• 09.09.2021, 12:52:09
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ORF-Schwerpunkt 20 Jahre 9/11: „dokFilm“-Premiere „Der Fall El Masri“ am 12. September

Um 23.05 Uhr in ORF 2

Utl.: Um 23.05 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Eine weitere Doku-Premiere im Rahmen des
ORF-Schwerpunkts anlässlich 20 Jahre 9/11 (Details unter
presse.orf.at) zeigt der „dokFilm“ am Sonntag, dem 12. September
2021, um 23.05 Uhr in ORF 2: „Der Fall El Masri“ dokumentiert, wie
Khaled el Masri, deutscher Staatsbürger mit libanesischen Wurzeln,
Opfer rechtsfreien staatlichen Zugriffs sowie geopolitischer
Machtinteressen wurde und welche dramatischen Auswirkungen das auf
sein Leben und das seiner Familie hatte. El Masri verschwand während
einer Busreise am 31. Dezember 2003 an der mazedonischen Grenze. Die
CIA hatte ihn für fünf Monate lang entführt und in ein
Geheimgefängnis bei Kabul verschleppt. Er wurde verdächtigt, Mitglied
der Al-Qaida bzw. Teil einer mutmaßlichen islamistischen Terrorszene
zu sein. Nach seiner Freilassung ging er mit seiner Geschichte an die
Öffentlichkeit und beteuerte seine Unschuld. Maßgeblich durch ihn kam
das weltweite „Extraordinary Rendition“-Programm des
US-amerikanischen Geheimdienstes, das die Auslieferung einer Person
durch Entführung von einem Staat zum anderen ohne juristische
Grundlage bedeutet, ans Tageslicht. Agenten brachten mutmaßliche
Terroristen gewaltsam an geheime Orte, um dort durch Folter
Geständnisse und Informationen zu erpressen.

Mehr zum Inhalt:

Khaled el Masri war bis zu seiner Entführung ein unbescholtener
Bürger, seit den Folter-Erlebnissen gilt er als schwer traumatisiert.
In den Jahren nach der Entführung kämpfte er für eine Entschuldigung
und die Wiederherstellung seiner Würde. Vergeblich? Weder die
deutsche noch die US-amerikanische Regierung gingen auf seine
Anschuldigungen ein. Traumatisiert beging er mehrere Straftaten und
musste fünf Jahre ins Gefängnis. Tief enttäuscht brach er mit
Deutschland und verließ das Land 2014. So bliebt im Raum stehen, der
Verdacht gegen ihn müsse irgendwie stimmen. Niemals konnten ihm
tatsächliche Verbindungen zu Terrornetzwerken nachgewiesen werden.
2016 zwangen Menschenrechtsanwälte die CIA dazu, Geheimdokumente
offen zu legen, die bestätigten, dass el Masris Inhaftierung
ungerechtfertigt war. Sein Fall gilt als ein Beispiel für den
fehlerhaften Umgang der USA mit Terrorverdächtigen nach den
Anschlägen vom 11. September 2001.

Heute lebt Khaled el Masri mit seiner Familie in Graz und verdient
sein Geld mit dem Handel arabischer Lebensmittel. Die Doku „Der Fall
El Masri“ von Stefan Eberlein zeigt, wie die Ohnmacht einen Menschen
frisst und wie sich die Macht durch die Hintertür aus der
Verantwortung stiehlt.

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