- 14.07.2021, 13:25:35
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Long-Covid: Reischl will zukunftsweisendes Versorgungsprogramm für Betroffene
Leitende Sekretärin im ÖGB und Vorsitzende des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger fordert integriertes Versorgungsprogramm für Menschen, die an Long-Covid leiden
Die akute Corona-Infektion ist zwar überstanden, aber einzelne Symptome halten sich hartnäckig: Der Geruchssinn funktioniert kaum, man fühlt sich schon nach wenigen Schritten müde, ist seelisch aufgewühlt oder kann nicht mehr klar denken, das Herz rast oder das Atmen fällt immer noch schwer. „Diese Symptome sind typisch für Long-Covid. In Österreich sind Schätzungen zufolge bereits zwischen 60.000 und 70.000 Personen davon betroffen - diesen Menschen müssen wir mit einem zukunftsweisenden Vorsorgemodell helfen”, sagt Ingrid Reischl, Vorsitzende des Dachverbandes.
Gesundheitliche Langzeitschäden abfangen
Besorgniserregend sei auch, dass aufgrund der Neuartigkeit der Erkrankung die Dauer der Schäden noch nicht absehbar ist. Mittlerweile gibt es in fast allen Bundesländern zwar erste Anlaufstellen für Betroffene und Behandlungsleitlinien sind in Ausarbeitung, vieles muss sich aber noch ändern: „Es braucht eine gute Strategie, um Versicherte langfristig betreuen zu können und eventuelle, gesundheitliche Langzeitschäden abzufangen”, unterstreicht die Leitende Sekretärin im ÖGB.
Zukunftsweisendes Versorgungsprogramm
Aufgrund der Komplexität von Long-Covid und seiner unterschiedlichen Symptome bedarf es neben den bisher existierenden Leistungen der SV-Träger und der Spitäler ein eigenes integriertes Versorgungsprogramm. „Damit können wir die Wege und Wartezeiten für PatientInnen verkürzen und eine optimale Nutzung der zahlreichen unterschiedlichen Leistungen schaffen”, so Reischl.
Kompetenzzentren für Long-Covid
Ein wichtiger Schritt wäre die Schaffung von Kompetenzzentren und die Sicherstellung von klarer Aufgabenverteilung. Long-Covid-PatientInnen könnten dadurch ein gut aufgestelltes Angebot an Betreuungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. „Also sowohl ortsunabhängige Behandlungen, die man überall bekommt, aber auch spezielle Angebote, die auf die Person und ihrem Lebensmittelpunkt zugespitzt sind”, erklärt Reischl. Damit das alles Fahrt aufnimmt, bedarf es rascher Entwicklungsschritte. Deshalb wurde heute ein entsprechender Antrag bei der Konferenz im Dachverband eingebracht, fand jedoch keine Zustimmung der Arbeitgeber, die hier die Mehrheit stellen.
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