- 30.09.2021, 15:36:03
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- OTS0236
Größte Tarifreform in der Ostregion bringt Öffi-Ticket um 550 Euro für Niederösterreich und Burgenland
LH Mikl-Leitner: Ostregion erste und einzige Region mit allen Stufen auf einmal
Utl.: LH Mikl-Leitner: Ostregion erste und einzige Region mit allen
Stufen auf einmal =
St. Pölten (OTS/NLK) - Ein Jahresticket für alle Öffis in ganz
Niederösterreich und Burgenland um 550 Euro, um 915 Euro für
Niederösterreich, Burgenland und Wien und um 1.095 Euro für ganz
Österreich – dieses Verhandlungsergebnis wurde heute, Donnerstag, von
der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dem
Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig sowie dem
burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeinsam mit
Bundesministerin Leonore Gewessler sowie den zuständigen
Verkehrslandesräten Ludwig Schleritzko (Niederösterreich), Peter
Hanke (Wien) und Heinrich Dorner (Burgenland) im Zuge einer
Pressekonferenz im Palais Niederösterreich präsentiert.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner sprach von einem „Freudentag“, nach
„intensiven, langen Verhandlungen“ habe man die erste Etappe erreicht
und könne heute „die größte Tarifreform in der Ostregion“
präsentieren. Ab dem 25. Oktober kann das neue Regionsticket oder das
neue Metropolregionsticket für Niederösterreich, Wien und das
Burgenland genutzt werden, ab 26. Oktober das Klimaticket des Bundes.
Niederösterreich, Wien und Burgenland sei damit die erste und einzige
Region, in der es alle Stufen auf einmal gebe. Dies sei „eine klare
Bedingung der Ostregion“ in den Verhandlungen gewesen, und diese sei
erfüllt worden, sprach Mikl-Leitner von einem „sehr schönen Signal an
alle Pendlerinnen und Pendler“.
Für die niederösterreichischen Pendlerinnen und Pendler würde sich
damit etwa das Jahresticket nach Wien um bis zu 61 Prozent
verbilligen, so die Landeshauptfrau: „So wird zum Beispiel die
Strecke Gmünd-Wien um 1.417 Euro billiger, die Strecke Retz-Wien um
894 Euro, die Strecke St. Pölten-Wien um 801 Euro und die Strecke
Wr.Neustadt-Wien um 633 Euro.“ Und auch das Pendeln innerhalb
Niederösterreichs werde deutlich günstiger, skizzierte sie: „Die
Strecke Amstetten - St. Pölten wird zum Beispiel um 894 Euro
billiger, die Strecke Zwettl - Krems um 878 Euro und die Strecke
Baden – Wr. Neustadt um 435 Euro“. Darüber hinaus gebe es auch
Vergünstigungen in der Höhe von rund 25 Prozent für Studierende,
Senioren und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Für jene, die
bereits eine Jahreskarte besitzen, gebe es „keinen Handlungsbedarf“,
informierte sie weiters, diese würden automatisch umgestellt. Im
Blick auf die Pendlerinnen und Pendler rund um Wien nach Wien
versicherte sie: „Dort, wo es heute schon günstiger ist, bleiben die
Streckenkarten bestehen“. Dies bedeute etwa, dass das Jahresticket
für Pendlerinnen und Pendler aus Korneuburg nach Wien weiterhin 828
Euro koste. All diese Verbesserungen seien ohne zusätzliche Mittel
der Länder möglich geworden, informierte die Landeshauptfrau. Für
Niederösterreich und das Burgenland würden hier seitens des Bundes
rund 50 Millionen Euro in die Hand genommen: „Dies war uns wichtig,
weil wir seitens der Länder ohnehin schon sehr viel in den
öffentlichen Verkehr investieren“.
Sie spreche allerdings von einem „Etappenziel“, betonte Mikl-Leitner:
„Es muss nicht nur billiger sein, sondern auch besser und bequemer.
Die Tickets alleine helfen nicht, wenn das Angebot nicht stimmt“. Im
Zuge des blau-gelben Mobilitätsplanes werde man in Niederösterreich
das Öffi-Angebot bis 2030 um 30 Prozent ausbauen. „Für zusätzliche
neue Angebote braucht es auch eine passende Infrastruktur“. Das fange
bei der Schiene an, aber es brauche genauso auch Busse und
E-Ladestationen, so die Landeshauptfrau, die auch darauf verwies,
dass 40 Prozent des Öffentlichen Verkehrs in Niederösterreich auf der
Straße abgewickelt würden.
Bundesministerin Gewessler sprach von einem „großen Tag für die
Menschen in Österreich, für das Klima und für den öffentlichen
Verkehr“. Das Klimaticket sei für sie „ein Herzensprojekt“, und dafür
habe man in den letzten Monaten intensiv gearbeitet. Mit den Öffis zu
fahren bedeute Lebensqualität sowie saubere Luft und sei gut fürs
Klima, und mit dem Klimaticket werde dies „so einfach, so günstig und
so bequem wie nie zuvor“. Gewessler: „Ab dem 26. Oktober ist es so
weit: es gibt ein Ticket für alle Öffis in ganz Österreich, und alle
Bundesländer sind von Anfang an dabei. Das ist ein Meilenstein.“
Der Vorverkauf für das österreichweite Klimaticket zu einem Preis von
949 Euro (statt 1.095 Euro) starte mit dem morgigen 1. Oktober,
informierte die Bundesministerin: „Ab dem 26. Oktober ist dieses
Ticket dann im ganzen Land gültig, und viele Pendlerinnen und Pendler
ersparen sich damit viel Geld“. Das österreichweite Klimaticket stehe
seit 15 Jahren im Regierungsprogramm, hielt die Ministerin fest: „Ab
morgen ist es Realität. Meine Freude ist riesig, und ich bin mir
sicher, dass viele Menschen damit Freude haben werden.“
Die Stadt Wien nehme das Thema Klimaschutz seit langer Zeit sehr
ernst, der öffentliche Nahverkehr sei dabei ein ganz wichtiger Teil,
betonte der Wiener Bürgermeister Ludwig. Wien habe bereits 2012 das
365 Euro-Jahresticket eingeführt: „Das hat dazu geführt, dass viele
Menschen vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr umgestiegen sind.“
Ludwig verwies darüber hinaus auf die Ausbaumaßnahmen etwa im
Zusammenhang mit der Stadtentwicklung. Im Blick auf das heute
präsentierte Verhandlungsergebnis hielt er fest, er freue sich, dass
man „nach intensiven Verhandlungen“ jetzt „gemeinsam diese Lösung
gefunden“ habe.
Der burgenländische Landeshauptmann Doskozil sprach von einem „tollen
Ergebnis“, mit dem „alle zufrieden“ seien. Es sei ihm allerdings
wichtig zu betonen, dass dieser Schritt ein „wichtiger erster
Schritt“ sei. Klimapolitik müsse „für die Menschen auch leistbar
sein“, hielt er fest: „Und dieses Ticket ist für die Menschen
leistbar“. Darum wolle er betonen, dass „die Angebote des
Öffentlichen Verkehrs für die Menschen auch entsprechend annehmbar
und praktikabel sein müssen, denn letztlich geht es um die Frage, wie
wir es schaffen, klimaneutral zu sein ohne jemanden auf der Strecke
zu lassen“.
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