• 28.09.2021, 12:43:45
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  • OTS0134

Nutzfahrzeugimporteure: Abgasmessung zeigt: Moderne Lkw de facto feinstaubfrei

Graz (OTS) - Die Forderung der WHO nach einer erneuten Verschärfung
der Feinstaub Grenzwerte ist Anlass, um den aktuellen Stand der
Abgastechnik bei Euro VI Lkw und Bussen darzustellen. Eine
Vergleichsmessung am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und
Thermodynamik der TU Graz (IVT) hat gezeigt, dass die
Partikelemissionen bei modernen Lkw deutlich unter den derzeit
gültigen Grenzwerten liegen. Die Luftqualität in unseren Städten wird
also nicht mehr beeinträchtigt. Mit dem Emissionsniveau heutiger Lkw
liegt der Beitrag an extrem stark befahrenen Straßen bei weniger als
3 % zum Partikel-Luftgütegrenzwert, was nach Immissionsschutzgesetz
als „irrelevant“ eingestuft wird. Es erfolgt also kein nennenswerter
Beitrag von Feinstaub durch Diesel-Lkw in die innerstädtischen
Schadstoffbilanz.

On-Board-Messungen im realen Straßenverkehr zeigen, dass die ersten
Generationen von Euro VI Fahrzeugen Stickoxid um 86 % im Vergleich zu
Euro V reduzieren. Die neuesten Fahrzeuge, die die Emissionsstufe
Euro VI D erfüllen, verringern die Stickoxidemissionen nochmals um
ca. 33 %.

„Dies ist auf die sehr gut funktionierenden SCR-Katalysatoren (SCR
steht für „selektive katalytische Reduktion“, Anm.) zurückzuführen.
Bei der Partikelanzahl ist dank der mit Euro VI eingesetzten
Partikelfilter sogar eine Reduktion von ca. 99,9 % von Euro V zu Euro
VI zu erkennen”, erklärt der Leiter der Emissionsforschung am IVT
Stefan Hausberger. Er und sein Team forschen seit mehr als 20 Jahren
sehr erfolgreich in diesem Bereich und erarbeiten am Institut
gemeinsam mit internationalen Partnern den aktuellen Vorschlag für
die Emissionsnorm Euro VII sowie Methoden und die Software für die
CO2-Gesetzgebung für schwere Nutzfahrzeuge (VECTO). „Mit
Inkrafttreten von Euro VII – voraussichtlich im Jahr 2026 oder 2027 –
werden die Schadstoffemissionen neuer Lkw, egal mit welchem Antrieb,
keinen nennenswerten Umwelteinfluss haben.“

Derweil werden unter Mitwirkung der TU Graz-Forschenden weitere
Testverfahren und Antriebskonzepte zur CO2-Minderung entwickelt.
Hausberger sieht etwa in Dieselkraftstoffen aus erneuerbaren
Energiequellen – den sogenannten „eFuels“ – enormes Potenzial. „Mit
eFuels wird der Dieselmotor auch in Zukunft eine wichtige und dann
auch klimaneutrale Antriebsart von schweren Nutzfahrzeugen sein.“

Franz Weinberger, Sprecher der österr. Nutzfahrzeugimporteure und
Initiator des Versuchs: “Nach dreißig Jahren Abgasgesetzgebung für
Dieselmotoren von schweren Nutzfahrzeugen sind wir jetzt auf einem
Punkt angelangt, wo keine nennenswerten Feinstaubemissionen mehr aus
dem Auspuff eines Lkw kommen. Wir nähern uns mit der Abgasstufe Euro
VI bereits den Grenzen der technischen Messbarkeit angesichts der
hoch dynamischen Vorgänge im Fahrzeugbetrieb. Die Zeit, in der man
den schweren Lkw oder Bus als „Stinker“ bezeichnen konnte, sind
eindeutig vorbei. Ersetzt man im nächsten Schritt den fossilen
Treibstoff durch CO2 neutralen, Synthese-Kraftstoff oder
Elektrolyse-Wasserstoff, dann sind die Verbrennungs-Motoren schwerer
Nutzfahrzeuge auch klimaneutral zu betreiben.“

Christian Spendel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft LKW FRIENDS on
the Road: „Ich wollte heute von der Wissenschaft bestätigt haben, ob
ein moderner Euro VI Lkw-Motor wirklich so sauber ist, wie es uns von
unseren Fahrzeugherstellern kommuniziert wird? Müssen wir ein
schlechtes Gewissen haben, wenn wir unsere Motoren starten, um
unserer Arbeit – der Versorgung der österreichischen Bevölkerung –
nachzugehen? Umwelt- und Klimaschutz ist auch uns ein sehr großes
Anliegen und wir wollen auch unseren Beitrag zu einer vernünftigen
Klimabilanz leisten. Viele unserer Mitglieder haben ihre Fuhrparks
gegen moderne Technologien ausgetauscht und das zeigt auch Wirkung.
Wir setzen freiwillig auf schadstoffarme Technik, ohne gesetzlichen
Zwang. Wir sehen uns somit als echte FRIENDS on the Road und liefern
somit nicht nur das was sie täglich brauchen, sondern zugleich auch
unseren freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz.“

Der Ausschuss der Nutzfahrzeuge befasst sich mit den besonderen
Anliegen der Nutzfahrzeugbranche (ab 3,5 t) in Österreich. Mitglieder
sind die führenden Vertreter der Lkw- und Omnibusmarken DAF, IVECO,
MAN, Mercedes-Benz, Renault Trucks, Scania, Tatra sowie Volvo Trucks.

LKW FRIENDS on the Road engagiert sich für objektive
Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege für den Lkw und seine
Dienstleistungen.

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