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Baumit-Tochter sucht Standort für Vorzeigebetrieb

Mit ihrem „Upcycling Park“ wendet sich BIO-Brennstoff an Gemeinden, die Interesse an einem modernen Industrieprojekt im Zeichen der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung haben.

Wien (OTS) - Wien, 1. Juli 2021 – Die BIO-Brennstoff GmbH, ein Tochterunternehmen der Baumit-Gruppe, beabsichtigt die Errichtung eines Vorzeigebetriebes der Kreislaufwirtschaft. Beim sogenannten „Upcycling Park“ handelt es sich um eine innovative Anlage zur Schnellbindemittelproduktion, die auf einem in Österreich entwickelten und patentierten Herstellungsverfahren basiert. Die weltweit einzigartige Anlage ermöglicht es, aus einem Reststoff der Aluminiumproduktion hochwertigen Tonerdezement (Schnellbindemittel) herzustellen, der bisher fast vollständig aus Asien importiert werden musste. Aber nicht nur der Tonerdezement, sondern auch die für die Produktion benötigte Energie wird aus Reststoffen hergestellt, die einem Recyclingprozess nicht mehr zugeführt werden können. Deswegen ist der „Upcycling Park“ ein Vorzeigebetrieb der Kreislaufwirtschaft. Die Standortfrage richtet das Unternehmen im Zuge der Projektvorstellung grundsätzlich an alle Gemeinden, die an zukunftssicheren Arbeitsplätzen in einem auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit angelegten „Upcycling Park“ interessiert sind: „Klimaschutz und der sorgsame Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen sind heute international das Gebot der Stunde und schon seit Jahren wesentliche Leitlinien unseres Familienunternehmens. Mit dem ‚Upcycling Park‘ zeigen wir, wie moderne Industrie nach diesen Maßstäben am heimischen Wirtschaftsstandort aussehen und einen Beitrag zur Erreichung der Green-Deal-Ziele leisten kann. Daher laden wir alle interessierten Gemeinden zu einem offenen Dialog ein, um die Möglichkeit einer Verwirklichung des Projektes in ihrer Gemeinde zu diskutieren“, erklärt Robert Schmid, Eigentümer der Baumit-Gruppe, zu der die BIO-Brennstoff GmbH zählt. Interessierte können sich unter upcyclingpark@bio-brennstoff.com an die BIO-Brennstoff wenden.

Gerade durch die Corona-Pandemie hat sich die Arbeitsmarktsituation in Österreich zuletzt deutlich verschärft. Mit der Umsetzung des „Upcycling Parks“ werden 50 hochwertige regionale und nachhaltige Arbeitsplätze – sogenannte Green Jobs – entstehen. „Die Erfahrung aus vergangenen Industrieprojekten zeigt uns, dass für jeden der 50 Green Jobs durch Zulieferbetriebe und regionale Wertschöpfung jeweils vier weitere Arbeitsplätze in der Region abgesichert bzw. auch geschaffen werden“, erklärt Eberhard Reil, Geschäftsführer der BIO-Brennstoff GmbH. Gleichzeitig weist Reil auf die Bedeutung innovativer Industriebetriebe in Österreich hin: „Die Krise hat uns auch ganz klar gezeigt, wie wichtig der Ausbau des Selbstversorgungsgrades in der heimischen Baustoffbranche ist. Die von uns entwickelte Technologie erlaubt, aus einem bisher ungenutzten Reststoff ein hochwertiges Produkt herzustellen, für das es gerade im privaten Wohnbau für Estriche oder Betonsockel hohen Bedarf gibt.“ Konkret besteht der geplante „Upcycling Park“ aus drei Anlagenkomponenten, die einzeln bereits erprobt sind:

  • einer Produktgasanlage zur Herstellung von synthetischem Gas (Green Gas), das als Energieträger für den Produktionsprozess dient,
  • einer Luftzerlegungsanlage, die Sauerstoff für den thermischen Prozess der Bindemittelproduktion liefert, sowie
  • der eigentlichen Kernkomponente einer Bindemittelproduktionsanlage für den Tonerdezement (Schnellbindemittel).

Transparenz und Offenheit extrem wichtig

Man sei sich der Anforderungen, die von der Bevölkerung heute an Unternehmen in punkto Umwelt- und Gesundheitsschutz gestellt werden, vollkommen bewusst. Aus diesem Grund wolle man transparent und offen an die regionale Politik und Öffentlichkeit herantreten. Dies sei auch der Zugang gewesen, den man bereits in einer niederösterreichischen Gemeinde verfolgt habe. „Doch leider – so schnell konnten wir gar nicht schauen – ist unser Vorhaben trotz Unterstützung unter die Räder parteipolitischer Spiele und unsachlicher Kampagnen gekommen. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen, sind niemandem böse, haben uns aber entschlossen, den Standort nochmals zu diskutieren“, so Geschäftsführer Reil. Man wolle nicht Spielball parteipolitischer Interessen werden.

Ziel sei es, „zielgerichtet, pragmatisch und lösungsorientiert das Projekt an einem österreichischen Standort – bevorzugt in Niederösterreich oder Oberösterreich – zu realisieren und dies natürlich unter Einbeziehung der ansässigen Bevölkerung.“ Gemeinden, die an der Ansiedelung des „Upcycling Parks“ Interesse haben, sind aufgerufen sich bei der BIO-Brennstoff unter upcyclingpark@bio-brennstoff.com zu melden.

Upcycling statt Ressourcenverschwendung

Das von der BIO-Brennstoff GmbH entwickelte Herstellungsverfahren ist ein thermischer Prozess, der erstmals das sogenannte Upcycling von Salzschlacke ermöglicht, die in der Aluminiumindustrie anfällt. Dabei wird aus dem Reststoff Salzschlacke ein hochwertiges Produkt – der Tonerdezement – hergestellt. „Unser Anspruch ist es, am Wirtschaftsstandort Österreich zu zeigen, wie ressourcenschonende Produktion in der modernen Industrie aussehen kann. Die BIO-Brennstoff entspricht damit dem Wunsch der Gesellschaft nach regionalen Lieferketten, verantwortungsvollem Rohstoffumgang und nachhaltiger Produktion und trägt zur Erreichung der Green-Deal-Ziele bei“, so Reil.

Im Detail: Aus Reststoffen zum hochwertigen Baustoff

In der Bindemittelproduktionsanlage werden Salzschlacke und Branntkalk auf ca. 1.700 Grad Celsius erhitzt und geschmolzen. Dabei gehen die enthaltenen Schmelzsalze in das Abgas über. Das Abgas wird abgekühlt und mit Hilfe von Gewebefiltern wird das rekristallisierte Salz abgeschieden. Auch die Schmelze aus Salzschlacke und Branntkalk wird kontinuierlich abgezogen und abgekühlt, danach gebrochen und gemahlen. So kann erstmals in ganz Europa in einem Upcycling-Prozess hochwertiger Tonerdezement hergestellt werden, der damit nicht mehr wie bisher üblich aus Asien importiert werden muss.

Der damit gewonnene Tonerdezement ist ein hydraulisches Schnellbindemittel, der zum Beispiel bei Estrichen zum Einsatz kommt. Normalerweise ist Estrich nach 4, 6 oder 7 Wochen belagsfertig. Mit dem Tonerdezement, den die BIO-Brennstoff im „Upcycling Park“ herstellen wird, ist der Estrich bereits nach zwei Wochen oder sogar nach 24 Stunden belagsfertig.

Um die hohen Temperaturen im Schmelzprozess zu erzeugen, verwertet die Produktionsanlage ein synthetisches Gas (Green Gas) als Energieträger. Dieses wird in der Produktgasanlage durch den Einsatz von Papier-Rejekten, Biomasse oder qualitätsgesicherten Ersatzbrennstoffen (Reststoffe aus dem Kunststoffrecycling) erzeugt. Dabei handelt es sich ausschließlich um Stoffe, die am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind und damit weder recycelt, noch anderwärtig stofflich verwertet werden können. Auch hier folgt die BIO-Brennstoff dem Kreislaufgedanken und verwendet Reststoffe zur Herstellung von Energie.

Vervollständigt wird der „Upcycling Park“ noch durch eine Luftzerlegungsanlage, die Sauerstoff für den thermischen Prozess der Bindemittelproduktion herstellt. Parallel dazu wird in dieser Anlage auch noch medizinischer Sauerstoff hergestellt.

Zwei-stufige Rauchgasreinigung garantiert höchste Umweltstandards

Der ökologischen Ausrichtung der Unternehmensphilosophie folgend wird bei der Verwirklichung des Projektes großer Wert auf emissionsreduzierende Maßnahmen gelegt. Im „Upcycling Park“ kommt deshalb eine der besten verfügbaren Technologie entsprechende zwei-stufige Rauchgasreinigung zum Einsatz. Diese filtert saure Bestandteile und organische Verbindungen aus dem Rauchgas, wodurch die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte sichergestellt ist.

Rückfragen & Kontakt:

Florian Kleedorfer
Kapp Hebein Partner
T: +43 1 23 50 422-80
E: fk@khpartner.at

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