- 27.07.2021, 10:24:16
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S1/Lobautunnel: Vassilakou-Studie untermauert ÖAMTC-Berechnungen
Signifikante Verkehrsentlastung und CO2-Reduktion durch Fertigstellung der S1
Utl.: Signifikante Verkehrsentlastung und CO2-Reduktion durch
Fertigstellung der S1 =
Wien (OTS) - Bereits im Jahr 2017 wurde der Bau des Lobautunnels im
Auftrag der Grünen erneut evaluiert – durch externe Experten im
Auftrag der damaligen Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Das
Ergebnis: Der Bau des Lobautunnels ist gemeinsam mit Begleitmaßnahmen
wie dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und einer flächendeckenden
Parkraumbewirtschaftung die wirksamste Lösung. "Auch die von
Vassilakou beauftragten Experten kamen zu dem Schluss, dass ein Bau
der S1 als sechste Donauquerung die Wiener Südost-Tangente im Jahr
2030 um 77.000 Fahrzeuge pro Tag entlasten würde. Das untermauert
unsere Berechnungen, wonach eine Verzögerung beim Bau des
Lobautunnels eine Entlastung der A23 verhindern und pro Jahr 75.000
Tonnen mehr CO2 und 500 Millionen Euro Staukosten bedeuten würde",
sieht sich Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung,
bestätigt. Die Vassilakou-Studie kommt demnach sogar zu dem Schluss,
dass mit S1 und Begleitmaßnahmen der CO2-Ausstoß von Wien insgesamt
um zehn Prozent sinken würde.
Nicht Straßenbau, sondern Bevölkerungszuwachs und
Wirtschaftsentwicklung verursachen Verkehr
Im übrigen ist nicht der Lobautunnnel für ein gestiegenes
Verkehrsaufkommen verantwortlich, sondern primär das
Bevölkerungswachstum jenseits der Donau, verbunden mit dem
verständlichen Wunsch der Politik, dort auch Betriebe anzusiedeln.
Wiesinger: "Wenn die Donaustadt von 100.000 Einwohnern im Jahr 1990
auf 300.000 Einwohner im Jahr 2030 wächst, bedeutet das mehr Verkehr.
Richtigerweise wurden zuerst die Öffis ausgebaut, etwa mit der
Verlängerung der U2 oder kürzeren S-Bahn-Intervallen. Um die
Einwohner dieses Stadtteiles vom Durchzugsverkehr zu entlasten,
braucht es aber auch eine Anbindung an das hochrangige Straßennetz."
So prognostizieren die Experten der Vassilakou-Studie für 2030 nur
bei Realisierung des Lobautunnels eine wesentlich geringere
Verkehrsbelastung in der Donaustadt. Die Zahl der Ortsdurchfahrten
wäre in Essling um ein Viertel, in Aspern um satte 45 Prozent
geringer. "Mit der jetzt drohenden, jahrelangen Verzögerung der
Fertigstellung der S1 müssen einerseits die Menschen weiter auf eine
Entlastung warten. Andererseits rückt die Realisierung einer 'Stadt
der kurzen Wege' jenseits der Donau mit Wohnen und Arbeiten in einem
Stadtteil in weite Ferne", stellt Wiesinger klar.
Externe Experten versus Ministeriums-Evaluierung
Bemerkenswert ist, dass die von Maria Vassilakou 2017 beauftragte
Expertenkommission sehr breit aufgestellt war. Der Bogen reichte von
der TU Dresden (Univ. Prof. Gerd-Axel Ahrens, Fakultät
Verkehrswissenschaften), der Beuth Hochschule für Technik Berlin (DI
Horst Mentz, Fachbereich Bauingenieur- und Geoinformationswesen) über
die ETH Zürich (Prof. Bernd Scholl, Institut für Raum- und
Landschaftsentwicklung) bis zum Österreichischen Institut für
Raumplanung (DI Christoph Schremmer) und der TU Wien (Univ. Prof.
Sibylla Zech, Department für Raumentwicklung, Infrastruktur und
Umweltplanung). Ergänzt wurde die universitäre Expertise um
statistisches Fachwissen der Stadt Wien (Dipl Vw Klemens Himpele, MA
23Wirtschaft, Arbeit und Statistik) und die Ziviltechnik-Expertise
von DI Werner Rosinak (Rosinak & Partner ZT GmbH). Dagegen plant
Bundesministerin Gewessler dem Vernehmen nach, die Evaluierung der
ASFINAG hausintern beziehungsweise durch nachgeordnete Dienststellen
durchführen zu lassen.
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