete Schramböck.
Am Mittwoch, 29. September, wurden auf dem Kongress „Aufbruch
Verwaltung – Segel setzen und Zukunft gestalten“ in Berlin unter 19
Finalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Gewinner
des 20. eGovernment-Wettbewerbs in sechs Kategorien gekürt. Das
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW)
war mit dem Pilotprojekt „Förderungen für Unternehmen im
Unternehmensserviceportal USP mit Methoden der Künstlichen
Intelligenz“ in der Kategorie „Bestes Projekt zum Einsatz innovativer
Technologien und Infrastrukturen“ vertreten. Dabei konnte sich das
BMDW-Projekt gegen die Einreichungen „BayernApp“ des Bayerischen
Staatsministeriums für Digitales (2. Platz) sowie „Chatbots für die
Bundesverwaltung / Gute Kooperation führt zum Ziel“ von ITZBund,
Generalzolldirektion und Bundesministerium des Innern (3. Platz)
durchsetzen. Die Evaluierungsergebnisse des BMDW-Pilotprojekts bilden
die Grundlage für den jetzt angestrebten Einsatz der entwickelten
Methoden im Produktivbetrieb des USP. Das Umsetzungsprojekt dafür ist
bereits gestartet.
In der Ausgangslage präsentiert sich die Unternehmensförderung in
Österreich gleich einem Dschungel, mit einer Vielzahl an nationalen
Fördergebern (Bund, Länder, Gemeinden, nichtstaatliche Institutionen)
sowie der supranational agierenden EU. Zudem herrschen extrem
komplexe Förderbedingungen, die für Unternehmen oft nicht
durchschaubar sind. Daraus resultiert ein großer Bedarf an der
Vereinfachung der Suche nach passenden Förderungen, der schließlich
zu dem vorliegenden proaktiven Förderangebot im USP führte.
Im Kern des Projektes wirkt die „Symbolische Künstliche Intelligenz“:
Deren Methoden haben gegenüber der subsymbolischen Künstlichen
Intelligenz wie maschinelles Lernen oder Deep Learning den Vorteil
der Nachvollziehbarkeit. Das BMDW hat daher in diesem Pilotprojekt
den Einsatz symbolischer Programmiersprachen erprobt, um
Voraussetzungen für Unternehmensförderungen in
maschineninterpretierbarer Form abzubilden und automatisch zu prüfen.
Die Ergebnisse dieses Projekts haben den großen potentiellen Nutzen
für Unternehmen und Verwaltung optimal veranschaulicht und
verständlich gemacht.
Auf Unternehmensseite beinhaltet dies insbesondere die Vereinfachung
des Förderungsprozesses durch proaktive Services am USP, um
Förderungen und Unternehmen einander zuzuführen. Dazu dient die
mögliche Vorfilterung der für ein Unternehmen relevanten Förderungen
mittels automatisierter Prüfung der Förderkriterien auf Basis der im
USP verfügbaren Unternehmensdaten.
Die maschinen-interpretierbare Darstellung der Förderungen liefert
gleichzeitig der Verwaltung das Potenzial, die Förderlandschaft
detailliert zu analysieren und so etwa Mehrfachförderungen oder
Förderlücken aufzudecken. Damit wird der Förder-Dschungel gelichtet,
Förderungen werden zielgerichtet an Unternehmen herangetragen. Der
regelbasierte Ansatz, der in diesem Projekt gewählt wurde, um
Kriterien zu formulieren, erlaubt weiterhin die Nachvollziehbarkeit
und automatische Begründung von Entscheidungen.
Prof. Dr. Maria Wimmer, Dekanin an der Universität Koblenz-Landau,
lobte die digitale Lösung im Sinn der Unternehmen: „Das Pilotprojekt
des Bundesministeriums für Digitales und Wirtschaftsstandort bietet
im Unternehmensserviceportal USP KI-basierte Funktionalitäten an, um
Unternehmen effektiv bei der Suche nach verfügbaren und für sie
zutreffende Fördermöglichkeiten zu unterstützen; dies basierend auf
einem umfänglichen Regelwerk und dem automatisierten Abgleich der
Förderbedingungen mit Unternehmensdaten aus dem USP. Der Nutzen und
die Vorteile dieser Anwendung für die Unternehmen, die öffentliche
Verwaltung und für die Fördergeber haben die Jury besonders
überzeugt."
Die Garantie der Korrektheit und Zuverlässigkeit von
Verwaltungsverfahren ist das wichtigste Ziel in der Entwicklung von
e-Government-Verfahren. Der Einsatz von Programmiersprachen, welche
symbolische Verifikation und logische Analyse aller Zwischenschritte
und Resultate ermöglichen, kann diese Bestrebungen maßgeblich
unterstützen. In dem Pilotprojekt wurde in enger Kooperation mit dem
Bundesrechenzentrum (BRZ) die symbolische Programmiersprache Lisp
verwendet, die sich besonders für die rasche Entwicklung von
KI-Verfahren eignet. Die Auszeichnung, die dieses Projekt durch den
Sieg bei diesem Wettbewerb erhalten hat, erhöht den Bekanntheitsgrad
des BMDW in der internationalen Community von Programmiererinnen und
Programmierern, die sich mit innovativen Technologien befassen.
Das Unternehmensserviceportal (USP) ist die e-Government Plattform
für Unternehmen. Es wird vom Bundesministerium für Digitalisierung
und Wirtschaftsstandort (BMDW) betrieben. Das USP verbindet hohe
Nutzerfreundlichkeit mit großer Zuverlässigkeit und zahlreichen
nützlichen Funktionen für Unternehmen. Darüber hinaus werden alle
Maßnahmen getroffen, immer wieder neue Technologien zu evaluieren und
zum frühestmöglichen Zeitpunkt einzusetzen.
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