• 13.07.2021, 09:24:51
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Weinbauschule Krems: Seit 20 Jahren Kurse zum Bau von Trockensteinmauern

LR Teschl-Hofmeister: Bewahrung der historischen Handwerkskunst für den Terrassenweinbau

Utl.: LR Teschl-Hofmeister: Bewahrung der historischen
Handwerkskunst für den Terrassenweinbau =

St. Pölten (OTS/NLK) - Seit dem Jahr 2000 ist die Kulturlandschaft
Wachau eine ausgewiesene UNESCO Welterbestätte. Imposantestes Zeugnis
dafür sind die mehrere hundert Jahre alten
Trockensteinmauerterrassen, durch die eine Kultivierung des Weins an
den steilen Lagen erst möglich wurde. Die Weinbauschule Krems setzt
sich seit 20 Jahren mit reger Kurstätigkeit ein, die aufgelassenen
Terrassen wieder zu rekultivieren oder bestehende Bauwerke zu
sanieren. Am Loibenberg bei Dürnstein konnte sich
Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister vor Ort über die
Baumaßnahmen in Steillagen überzeugen: „Trockensteinmauern fügen sich
dank der Verwendung von Steinen aus der Region sanft ins
Landschaftsbild ein und bieten einen wertvollen Lebensraum für
zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zudem fördern sie durch ihre
temperaturregulierende Wirkung den Reifungsprozess der Weintrauben,
was sich positiv auf die Weinqualität auswirkt. Ich danke der
Weinbauschule Krems, dass sie sich für die Bewahrung der historischen
Handwerkskunst für den Terrassenweinbau so engagiert einsetzt.“

„Bislang konnten rund 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den
Lehrgängen für Trockensteinmauern geschult werden, die künftig das
kulturelle Erbe bewahren. Dabei erfordert das fachgerechte Verlegen
der Steine durch reine Handarbeit viel Fingerspitzengefühl und
räumliches Vorstellungsvermögen. Schließlich müssen sich die Steine
praktisch nahtlos ineinanderfügen“, betont Fachlehrer Rainer Vogler,
Initiator der Kurse und Spezialist für den Bau von
Trockensteinmauern. „Drehscheibe für die Kurse ist die Weinbauschule
Krems. Die Lehrgänge und Workshops finden aber in ganz Österreich
auch unter internationaler Beteiligung statt“, so Vogler. Infos zu
den Kursen im Bildungskalender unter www.lako.at/kurse.

„Obwohl viele Terrassenmauern über Jahrhunderte hinweg der Witterung
getrotzt haben, werden jedes Jahr durch Starkregenereignisse einige
dieser Bauwerke zerstört. Zudem steigt in den Terrassen die Belastung
durch den Einsatz kleiner Bewirtschaftungsgeräte“, weiß Emmerich
Knoll, Obmann der Winzervereinigung Vinea Wachau. „Daher ist es sehr
begrüßenswert, dass die Weinbauschule Krems dieses alte Handwerk mit
einem umfangreichen Kursangebot mit Leben erfüllt. Denn durch die
verstärkte Rekultivierungstätigkeit der letzten Jahre, gibt es nun
einen großen Bedarf an talentierten Fachkräften, die das
Trockensteinmauern beherrschen. Über viele Jahre hinweg bestand nur
wenig Interesse an dieser Handwerkskunst. So konnten die alten
Steinmaurer ihr Wissen und ihre Erfahrung nur selten an eine jüngere
Generation weitergeben“, so Knoll.

Die Steinmauern verstärken und speichern die Wärme der
Sonneneinstrahlung, was den Reifungsprozess der Trauben fördert. So
kann es in diesen Weinbaulagen um bis zu fünf Grad Celsius wärmer
sein, was den Zuckergehalt der Trauben nachweislich erhöht. Zudem
werden die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verstärkt,
was ein wesentlich komplexeres Aroma im Wein bewirkt.
Trockensteinmauern halten aufgrund ihrer Wasserdurchlässigkeit
Starkregen besser Stand als etwa Betonmauern. Auch für die Erhaltung
der Artenvielfalt sind sie nicht hoch genug zu schätzen: Hier leben
bis zu 150 seltene Tierarten und über 500 Pflanzenarten.

Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter
Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at

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