• 29.09.2021, 18:35:26
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Metaller-KV – Gewerkschaften: „Destruktive Haltung der Arbeitgeber ist Provokation für ArbeitnehmerInnen“

Wimmer/Dürtscher: „Verhandlungen werden hinausgezögert, es gibt kein Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen“

Wien (OTS) - 

Die erste Kollektivvertragsverhandlung für die rund 190.000 Beschäftigten der Metallindustrie fand am 29. September statt. Den Auftakt machten heuer wieder die Verhandlungen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI). Diese erste Runde wurde am frühen Mittwochabend nach sechs Stunden ohne Verhandlungsfortschritte unterbrochen. Die Gewerkschaften kritisieren die offensichtliche Verzögerungstaktik der Arbeitgeber. „Es geht nichts weiter. Die Arbeitgeber verzögern bewusst die Verhandlungen. Es gibt kein Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen. Diese Vorgangsweise ist destruktiv und eine Provokation der Beschäftigten, die Tag und Nacht arbeiten und für die Unternehmen Gewinne erwirtschaften“, kritisieren die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

„Die Forderungen der Gewerkschaften sind präzise und unmissverständlich. Die ArbeitnehmerInnen erwarten sich daher zügige Verhandlungen. Wir haben kein Verständnis für diese bewusste Provokation. Es reicht mit der Verzögerungstaktik. Wir fordern ernsthafte Verhandlungen für einen Abschluss“, sagen Wimmer und Dürtscher. Die nächste Verhandlungsrunde mit dem FMTI ist für den 11. Oktober vereinbart. Wenn es notwendig sei, werde das Verhandlungsteam der Gewerkschaften auch die Nacht durchverhandeln.

„Die wirtschaftliche Situation ist hervorragend. Das bestätigen alle WirtschaftsforscherInnen. Der konjunkturelle Rückenwind für die Forderungen der ArbeitnehmerInnen wird damit täglich stärker. Wenn die Arbeitgeber kräftig Gewinne ausschütten können, dann muss auch eine kräftige Erhöhung der Löhne und Gehälter drin sein“, sagen Wimmer und Dürtscher und betonen, dass die Akzeptanz unter den Beschäftigten für die gewerkschaftlichen Forderungen sehr gut ist: „Die Kampfbereitschaft ist bereits zu Beginn der Lohn- und Gehaltsrunde hoch, die Stimmung in den Betrieben entsprechend angespannt.“

Die Forderungsschwerpunkte der Gewerkschaften bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen sind: Die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent. Eine deutliche Anhebung der Zulagen für die 2. und 3. Schicht bzw. für die Nachtarbeit. Diese sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf 5 Euro pro Stunde) werden. Mehr qualitative Freizeit durch einen selbstbestimmten Verbrauch von Gleitzeitguthaben in ganzen Tagen. Eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen auf 1.000 Euro (1. Lehrjahr), 1.300 Euro (2.), 1.600 Euro (3.) und 2.000 Euro (4. Lehrjahr).

Seit dem Jahr 2012 müssen die Gewerkschaften PRO-GE und GPA separate Verhandlungen mit den einzelnen Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie führen, da diese damals ihre Verhandlungsgemeinschaft aufgelöst haben. Trotzdem ist den Gewerkschaften in den vergangenen Jahren erfolgreich gelungen, den gemeinsamen Kollektivvertrag Metallindustrie zu verteidigen und eine kollektivvertragliche Spaltung der Beschäftigten in der Metallindustrie zu verhindern. Die Verhandlungstermine mit den weiteren Arbeitgeberbänden der Metallindustrie sind: 1. Oktober (Bergbau-Stahl sowie Nichteisen-Metallindustrie), 8. Oktober (Fahrzeugindustrie und Gießereiindustrie).

Rückfragen & Kontakt

PRO-GE Öffentlichkeitsarbeit
Mathias Beer
Mobil: 0664 6145 920
E-Mail: mathias.beer@proge.at
Web: www.proge.at

GPA Öffentlichkeitsarbeit
Daniel Gürtler
Tel.: 05 0301-21225
Mobil: 05 0301-61225
E-Mail: daniel.guertler@gpa.at
Web: www.gpa.at

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