- 22.09.2021, 09:30:58
- /
- OTS0038
AK/ÖGB: 1 Milliarde Euro mehr für Kinderbetreuung!
Österreich hinter EU-Schnitt – Barcelona-Ziel noch immer nicht erreicht
Utl.: Österreich hinter EU-Schnitt – Barcelona-Ziel noch immer nicht
erreicht =
Wien (OTS) - Während in Ländern wie Deutschland, Frankreich und
Belgien die Budgets für Kinderbildung um das 4- bis 7-Fache erhöht
wurden, zeigt sich Österreich knausrig. Im Vergleich zum EU-Schnitt
wird hierzulande um ein Drittel weniger investiert. „Dieses
Nachhinken hat Auswirkungen auf die Zukunft unserer Kinder“, sagen AK
Präsidentin Renate Anderl und ÖGB Vizepräsidentin und
Frauenvorsitzende Korinna Schumann und fordern daher – auch in
Hinblick auf die Budgetrede am 13. Oktober – eine Milliarde Euro mehr
pro Jahr. Damit könnten mehr Plätze geschaffen, die
Arbeitsbedingungen verbessert und ein kostenloses 2. Kindergartenjahr
für alle geschaffen werden.
Österreich hinkt bei der Kinderbetreuung hinterher – sowohl punkto
Ausgaben als auch bei konkreten Zielen. So ist das Barcelona-Ziel aus
2002, das ohnehin nur eine Betreuungsquote von 33 Prozent bei den
Unter-3-Jährigen vorsieht – noch immer nicht erreicht (aktuell liegt
Österreich bei knapp 28 Prozent). „Es muss sich rasch etwas ändern.
Elementare Bildung ist Lebensbildung und eröffnet den Kindern
Chancen. Außerdem wirkt eine gute Ausbildung wie eine Schutzimpfung
gegen Arbeitslosigkeit“, betonen Anderl und Schumann unisono.
Um das Barcelona-Ziel endlich zu erreichen und bei den Ausgaben an
die anderen EU-Länder anzuschließen, braucht es dringend eine
Aufstockung der Mittel. Daher der klare Appell von Anderl und
Schumann: „Wir fordern eine Milliarde Euro mehr für Kinderbetreuung
pro Jahr, denn jedes Kind in Österreich verdient einen
1A-Kindergarten.“ Das müsse in der kommenden Budgetplanung
berücksichtigt werden. Konkret bedeutet eine Milliarde Euro mehr pro
Jahr:
+ eine flächendeckende Betreuung für Unter-3-Jährige in ganz
Österreich
+ mehr Plätze sowie mehr Plätze mit verbesserten Öffnungszeiten,
die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tatsächlich ermöglichen
+ mehr Jobs für PädagogInnen und verbesserte Arbeitsbedingungen
+ mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit für jedes Kind durch einen
besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel
+ ein kostenloses 2. Kindergartenjahr für alle
„Diese Milliarde mehr ist gut investiertes Geld, werden doch
enorme Rückflüsse an die öffentliche Hand generiert. Denn jeder der
neuen Beschäftigten zahlt Sozialversicherung und Steuern. Zusätzliche
positive Effekte gibt es aus der verbesserten Erwerbstätigkeit der
Eltern, hier vor allem der Frauen“, betonen Anderl und Schumann.
Damit dieses Geld nachhaltig eingesetzt werden kann, muss auch
eine Weiterverteilung an die Länder und Gemeinden gewährleistet
werden. Sie organisieren den Großteil der
Kinderbetreuungseinrichtungen.
Die Forderung nach einer Milliarde Euro mehr ist Teil des
SozialpartnerInnen-Papiers zur besseren Vereinbarkeit von Familie und
Beruf. Weitere essentielle Forderungen sind der Rechtsanspruch auf
einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes, ein
Bundesrahmengesetz mit hohen Mindeststandards und eine
Ausbildungsoffensive für Beschäftigte in der Elementarpädagogik.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW