- 04.08.2021, 11:19:52
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SPÖ-Vorderwinkler: „Faßmann-Pläne bestenfalls ‚Genügend‘, um Schullockdowns zu verhindern“
Sicherheitskonzept beinhaltet zwar teilweise gute Ansätze, bleibt streckenweise aber zu halbherzig – Bildungspolitisch wird scheinbar so getan, als hätte es Corona nie gegeben
Utl.: Sicherheitskonzept beinhaltet zwar teilweise gute Ansätze,
bleibt streckenweise aber zu halbherzig – Bildungspolitisch
wird scheinbar so getan, als hätte es Corona nie gegeben =
Wien (OTS/SK) - SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler bewertet
die heute, Mittwoch, präsentierten Pläne des ÖVP-Bildungsministers
zum Schulstart differenziert. Einerseits gibt es gute – teilweise aus
SPÖ-Vorschlägen – resultierende Ansätze, sie würden aber regelmäßig
in unzureichender Konsequenz verfolgt werden. „Die vom
Bildungsminister Faßmann präsentierten Pläne sind bestenfalls
‚Genügend‘. Schullockdowns zu verhindern muss das oberste Ziel sein,
das muss aber auch mit aller Kraft verfolgt werden!“, führt
Vorderwinkler aus. Die hier an den Tag gelegte Widersprüchlichkeit
versteht die SPÖ-Bildungssprecherin nicht. „Einerseits erklärt der
Minister, dass das oberste Ziel von allen, vom Kanzler abwärts bis zu
ihm selbst – zurecht – sei, Schullockdowns zu verhindern,
andererseits bleibt man dann bei jeder einzelnen Maßnahme nur
halbherzig!“, so Vorderwinkler. Diese Halbherzigkeit ziehe sich von
den nicht flächendeckenden PCR-Testungen, über ein „Frühwarnsystem“
ohne klare Parameter, das erst anschlagen kann, wenn das Virus schon
in der Schule ist und immer noch nicht angeschafften
Luftfilteranlagen, die scheinbar auch nie wirklich ernstgemeint
angeschafft werden sollen, bis hin zum nicht durchgeführten
niederschwelligen Impfangeboten für 12-15-Jährige noch vor
Schulbeginn, durch. Vorderwinkler: „Ich kann das nicht begreifen. Es
stünden ganze Ferraris für unsere Kinder zur Verfügung, wir könnten
sie uns leisten, kaufen aber immer nur einen Reifen und hoffen, dass
dieser dennoch ins Ziel rollt.“ ****
So wirklich klar sei jetzt immer noch nicht, wie sich das nächste
Schuljahr darstellen werde. Ab welchem Wert, an welcher Schule,
welche Maßnahmen gesetzt werden, blieb ebenso offen wie die Frage, ob
Genesene nach der ersten Sicherheitsphase weiterhin getestet werden
müssen. „Es erinnert einiges ans Ampelchaos des Vorjahres. Nach zwei
Schuljahren des Unterrichts im Ausnahmezustand brauchen Schülerinnen
und Schüler, deren Eltern und Lehrerinnen und Lehrer dringend
Klarheit und Planungssicherheit. Sie haben sich diese nach einer
Zeit, in der sie zu oft am Samstag aus einer Pressekonferenz erfahren
haben, wie es am Montag weitergehen soll, wirklich verdient“, so
Vorderwinkler.
Bildungspolitisch ließ der Bildungsminister außerdem wieder völlig
aus: „Faßmann glaubt scheinbar, man kann jetzt einfach so
weitermachen, als hätte es Corona nie gegeben. Kein einziges Wort hat
er über ein pädagogisches Konzept verloren, das den letzten
eineinhalb Jahren des Ausnahmezustands Rechnung tragen würde“, so
Vorderwinkler. Die SPÖ habe hier Vorschläge auf den Tisch gelegt,
wonach durch Aussetzen des Lehrplans im nächsten Semester alle Kinder
dort abzuholen wären, wo sie nach eineinhalb Jahren Corona stehen, um
gemeinsam aufzuholen. Darüber hinaus müsse ein flächendeckender
Förderunterricht und ein Bildungsscheck für Nachhilfe für jedes Kind,
das Nachhilfe braucht bereitgestellt werden. (Schluss) lk/ls
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