Blockierter Umbau der Praterstraße hält den Klimaschutz in Wien weiter auf
Nach einem umfangreichen Bürger*innenbeteiligungsverfahren und genauen Planungen wurden im letzten September die Grünen Umbaupläne der Praterstraße zu einem klimafitten Boulevard präsentiert: Über 80 zusätzliche Bäume, Platzumgestaltungen, breitere Radwege, ein neuer Park am Therese-Krones-Platz und attraktive Gehsteige hätten die Praterstraße in neuem Glanz erstrahlen lassen und gleichzeitig Abkühlung für ihre Bewohner*innen in den kommenden Hitzesommern gebracht. Die Umbauarbeiten hätten Anfang Juli beginnen sollen und wären im September 2022 abgeschlossen gewesen.
„Die Praterstraße sollte zum Klimaboulevard werden. Die Anrainer*innen wollen das, die Kaufleute wollen das, das Klima braucht das. Und auch die Stadt wollte das, früher, noch unter Rot-Grün. Heute wollen Stadträtin Sima und Bezirksvorsteher Nikolai nichts mehr davon wissen. Was Rot-Pinke Stadtplanung kann oder viel mehr nicht kann, sieht man nicht nur hier, sondern auch am Naschmarkt, der Reinprechtsdorfer Straße, aber auch bei der Stadtautobahn durch die Donaustadt und natürlich bei der Lobauautobahn. Es ist 2021, wir können nicht den Rückwärtsgang in die 1970er Jahre einlegen“, sagt Peter Kraus, Grüner Klima-Stadtrat.
„Die Anrainer*innen haben in einem umfassenden Beteiligungsverfahren klar gemacht, was sie sich wünschen: Mehr Grün, mehr Abkühlung, mehr Platz zum Flanieren und damit eine Steigerung der Lebensqualität. Was die Stadt und der Bezirk hier machen ist eine Missachtung der Anrainer*innen“, sagt Bernhard Seitz, Bezirksvorsteher-Stellvertreter der Leopoldstadt.
Während das Projekt unter Rot-Grün aufgrund von Verkehrszählungen aus 2018 noch drei Fahrspuren (zwei stadteinwärts/eine stadtauswärts) vorsah, erklärte Stadträtin Sima kürzlich, dass der Erhalt aller vier Fahrspuren unbedingt notwendig sei. „Nachdem Stadträtin Sima nicht erklären konnte, wie sie zu dieser Vorgabe kam, wollten wir es genau wissen und organisierten eine eigene Zählung in der Praterstraße. Wenig überraschend ergaben diese aktuellen Zählungen ein verändertes Bild des Verkehrsaufkommens: Im Vergleich mit den Zählungen aus 2018 nahm der Autoverkehr in der Praterstraße in beiden Richtungen um rund 20 Prozent ab. Gleichzeitig stieg der Radverkehr stark an – stadtauswärts am Nachmittag um satte 40 Prozent“, so Seitz.
„Wir fordern daher die rasche Durchführung von Planungen auf Basis der vorliegenden Pläne der Stadt Wien aus 2020. Entsprechend dem geänderten Verkehrsaufkommen soll es nur mehr eine Fahrspur je Fahrtrichtung geben. Die Planungen sind rasch durchzuführen, damit der Umbau der Praterstraße spätestens im Sommer 2022 beginnen kann. Denn die Leopoldstädter*innen haben ein Recht darauf, dass die Praterstraße rasch klimafit umgebaut wird“, so Kraus und Seitz abschließend.
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