- 03.09.2021, 09:39:49
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ÖAMTC: Jeder fünfte Unfall am Schulweg passiert mit Rad & Roller (+ Fotos)
Nur regelmäßiges Üben bringt mehr Sicherheit
Utl.: Nur regelmäßiges Üben bringt mehr Sicherheit =
Wien (OTS) - In den vergangenen fünf Jahren waren österreichweit 513
Kinder als Fahrrad-, E-Bike- oder E-Scooter-Fahrer an einem Unfall
auf ihrem Schulweg beteiligt – das bedeutet bei knapp jedem fünften
aller Schulwegunfälle. Mehrheitlich waren es 10- bis 14-Jährige, die
mit dem Rad zur Schule fuhren und dabei verunfallten. Die meisten
Schulwegunfälle mit dem Rad ereigneten sich in Niederösterreich und
Oberösterreich, die wenigsten in Wien und im Burgenland (2016 bis
2020, Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC-Unfallforschung).
"Kinder und Eltern müssen die Verhaltensvorschriften kennen und vor
allem: regelmäßig üben, um Sicherheit zu erlangen", sagt Ellen
Dehnert, Leiterin der ÖAMTC-Mobilitätsprogramme.
Wo und wie ist das Fahren mit Rad & Roller erlaubt?
Kinder unter zwölf Jahren dürfen grundsätzlich nur unter Aufsicht
einer mindestens 16-jährigen Begleitperson auf öffentlichen Straßen
Rad oder E-Scooter fahren. Nach erfolgreich abgelegter Radfahrprüfung
dürfen sie bereits ab zehn Jahren (bzw. ab neun Jahren, wenn die 4.
Schulstufe besucht wird) allein fahren. Möchten Kinder mit einem rein
durch Muskelkraft betriebenen Tretroller zur Schule fahren, ist das
ab acht Jahren allein möglich. Grundsätzlich müssen Kinder mit einem
Fahrrad oder E-Scooter auf der Fahrbahn fahren, sofern keine
Radfahranlagen vorhanden sind. Am Gehsteig sind nur Kinderräder mit
einem äußeren Felgendurchmesser von 30 cm erlaubt (ca. 14 Zoll).
Mini-Tretroller dürfen auf Gehsteigen, in Fußgängerzonen, in Wohn-
oder Spielstraßen nur verwendet werden, wenn andere
Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden – Fahren auf der Fahrbahn,
am Radweg und auf Radfahrstreifen ist damit verboten.
"Wer mehr Routine hat, ist sicherer unterwegs: Üben, auch mit
gepackter Schultasche, lautet also die Devise", sagt Dehnert. "Um im
Straßenverkehr unterwegs zu sein, bildet die sichere Beherrschung des
Fahrzeugs die Basis. Erst dann werden das Einschätzen und Bewältigen
komplexer Situationen überhaupt möglich". Besonders viel Geschick
benötigt das Lenken eines E-Scooters. "Diese Fahrzeuge sind aufgrund
ihrer Fahreigenschaften mit Vorsicht zu genießen und für Kinder im
Straßenverkehr nur eingeschränkt empfehlenswert", erklärt Dehnert.
"Den E-Scooter abzubremsen kann tückisch sein – wegen der flotten
Geschwindigkeit und der nötigen Kontrolle über die klein
dimensionierten Räder. Auch die oftmals abrupt einsetzende
Beschleunigung erzeugt Gefahrenmomente." Besonders kritisch ist die
Stabilität beim Abbiegen – daher das Handzeichen besser noch während
der Geradeausfahrt geben oder ein Modell mit Blinker wählen.
Sicher unterwegs: Schultasche am Gepäckträger oder vergurtet
am Rücken, Helm richtig einstellen
Viele Schüler tragen ihre Tasche beim Radfahren auf dem Rücken. "Die
meisten Schultaschen sind jedoch nicht optimal für die Mitnahme am
Rücken gestaltet", weiß die Leiterin der ÖAMTC-Mobilitätsprogramme.
"Beim Radfahren ist es daher besser, die Schultasche hinten auf dem
Gepäckträger zu befestigen – für einen guten Halt sorgen Spanngurte.
Fahren Kinder täglich mit dem Rad, lohnt sich eine speziell für den
Gepäckträger geeignete Tasche bzw. ein Fahrradkorb." Auf keinen Fall
dürfen Riemen oder Gurte in die Speichen geraten. Unterwegs mit
Tretroller oder E-Scooter sollte die Schultasche am Rücken über beide
Schultern getragen werden. Verfügt die Schultasche über einen
Beckengurt bzw. Brustgurt, kann sie nicht rutschen und auch größeres
Gewicht bleibt beherrschbar. Am Lenker sollte während der Fahrt
nichts, auch kein Turnsackerl, hängen.
"Ein richtig eingestellter Helm sitzt waagrecht am Kopf und
umschließt den Schädel von der Stirn über die Schläfen bis zum
Hinterkopf", sagt Dehnert. "Der Kopfumfang bestimmt die richtige
Helmgröße. Mit offenem Gurt den Kopf schütteln – der Helm darf dabei
nicht verrutschen. Dann das Gurtsystem anpassen und festziehen." Auch
wenn die Tragepflicht für Kinder auf Rad und E-Scooter nur bis 12
Jahre gilt – jeder, der im Straßenverkehr auf zwei Rädern unterwegs
ist (einschließlich Mini-Tretroller), kann und sollte seinen Kopf mit
einem Helm besonders schützen.
Zwtl. Als Radfahrer beteiligte Kinder bei Schulwegunfällen (2016 bis
2020) nach Bundesland
Bundesland Radfahrer Radfahreranteil bei Schulwegunfällen Burgenland 5 12,5 Prozent Kärnten 53 20,2 Prozent Niederösterreich 89 21,1 Prozent Oberösterreich 85 17,4 Prozent Salzburg 64 31,2 Prozent Steiermark 67 16,9 Prozent Tirol 66 26,8 Prozent Vorarlberg 64 28,8 Prozent Wien 20 5,4 Prozent Österreich 513 19,4 Prozent
Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC-Unfallforschung
Weitere Tipps für einen sicheren Schulweg für Kinder und Eltern
findet man online unter www.oeamtc.at/schulweg - dort gibt es auch
die Schulweg-Broschüre zum Download. Ein umfassendes
Fahrrad-Zubehörsortiment und den kostenlosen ÖAMTC-Radgeber gibt es
an allen Stützpunkten sowie unter www.oeamtc.at/fahrrad.
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