• 18.08.2021, 11:41:06
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Ergebnisse zur Befragung „Covid-19 und aktives Alter(n)“ präsentiert

Teschl-Hofmeister, Eichtinger: Freiwilliges Engagement und moderne Medien können helfen, Risiko für Vereinsamung zu minimieren

Utl.: Teschl-Hofmeister, Eichtinger: Freiwilliges Engagement und
moderne Medien können helfen, Risiko für Vereinsamung zu
minimieren =

St. Pölten (OTS) - Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ältere
Personen im Vergleich zu jüngeren Menschen erstaunlich resilient
gegenüber den Auswirkungen der Pandemie sind. Ähnlich positiv waren
auch die Resultate der ersten Covid-19 Studie in Niederösterreich im
Frühjahr 2020. Ergebnisse, wie die Situation für ältere Menschen ein
Jahr später aussieht und ob weiterhin von einem aktiven Altern
gesprochen werden kann, liefert eine Befragung, die unter der Leitung
von Universitätsprofessor Franz Kolland in Niederösterreich
durchgeführt wurde. Über die Ergebnisse informierten Landesrätin
Christiane Teschl-Hofmeister, Landesrat Martin Eichtinger und
Universitätsprofessor Franz Kolland vom Institut für Soziologie an
der Universität Wien heute bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

„Aus der Befragung geht hervor, dass die Lebenszufriedenheit der
älteren Menschen im letzten Jahr für die Mehrheit weitgehend
gleichgeblieben ist“, sagte Landesrätin Teschl-Hofmeister. „Jedoch
sehen wir, dass das Risiko der Vereinsamung während der
Corona-Pandemie erhöht ist. Als Bewältigungsstrategien nennen viele
Befragte freiwilliges soziales Engagement oder die digitale
Kommunikation als Hilfsmittel, um mit der Familie und Freunden in
Kontakt zu bleiben“, erklärte sie. Im Rahmen der Studie wurden 808
Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher der Altersgruppe 60+
zwischen Februar und März 2021 telefonisch zu ihrer Lebenssituation
in Zeiten der Pandemie befragt.

„Die Pandemie erhöht aber auch das Risiko der Vereinsamung von
älteren Menschen. In Niederösterreich werden wir deshalb weiterhin
auf Angebote zur Schulung der digitalen Kompetenz oder auf
Weiterbildungsangebote für Seniorinnen und Senioren hinweisen“, hob
die Landesrätin hervor. „Die Befragung hat außerdem deutlich gezeigt,
dass sich soziales Engagement positiv auf das eigene Wohlbefinden
auswirkt, weshalb wir gegen Ende dieses Jahres all jene vor den
Vorhang holen möchten, die sich bereits engagieren. Um einerseits
Danke zu sagen und um andererseits auch jene zu inspirieren, die sich
derzeit noch nicht ehrenamtlich einbringen. Gemeinsam mit den
Seniorenorganisationen möchten wir so im späten Herbst offiziell
‚Danke‘ sagen“, so die Landesrätin.

Die Studie zeigt, wie wichtig soziale Kontakte sind. „Familien mit
Demenz-Betroffenen spürten die Folgen in den vergangenen Monaten
besonders“, hielt Landesrat Eichtinger fest. „Viele pflegende
Angehörige mieden soziale Kontakte, um ihre ‚Lieben‘ vor einer
Ansteckung zu bewahren. Gerade Menschen, die von Demenz betroffen
sind, brauchen Betreuung, damit sich kognitive Fähigkeiten nicht so
schnell abbauen. In Niederösterreich leben über 22.000 Menschen mit
Demenz. Bis 2050 wird sich die Zahl in etwa verdoppeln“, unterstrich
er. „Um von Demenz betroffene Familien unterstützen zu können, wurden
die kostenlosen und individuellen Beratungen vom Demenz-Service
Niederösterreich während Corona auch telefonisch durchgeführt. So
konnten wir vielen pflegenden Angehörigen in dieser herausfordernden
Zeit helfen. Heuer haben bereits 420 betroffene Familien das Angebot
angenommen“, so Eichtinger.

„Üblicherweise kommen die insgesamt 15 speziell ausgebildeten und
erfahrenen Expertinnen vom Demenz-Service zu den Menschen nach Hause
oder bieten ihre Beratung im Rahmen der Info-Points Demenz monatlich
in den Kundenservicestellen der Gesundheitskasse an. Das war während
Corona teilweise nicht möglich“, führte er weiter aus. „1.550
Beratungen wurden seit Jänner 2018 bereits durchgeführt. Nach einer
Pilotphase in der Region NÖ Mitte in den ersten zwei Jahren gibt es
die Beratungen seit 2020 im ganzen Bundesland“, informierte der
Landesrat.

Professor Franz Kolland sagte: „Als Bewältigungsstrategie geben die
Befragten außerdem die verstärkte Nutzung von modernen Medien und der
digitalen Kommunikation an. Als besonders wichtig stellt sich der
Kontakt zur Familie vor allem zu den Enkelkindern und Kindern dar.
Dieser wurde über das letzte Jahr intensiviert“. Auffallend sei auch,
dass „sich ein Großteil jener Personen freiwillig sozial engagiert,
die eine hohe Lebenszufriedenheit während der Pandemie angeben“,
meinte der Professor. „Viele dieser Menschen sind in Hilfs- und
Freiwilligentätigkeiten eingebunden und weisen ein hohes Maß an
Aktivität auf. Soziale Partizipation und freiwilliges Engagement
scheinen sozusagen als Schutzfaktor gegen Vereinsamung zu fungieren“,
so Kolland.

Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter
Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at

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