Bildungsministerium stellt 9,5 Millionen Euro bereit – OeAD führt als nationale Bildungsagentur die erfolgreiche Kooperation zwischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen fort

Utl.: Bildungsministerium stellt 9,5 Millionen Euro bereit – OeAD
führt als nationale Bildungsagentur die erfolgreiche
Kooperation zwischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen
fort =
Wien (OTS) - Mit „Sparkling Science 2.0“ sollen Kinder, Jugendliche
und auch interessierte Erwachsene zur Forschung gebracht werden.
Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen können
sich – wenn möglich mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft – um
insgesamt 9,5 Millionen Euro bewerben, die das Bildungsministerium
für das Förderprogramm bereitstellt. Der OeAD, Österreichs Agentur
für Bildung und Internationalisierung, setzt „Sparkling Science 2.0“
im Auftrag des Bildungsministeriums um.
Ausschreibungsstart ist am 1. September 2021. Der Projektstart ist ab
dem Schuljahr 2022/23 möglich. Die maximale Förderhöhe beträgt
350.000 Euro pro Projekt. Für die beiden Themenbereiche „Entwicklung
von Citizen-Science-Know-how durch internationale Vernetzung“ und
„Science in Schulen“ stehen zusätzliche Fördermittel zur Verfügung.
Die Eigenleistung liegt bei mindestens zehn Prozent der Projektsumme.
„Gerade in den letzten Monaten hat sich gezeigt, wie wichtig es ist,
dass Kinder, Jugendliche, aber auch interessierte Erwachsene einen
Zugang zu Wissenschaft und Forschung erhalten und motiviert werden,
sich forscherisch zu betätigen. Mit Sparkling Science 2.0 stellt das
Wissenschaftsministerium im Rahmen der ersten Ausschreibung in Summe
9,5 Mio. Euro zur Förderung von innovativen
Forschungs-Bildungs-Kooperationen zur Verfügung. Eine nächste
Ausschreibung ist in zwei Jahren geplant“, kündigt Bundesminister
Heinz Faßmann an.
OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice betont: „Wissenschaft und Forschung
haben eine zentrale Bedeutung in unserer Gesellschaft. Das haben
nicht zuletzt Covid-19 und die Folgen des Virus, von der Impfdebatte
bis hin zum Umgang mit den wissenschaftlichen Informationen, einmal
mehr gezeigt. Deshalb ist es wichtig, mit weltweit herausragenden
Förderprogrammen wie Sparkling Science der Wissenschaftsskepsis
gegenüberzutreten. In keinem anderen europäischen Land erhalten
Kinder und Jugendliche derartige Möglichkeiten, in die Welt der
Wissenschaft und Forschung einzutauchen.“
Die Sparkling-Science-Forschungspartnerbörse
Um Schulen, Forschungsinstitutionen, Pädagogischen Hochschulen und
Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft vorab bei der Vernetzung zu
helfen, stellt der OeAD vier Padlets zur Verfügung. Darin können
Organisationen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit in einem
Citizen-Science-Projekt vermerken. Alle Informationen zur
Sparkling-Science-Forschungspartnerbörse und eine Kurzanleitung zur
Benutzung der Padlets finden sich auf der OeAD-Programmwebsite
https://zentrumfuercitizenscience.at/
Über Sparkling Science
Von 2007 bis 2019 wurden im Forschungsförderprogramm „Sparkling
Science“ zahlreiche innovative Projekte gefördert, in welchen
Schülerinnen und Schüler an aktuellen wissenschaftlichen Themen
forschten, unterstützt von ihren Lehrpersonen und Seite an Seite mit
Forschenden. Insgesamt beteiligten sich an den 299 geförderten
Projekten mehr als 107.000 Personen aus 200 Forschungseinrichtungen,
535 Schulen und 185 Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Mehr
als 101.000 Schülerinnen und Schüler forschten gemeinsam mit über
4.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden
und unterstützt von über 2.600 Lehrpersonen an den inter- und
transdisziplinären Projekten. In Summe standen in den 13 Jahren dafür
knapp 35 Mio. Euro zur Verfügung. Die geförderten Projekte deckten
eine breite Palette an Forschungsthemen ab und reichten von der
Ornithologie über Nanomaterialien und Robotik bis hin zu
Tierernährung, der Erforschung von antiken Texten oder auch Ambient
Assisted Living.
Nun startet mit 1. September 2021 der erste Durchgang des
Nachfolgeprogramms „Sparkling Science 2.0“.
Beispiele aus den letzten Jahren
In Wien analysierten u.a. Schülerinnen und Schüler der HTBLVA
Spengergasse gemeinsam mit Forschenden der Medizinischen Universität
Wien im Labor „Die genetische Landkarte der Haut“. Ein wesentliches
Ziel dieses Projektes war es, die Fülle an Daten auf einfache und
übersichtliche Art und Weise darzustellen. Hier brachten die
Schülerinnen und Schüler ihre Expertise ein und entwickelten ein
neues Computerprogramm, welches seit dem Abschluss des Projektes im
Sinne von Open Access für Forschende frei zugänglich und nutzbar ist.
Im Projekt „Green4Brain“, geleitet von der Universität für
Bodenkultur, untersuchten Schülerinnen und Schüler aus drei Wiener
Schulen die restorative Wirkung von Schul(frei)räumen im Vergleich zu
Grünräumen. Dabei waren die Jugendlichen in alle Bereiche des
Projektes eingebunden. In Methodenworkshops lernten sie
unterschiedliche Arbeitsmethoden und Messinstrumente der
Erholungsforschung, Umweltmedizin und -technik kennen, welche sie
dann unmittelbar im Projekt praktisch anwenden konnten. Die Formate
der Zusammenarbeit mit den Schulen reichten von einzelnen
Schulstunden bis hin zu mehrstündigen Workshops oder ganzen
Projekttagen. Besonders am Thema interessierte Jugendliche hatten
anschließend sogar die Option, im Sommer ein Praktikum an der
Universität für Bodenkultur Wien zu absolvieren und erhielten so
einen noch genaueren Einblick in das wissenschaftliche Arbeitsleben.
In der Steiermark untersuchten z.B. die Volksschule Pirka, die MS
Vorau und das Ferdinandeum in Graz sowie die HLW Schrödinger und die
HLW Krieglach gemeinsam mit den Forschenden der Universität Graz im
Projekt „Nahrhaftes Mittelalter“ ausgewählte Kochrezepte aus dem
Mittelalter. Die Aufbereitung und Verbreitung der Ergebnisse
erfolgten für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen: Neben einer
fachwissenschaftlichen Tagung samt Publikation entstanden u.a. ein
Kochbuch, eine Kochshow, ein Kinderkochblog sowie
Unterrichtsmaterialien für unterschiedliche Schulstufen und -typen,
die es Lehrerpersonen künftig ermöglichen sollten, eigene
Schwerpunkte zur Ernährung im Wandel der Zeit in unterschiedlichen
Kulturkreisen zu gestalten. Facebook, Instagram und ein
zweisprachiger Wordpress-Blog machten eine breite Öffentlichkeit auf
das Thema aufmerksam und eröffneten zusätzliche
Partizipationsmöglichkeiten.
Und auch im Westen Österreichs wurde geforscht. So untersuchten u.a.
Forschende der Universität Innsbruck gemeinsam mit Schülerinnen und
Schülern der MS Zirl und der Mittel- und Sportmittelschule Königsweg
die Schneeschmelze am Jamtalferner. Ziel des Projektes „Black.Ice“
war es, erstmals für einen alpinen Gletscher den Effekt und die Rolle
von Mikroorganismen im Zusammenhang mit Gletscherschmelze zu
definieren.
Weitere Informationen und Beratungsmöglichkeiten
Einreichberechtigt sind:
• Universitäten, Privatuniversitäten, außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen;
• Fachhochschul-Studienlehrgänge und Fachhochschulen;
• Pädagogische Hochschulen;
• gemeinnützige Vereine bzw. Verbände, Gesellschaften mbH oder NGOs,
die einen wissenschaftlichen Zweck verfolgen und im Rahmen der
geförderten Projekte mit Universitäten, Fachhochschulen oder
außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.
Antragstellende Institutionen können sich auf der OeAD-Website über
weitere Details informieren. Am 2. September bietet der OeAD darüber
hinaus eine Informationsveranstaltung und in den darauffolgenden
Wochen drei Q&A-Sessions zur Klärung von offenen Fragen an.
Weiterführende Links
www.sparklingscience.at
https://bit.ly/3DAjfbv
Zu den Padlets:https://bit.ly/3gQ8fNz
Zur Anmeldung für die Infoveranstaltung: https://bit.ly/3Dz9vye
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MUK