- 01.07.2021, 11:21:58
- /
- OTS0148
Finanzpolizei hebt illegale Glücksspielhölle in Wien Ottakring aus
Rekordaufgriff von 18 Automaten in einem einzigen Lokal – 1 Mio. Euro Strafe droht. Blümel: „Finanzpolizei bringt kriminelle Betreiber massiv unter Druck“
Utl.: Rekordaufgriff von 18 Automaten in einem einzigen Lokal – 1
Mio. Euro Strafe droht. Blümel: „Finanzpolizei bringt
kriminelle Betreiber massiv unter Druck“ =
Wien (OTS) - Aufgrund von Anzeigen aus der Bevölkerung kontrollierte
die Finanzpolizei am 30. Juni in den Abendstunden mit Unterstützung
der Polizei ein Erdgeschoßlokal in Wien Ottakring. Anlass für den
Kontrolleinsatz waren Anzeigen und Beschwerden aus der Bevölkerung
über das blickdicht verklebte Lokal, in dem offensichtlich auch
Drogensüchtige ein- und ausgingen.
Die Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten, die für
Glücksspielkontrollen zuständig sind, rückten mit Unterstützung des
Landeskriminalamts Wien und der Bereitschaftseinheit aus, die vor Ort
für Sicherheit sorgten. Das amtsbekannte Lokal, in dem bereits bei
einem vergangenen Einsatz 12 Automaten beschlagnahmt wurden, war mit
einer Zugangsschleuse mit elektrisch gesicherter Magnettüre, einem
massiven Metallriegel und Kameras die großräumig auch den
Straßenbereich überwachten, gesichert. Die Finanzpolizei verschaffte
sich den Zutritt daher mithilfe eines Schlossers.
In dem Lokal machten die Finanzpolizisten einen Rekordfund: 18
illegale Glücksspielautomaten sowie ein Ein- und Auszahlungsgerät
waren dort in Betrieb. An den Geräten waren gerade 3 Spieler und ein
Aufpasser anwesend, die weder die Corona-Schutzmaßnahmen noch die
Nichtraucherbestimmungen einhielten. Das Lokal wies außerdem keinen
Fluchtweg auf. Bei der Kontrolle des Aufpassers stellte sich heraus,
dass dieser Notstandshilfe bezog und in dem Lokal „schwarz“
arbeitete. So fanden die Beamten in seinem „Aufpasser-Kammerl“ ein
Kuvert mit 1.000 Euro vor, das dieser nach eigenen Angaben für 3
Wochen Arbeit erhalten hatte.
Finanzminister Gernot Blümel: „Wir beobachten, dass sich besonders in
Wien zuletzt wieder mafiöse Strukturen mit illegalen Spielhöllen
ausgebreitet haben. Dabei werden nicht nur sämtliche Abgaben und
Steuern hinterzogen, sondern das illegale Glücksspiel findet
unkontrolliert und ohne Spielerschutz an oftmals manipulierten
Automaten statt. Besonders gefährlich ist dabei die fatale
Kombination aus Drogen und Glücksspiel sowie die
Begleitkriminalität.“
Das Lokal wurde von der Polizei geschlossen und amtlich versiegelt
und die Schlösser wurden getauscht. Außerdem demontierte Wien Energie
wegen Stromdiebstahls die Stromzufuhr. Die illegalen
Glücksspielautomaten wurden mit einem Polizei-LKW abtransportiert.
Insgesamt waren an dem Einsatz 8 Finanzpolizistinnen und
Finanzpolizisten, rund 16 Polizisten sowie das Büro für
Sofortmaßnahmen und die Baupolizei beteiligt. Die Finanzpolizei setze
ihre Arbeit daraufhin fort und wurde in Ottakring erneut fündig: So
konnten in einem kleineren Lokal in Gürtelnähe 3 weitere illegale
Glücksspielautomaten sichergestellt werden.
Für die Betreiber setzte es Anzeigen wegen des Anbietens illegalen
Glücksspiels, des Nichteinhaltens des Rauchverbots und der
Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Stromdiebstahls und gegen den
Aufpasser, der Notstandshilfe bezieht, wegen Sozialbetrugs. Die
griechische Tätergruppe hat wegen wiederholter Tatbegehung mit dem
höchsten Strafrahmen von bis zu 60.000 Euro je Glücksspielgerät und
in Summe somit mehr als 1 Million Euro Strafe zu rechnen. Für den
Stromdiebstahl beträgt der Strafrahmen zudem bis zu drei Jahre
Freiheitsstrafe.
Blümel: „Der hohe Kontrolldruck der Finanzpolizei und erfolgreiche
Einsätze wie jener von gestern Nacht bringen die kriminellen
Betreiber massiv unter Druck. Die Finanzpolizei wird auch weiterhin
in enger Zusammenarbeit mit der Polizei die kriminellen
Betreiberbanden massiv unter Druck setzen und weiter gegen illegales
Glücksspiel kämpfen.“
Fotos finden Sie unter: https://bit.ly/finpoleinsatz
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NFI