5,9 Milliarden Euro für Bauprojekte veranschlagt - Greenpeace-Protest mit 13 Meter langem Zug vor Bundeskanzleramt für Weichenstellung in der Verkehrspolitik
Utl.: 5,9 Milliarden Euro für Bauprojekte veranschlagt -
Greenpeace-Protest mit 13 Meter langem Zug vor
Bundeskanzleramt für Weichenstellung in der Verkehrspolitik =
Wien (OTS) - Eine aktuelle Greenpeace-Analyse hat die 14 größten
Autobahn- und Schnellstraßen-Projekte, die von der ASFINAG geplanten
sind, unter die Lupe genommen: 5,9 Milliarden Euro verschlingen die
Projekte bis Fertigstellung. Auch für die Umwelt würde der Bau teuer
zu stehen kommen: Jährlich würden rund 375.000 Tonnen
klimaschädliches CO2 zusätzlich in die Luft geblasen werden. Das
entspricht einer Steigerung der Emissionen aus dem Straßenverkehr um
rund zwei Prozent oder dem Jahresausstoß fast aller im Burgenland
gemeldeter Autos. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, die
Gelder in sinnvolle klimafreundliche Transportmittel zu investieren
und protestiert mit einem 13 Meter langen Zug vor dem
Bundeskanzleramt für eine längst überfällige Verkehrswende.
“Anstatt die drohende Klimakrise zu bremsen, wird sie durch die
Bundesregierung mit Straßenbauprojekten im Wert von 5,9 Milliarden
Euro noch weiter befeuert. Selbst nach vorsichtigen Schätzungen muss
durch den geplanten Autobahn- und Schnellstraßen-Ausbau mit einer
Zunahme der CO2-Emissionen von rund 375.000 Tonnen jährlich gerechnet
werden”, sagt Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei
Greenpeace in Österreich. Der Grund: Neue Straßen verlagern den
Verkehr nicht nur, sondern erzeugen rasch auch neuen Verkehr und
damit eine zusätzliche Klimabelastung. Allein durch die in Planung
befindlichen Projekte würden die CO2-Emissionen Österreichs im
Straßenverkehr um rund zwei Prozent zunehmen. Doch schon heute ist
der Verkehr das Sorgenkind der heimischen Klimapolitik und für rund
ein Drittel der Emissionen in Österreich verantwortlich. Während die
Treibhausgasemissionen der meisten anderen Sektoren zumindest leicht
gesunken sind, sind jene im Verkehrsbereich seit 1990 um fast 75
Prozent gestiegen.
Die geplanten Autobahn- und Schnellstraßen-Projekte haben eine
Gesamtlänge von 118,4 Kilometern. Dafür sollen zehn Quadratkilometer
Boden, umgerechnet 1.400 Fußballfelder, zusätzlich versiegelt werden.
“Das heimische Straßennetz könnte schon jetzt dreimal um den Äquator
gelegt werden. Diese rücksichtslose Verbauung hat nicht nur zu einer
rasanten Versiegelung kostbaren Bodens beigetragen, sie zerschneidet
natürliche Lebensräume und bedroht wertvolle Ökosysteme”, warnt
Schenk. Dazu kommt, dass versiegelter Boden kein Wasser mehr
aufnehmen kann und so künftige Wetterextreme wie Starkregen und
Hochwasser für die Bevölkerung gefährlicher werden.
“Bundeskanzler Sebastian Kurz muss endlich aus seinen
Betonierer-Träumen aufwachen und der Realität ins Auge blicken:
Dramatische Hochwasser-Ereignisse, wie jene der letzten Wochen,
werden durch die Erderhitzung zunehmen und künftig noch
zerstörerischer, wenn wir nicht gegensteuern. Die Klimakrise
eskaliert vor unser aller Augen während der Bundeskanzler dieses Land
mit mut- und visionsloser Verkehrspolitik blindlings in die Steinzeit
manövriert”, warnt Schenk. Greenpeace fordert daher einmal mehr eine
Verkehrswende. Statt Autobahn- und Schnellstraßen-Projekte
voranzutreiben, müssen klimafreundliche Verkehrsmitteln wie etwa die
Bahn bevorzugt werden.
Eine Infografik zu den klimapolitischen Folgewirkungen und Kosten der
geplanten Autobahn- und Schnellstraßen-Projekte finden Sie unter:
https://bit.ly/GPAutobahnausbau
Bildmaterial finden Sie unter: https://bit.ly/GPZugaktion
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle
Nutzung kostenlos zur Verfügung: © Mitja Kobal / Greenpeace
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