- 13.07.2021, 11:41:35
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Innovative Bewässerung in der Landwirtschaft soll Lebensmittelversorgung im Land sichern
LH-Stv. Pernkopf/LK NÖ-Vizepräsident Mayr: Bewässerungspaket um 20 Millionen Euro geschnürt
Utl.: LH-Stv. Pernkopf/LK NÖ-Vizepräsident Mayr: Bewässerungspaket
 um 20 Millionen Euro geschnürt =
St.Pölten (OTS) - Trockenheit und Wetterextreme stellen die heimische
 Landwirtschaft vor große Herausforderungen. LH-Stellvertreter Stephan
 Pernkopf und Landwirtschaftskammer-NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr
 gingen in einer Pressekonferenz auf die Trockenheit in der
 Landwirtschaft und die daraus notwendige innovative Bewässerung und
 Bewirtschaftung ein.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagte: „Wir haben heuer schon die
 verschiedensten Wetterextreme gesehen, auf ein außergewöhnlich kühles
 Frühjahr folgte einer der wärmsten Junis der Messgeschichte, samt
 schwerer Hagelunwetter und Flur- und Waldbrände. Der heurige Frühling
 und Frühsommer brachte um rund 40% weniger Niederschlag im Vergleich
 der letzten 30 Jahre, im Marchfeld gab es im Juni gar nur 4-5
 Millimeter Niederschlag, also ein Totalausfall in der ‚Kornkammer
 Österreichs‘.“ Die Jahres-Niederschlags-Summen bleiben zwar in etwa
 gleich, aber die Verteilung der Niederschläge ändere sich gravierend,
 auf längere Trockenperioden folgen intensive Starkregen-Unwetter.
„Der Klimawandel ist bei uns längst angekommen und die Bäuerinnen und
 Bauern sind die ersten Opfer davon. Unwetter werden stärker,
 punktueller und plötzlicher, Trockenperioden werden heißer,
 großräumiger und länger. Gleichzeitig ist die bäuerliche Sommerernte
 in vollem Gang. Bei der Wintergerste passen sowohl Erträge als auch
 Qualität, bei allen anderen schaut die Lage nicht so gut aus. Doch
 gerade in der Corona-Krise wurde sichtbar, wie wichtig die
 Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln ist. Österreich
 muss jederzeit in der Lage sein, sich selbst mit Lebensmitteln zu
 versorgen. Dafür braucht es die heimischen Bäuerinnen und Bauern, und
 dafür müssen wir auch sorgen, dass unsere Ackerböden genug Wasser
 bekommen“, so Pernkopf, der ausführte: „Das machen wir mit
 umfangreichen Investitionen in Bewässerungen, zur nachhaltigen
 Ertragssicherung, Qualitätssicherung und Erhaltung der
 Kulturlandschaft. Schon bisher sind rund 100.000 Hektar bewässerbar.
 Zukünftig wird diese Fläche noch deutlich ausgeweitet werden. Der
 regionalen Schwerpunkte dieser Bewässerungen liegen im Marchfeld, im
 Tullnerfeld, in der Wachau und im Kamptal, aber auch im Waldviertel
 gibt es bereits Projekte. In den Jahren 2014-2020 wurden insgesamt 45
 Bewässerungsprojekte umgesetzt mit Gesamt-Investitionen in der Höhe
 von 34 Millionen Euro und Unterstützungs-Leistungen in der Höhe von
 50 Prozent durch Bund, Land und Europäischer Union.“
Dabei seien entweder neue Bewässerungen und Pumpen errichtet, oder
 alte Diesel-Aggregate elektrifiziert worden. Schon bisher werden
 dadurch rund 1,5 Millionen Liter Diesel pro Jahr eingespart. Als
 Beispiele führte der LH-Stellvertreter Projekte in Zissersdorf mit
 einer Investition von 3,7 Millionen Euro und einer Bewässerungsfläche
 von 400 Hektar oder Waldkirchen an der Thaya mit einer Investition
 von 1 Millionen Euro und einer Bewässerungsfläche von 90 Hektar an.
 „Bei diesen beiden Projekten wurden auch Speicherteiche errichtet,
 damit das Wasser in der Region gehalten wird, und dann verbraucht
 werden kann, wenn es gebraucht wird“, ergänzte Pernkopf, der im Zuge
 dessen auf die Gründung des Kompetenzzentrum Bewässerung im Vorjahr
 hinwies. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NÖ werden dort die
 Expertisen aus Wasser- und Landwirtschaft gebündelt, um neue
 Grundlagen aufzubereiten und um innovative Wasser-Projekte
 anzustoßen. Das Kompetenzzentrum arbeite daran, Landwirte vor Ort bei
 neuen Bewässerungsprojekten zu beraten, Bewässerungs- und
 Bewirtschaftungsmethoden zu optimieren, um Abschwemmungen von
 fruchtbaren Böden zu verhindern und den Wasserhaushalt des Bodens
 langfristig zu verbessern. Dazu wurde auch ein Paket an neuen
 Bewässerungsprojekten geschnürt, das bis 2023 15 Bewässerungsprojekte
 um 20 Millionen Euro vorsieht. „Insgesamt werden wir dann in dieser
 Förderperiode 60 gemeinschaftliche Bewässerungsprojekte um 56
 Millionen Euro umgesetzt haben“, so Pernkopf. Unter anderem betrifft
 das neue Projekte in Haringsee, Stetteldorf, Leopoldsdorf und Krems.
Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ erklärte:
 „Der sinnvolle Umgang mit dem wenig vorhandenen Wasser und es vor
 allem dann verfügbar zu haben, wenn es die Pflanzen brauchen, ist
 sicherlich eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Nur wenn
 wir genügend Wasser zur Verfügung haben, kann eine wettbewerbsfähige,
 multifunktionale und flächendeckende Land- und Forstwirtschaft und
 die Ernährungs- und Versorgungssicherheit in Österreich
 sichergestellt werden. Unser oberstes Gebot ist die wassersparende
 Bewirtschaftung unserer Felder, um das Wasser so gut wie möglich im
 Boden zu speichern. Aufgrund der fehlenden Niederschläge und der
 immer stärker werdenden Wetterkapriolen ist aber zu wenig Wasser
 vorhanden, weshalb eine entsprechende Bewässerungsinfrastruktur
 notwendig ist. Das Kompetenzzentrum für Bewässerung zielt vor allem
 auf kleinere und mittlere Bewässerungsprojekte ab und soll
 Anlaufstelle für die Bäuerinnen und Bauern sein. Im ersten Schritt
 geht es um die Machbarkeit von Bewässerungsprojekten. Das heißt wir
 beraten und unterstützen die Betriebe bereits im Vorfeld, wenn es
 darum geht, ob ein Projekt realisierbar ist oder nicht. Auffällig
 ist, dass Bewässerung jetzt auch außerhalb der klassischen
 Bewässerungsgebiete immer mehr von Interesse wird und dabei besondere
 Anstrengungen für die Erschließung von Wasser erforderlich werden.“
Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher
 LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf, Telefon +43 2742/9005-12704,
 Mobil: +43 676 812 15283, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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