• 07.07.2021, 09:56:30
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IV-NÖ-Arbeitsmarktumfrage: Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu

Über 70 Prozent der NÖ Industriebetriebe haben offene Stellen ausgeschrieben – nur ein Drittel konnte sie zuletzt auch besetzen. Kurzarbeit spielt kaum noch eine Rolle.

Utl.: Über 70 Prozent der NÖ Industriebetriebe haben offene Stellen
ausgeschrieben – nur ein Drittel konnte sie zuletzt auch
besetzen. Kurzarbeit spielt kaum noch eine Rolle. =

Wien/St.Pölten (OTS) - Laut Umfrage wollen 95 Prozent der Betriebe
ihr Personal halten, mehr als die Hälfte plant sogar, den
Personalstand weiter auszubauen. Dabei spielt die Kurzarbeit in der
Industrie kaum noch eine Rolle: Nicht einmal jeder zehnte Betrieb
(7%) hatte zum Befragungszeitpunkt Beschäftigte zur Kurzarbeit
angemeldet – nur die Hälfte davon gab an, die Kurzarbeitshilfen auch
tatsächlich abzurufen.

„Die Rückkehr aus dem Homeoffice und der Wiederaufbau von
persönlichen Geschäftsbeziehungen zählen mitunter zu den größten
Herausforderungen in den kommenden Wochen und Monaten“, erklärt IV-NÖ
Präsident Thomas Salzer.

Große Sorgen bereiten den Unternehmen nach wie vor die Suche nach
qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Wir befürchten,
dass sich der Fachkräftemangel weiter zuspitzen wird. Bestimmte
Faktoren wie der Corona-bedingt einfachere Schul-Aufstieg,
geburtenschwache Jahrgänge und der Trend zu höheren
Bildungsabschlüssen haben die Situation zusätzlich verschärft. Leider
gibt es auch immer noch zu viele Menschen, denen die
überdurchschnittlich guten Aufstiegs- und Verdienstchancen in der
Industrie nicht bewusst sind“, erklärt Salzer.

ZT: Drei von vier offenen Stellen im MINT-Bereich

Weiters hatten über 70 Prozent der befragten Betriebe zum Zeitpunkt
der Befragung offene Stellen ausgeschrieben. Nur ein Drittel der
Unternehmen gab an, dass die offenen Stellen im letzten Quartal auch
besetzt werden konnten. Gesucht werden vor allem Fachkräfte im
Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik
(MINT-Fächer). Drei von vier ausgeschriebenen Stellen entfallen auf
diesen Bereich.

„Obwohl aufgrund der Coronakrise viele Menschen arbeitslos geworden
sind, fehlen in der Industrie paradoxerweise die Fachkräfte, weil die
Arbeitssuchenden nicht die passenden Qualifikationen haben. Umso
wichtiger ist es, dass die Industrieunternehmen bei der Schaffung
neuer Arbeitsplätze unterstützt werden – etwa durch verstärkte
Eingliederungsbeihilfen sowie Förderungen für Umschulungen oder
Qualifizierung“, so Salzer.

Für die kommenden Monate gibt sich der IV-NÖ-Präsident optimistisch,
warnt jedoch auch vor neuen Hürden beim Weg aus der Krise: „Der
Aufschwung, der sich im Moment abzeichnet, darf auf keinen Fall durch
neue Steuern, Abgaben oder Umweltauflagen gebremst werden.“

Befragungsmethode:
An der Online-Befragung der IV-NÖ haben 54 Industrieunternehmen im
Zeitraum von 17. bis 28. Mai teilgenommen. Die meisten der
Unternehmen stammen aus der metalltechnischen Industrie (31,48 %),
gefolgt von der Elektro- bzw. Elektronikindustrie (14,81%) und der
Holzindustrie (11.11 %). Die meisten teilnehmenden Betriebe waren
Großbetriebe mit über 500 Beschäftigten (33,33%), sowie Klein- und
Mittelbetriebe (KMU) zwischen 50 und 250 Beschäftigten (29,63%).
20,37% hatten zwischen 250 und 500 Beschäftigte und nur 16,67 Prozent
unter 50 Beschäftigte.

Pressefotos unter: https://niederoesterreich.iv.at/de/presse/

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