Simulationsforscher Popper bei PULS 24 zu hoher Dunkelziffer: Gehen von bis zu 5.000 täglichen Corona-Neuinfektionen aus
"Es ist eine Epidemie der Ungeimpften und Ungenesenen" - Unabdinglich, dass in den nächsten Wochen eine Million Menschen geimpft werden
Wien (OTS) - Simulationsforscher Niki Popper sagt im PULS 24 Interview, dass die Dunkelziffer bei den täglichen Neuinfektionen in Österreich hoch sei. Er geht davon aus, dass sich derzeit täglich 4.000 bis 5.000 Österreicher mit Corona infizieren. Derzeit steigen die Neuinfektionszahlen und die Zahlen auf den Intensivstationen in Österreich stark ab. Niki Popper, Simulationsforscher an der TU Wien, blickt diesbezüglich mit Sorge auf das derzeitige Impftempo.
Am 7. Mai seien in Österreich halb so viele Menschen geimpft worden, wie im gesamten Monat August. "Der Impfmotor hat nicht nur gestottert, sondern er ist zum Erliegen gekommen", beschreibt Popper im PULS 24 Interview die derzeitige Situation.
Eine Million Neuimpfungen
Aus diesem Grund sei es unabdinglich, dass in den nächsten Wochen eine Million Menschen geimpft werden, sagt Popper. Sollte dies gelingen, würden nur "relativ niedrige Maßnahmen" notwendig sein, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Sollte dies jedoch nicht gelingen, müsse sich die Politik einen "Plan B" überlegen.
Dann würde impfen allein nicht mehr ausreichen, meint Popper. Sollte der Fall eintreten, seien effektives PCR-Testen und das Setzen neuer Hygienemaßnahmen unabdinglich.
Testeffekt durch Schulöffnungen
Der Schulbeginn in den kommenden Wochen im Osten und dann im Westen Österreichs werde einen Testeffekt mit sich bringen, prognostiziert Popper. Durch die vermehrten Testungen werden Fälle erkannt werden, "die wir bisher nicht gesehen haben".
Die Corona-Zahlen werden seiner Ansicht nach also weiter steigen. In Modellen, bei denen die Dunkelziffer miteinberechnet wird, gehe die Forschung derzeit von 4.000 bis 5.000 täglichen Neuinfektionen aus, sagt Popper im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros.
Außerdem werde sich zwei bis drei Wochen nach Schulbeginn ein Anstieg in den Zahlen zeigen. Dies sei nicht zu vermeiden, erklärt Popper, da dies ein Nebeneffekt der Rückkehr ins normale Leben sei. Wie stark dieser Anstieg ausfallen wird, sei derzeit noch nicht vorauszusagen.
"Epidemie der Ungeimpften"
"Es ist eine Epidemie der Ungeimpften und Ungenesenen", sagt Popper. Dies zeige sich in den Corona-Zahlen sehr deutlich.
Das gesamte PULS 24-Interview gibt es hier: Popper: "Der Impfmotor ist zum Erliegen gekommen" | PULS 24
Rückfragen & Kontakt:
Adrian Hinterreither
adrian.hinterreither@prosiebensat1puls4.com
0676848451470