- 26.08.2021, 11:03:07
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„Heliopolis – Die Sonnenstadt der Pharaonen“: „Universum History“ erweckt die sagenumwobene Stadt zu neuem Leben
Am 27. August um 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 27. August um 22.35 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Sie ist ein uraltes Heiligtum des antiken Ägypten und
bis heute ein Mysterium: Heliopolis, die „Stadt der Sonne“, wie die
alten Griechen sie nannten. Ein riesiger Sonnentempel, in dem, so
glaubten die Pharaonen und Königinnen des alten Ägypten, die
Schöpfung ihren Anfang genommen hat. Rund 3.000 Jahre lang war
Heliopolis Zentrum heiliger Riten. Der plötzliche Untergang der
Sonnenstadt im 3. Jahrhundert vor Christus stellt die Forschung
bislang vor ein Rätsel. Relikte des legendären Sonnentempels finden
sich in Rom, London und New York: mächtige Obelisken, die einst als
Sonnenpfeiler dienten. Heute liegen die Überreste von Heliopolis
unter den Straßen Kairos. Seit einem Jahrzehnt ist ein
deutsch-ägyptisches Forschungsteam auf den Spuren des legendären
Sonnentempels. Mit überraschenden Funden und Erkenntnissen, die
völlig neue Einblicke in die altägyptische Mythologie und ihre
Rituale erlauben, wie die neue „Universum History“-Dokumentation
„Heliopolis – Die Sonnenstadt der Pharaonen“ von Sandra Papadopoulos
(ORF-Bearbeitung: Leonie Markovics) am Freitag, dem 27. August 2021,
um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, denn
bald soll dort, wo einst Heliopolis stand, ein neues Stadtviertel
entstehen.
Es war ein Sensationsfund aus dem Schlamm, als ein
deutsch-ägyptisches Archäologie-Team unter den Straßen Kairos eine
Kolossalstatue aus Quarzit entdeckte. Die Gruppe rund um den
Leipziger Ägyptologen Dietrich Raue vermutete zuerst eine Darstellung
von Ramses II., dem großen Bauherrn des Altägyptischen Reiches, der
auch für den Ausbau von Heliopolis verantwortlich ist. Genauere
Forschungen zeigten dann, was das Team wirklich gefunden hat: eine
Statue von Pharao Psammetich I., der 600 Jahre später lebte.
Heliopolis war für viele Königinnen und Pharaonen ein wichtiges
Heiligtum, jeder neue Pharao musste hier dem Schöpfer- und Sonnengott
Atum opfern und etwas erbauen. „Das wäre ungefähr so, als ob heute
ein aktueller Bundeskanzler an einen bestimmten Ort geht, der 400 vor
Christus errichtet wurde und dort immer noch um den Segen für seine
Herrschaft bittet“, erklärt Dietrich Raue.
Ein weiterer Fund lieferte Hinweise auf den Ursprung von Heliopolis:
eine 15.000 Jahre alte Sanddüne. Den Legenden nach tauchte ein Hügel
aus der Sinflut auf, hier soll einst die Welt entstanden sein. Der
Sonnengott Atum, um den sich in Heliopolis alles drehte, erschuf die
ersten Götter, sie übergaben die Herrschaft an die Pharaonen. Der
Kult um den Sonnengott brachte auch andere berühmte architektonische
Objekte Ägyptens hervor: Obelisken. Heute sind die Sonnenpfeiler über
die ganze Welt verteilt, berühmte Obelisken in Rom, London und New
York stammen aus Heliopolis. Zahlreiche Überlieferungen berichten vom
Alltag in der Tempelstadt. Heliopolis steht für Weisheit und
Erkenntnis und das lockt in der Spätzeit berühmte Gelehrte aus dem
Ausland an, Pythagoras und Platon sollen hier Studienaufenthalte
absolviert haben. Bekannt war Heliopolis bisher vor allem durch
schriftliche Zeugnisse, denn sichtbare Überreste, wie bei den
Tempelruinen von Karnak oder den berühmten Pyramiden, gab es keine
mehr.
„Universum History“ erweckt mithilfe von 3D-Animationen und aufwendig
inszenierten Spielszenen die sagenumwobene Stadt zu neuem Leben. Der
Dokumentarfilm begleitet die Wissenschafter/innen auf ihrer
Spurensuche in Kairo. Der renommierte Ägyptologe Jan Assmann bietet
dabei einen spannenden Einblick in die altägyptische Mythologie und
Riten. Grabungen bringen Mauerreste, Tierknochen und andere Funde ans
Tageslicht. Anhand der faszinierenden Relikte gelingt es dem
Forschungsteam, die Tempelstadt zu rekonstruieren, bevor die letzten
Überreste endgültig unter der wachsenden Metropole Kairo verschwinden
werden.
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