- 30.06.2021, 09:34:06
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ÖAMTC: Einparkassistenten – Spielerei oder sinnvolles Extra? (+ Fotos)
Vergleich des Mobilitätsclubs zeigt: manuelles Einparken geht meist schneller
Utl.: Vergleich des Mobilitätsclubs zeigt: manuelles Einparken geht
meist schneller =
Wien (OTS) - Unterstützung beim Einparken versprechen teils
serienmäßig, teils optional erhältliche Assistenzsysteme. Anhand von
sieben Fahrzeugen, von der Kompaktklasse bis zum Sportwagen, hat der
Mobilitätsclub untersucht, wie deren Einparkassistenten ihre Aufgabe
meistern. Das Fazit von ÖAMTC-Techniker Daniel Deimel: "In der Regel
parken geübte Autofahrer deutlich schneller ein als die derzeit
verfügbaren Assistenten. Dennoch: Alle untersuchten Systeme konnten
die Fahrzeuge entsprechend der verfügbaren Funktionen zuverlässig
einparken."
Verbesserungspotenzial sieht der ÖAMTC-Experte vor allem an zwei
Stellen: "Einerseits werden manche Hindernisse, beispielsweise hohe
Randsteine oder Metallstangen, nicht zuverlässig erkannt – teure
Reparaturen können die Folge sein. Andererseits gibt es bei der
Erkennung von Parklücken noch Luft nach oben, immer wieder waren den
Assistenten Parkplätze zu klein, die eigentlich genug Raum geboten
hätten." Die Verantwortung liegt aber ohnehin auch beim mehr oder
minder automatisierten Parkmanöver beim Fahrer selbst, der stets
bereit sein muss, einzugreifen. Er kann sich jedoch, Assistent sei
Dank, stärker auf das Umfeld konzentrieren, was letzten Endes einen
Sicherheitsgewinn darstellt.
Weitere Erkenntnisse aus der ÖAMTC-Untersuchung
Getestet wurden die Parkassistenten des noch nicht in Österreich
erhältlichen Aiways U5, des Kia Sorento und der Mercedes S-Klasse
(jeweils serienmäßig an Bord) sowie von BMW 5er, Ford Focus, Porsche
911 und VW Touareg (alle mit Aufpreis verbunden). "Ob sich die
Investition lohnt, hängt vor allem von der persönlichen
Erwartungshaltung ab", sagt Deimel. Vom Budget hingegen weniger, denn
die Parkassistenten für Aiways U5 und Ford Focus (Aufpreis ca. 700
Euro) haben zwar weniger Funktionen als andere Systeme, parken aber
dennoch zielsicher ein und punkten mit einfacher Bedienung.
Bei beiden muss man allerdings im Auto sitzen bleiben. Nicht so bei
anderen Systemen, darunter dem serienmäßigen Parkassistenten des Kia
Sorento. "Hier gibt es eigene Knöpfe am Schlüssel, die das Auto
vorwärts oder rückwärts in bzw. aus einer engen Parklücke steuern",
erklärt der ÖAMTC-Techniker. Praktisch alle Parkmanöver beherrschen
hingegen VW Touareg und Porsche 911, bei denen man entweder im
Fahrzeug sitzt oder es von außen mit dem Smartphone steuert. Gerade
Letzteres ist aber eher als Spielerei zu betrachten, zu umständlich
und unzuverlässig ist die App derzeit. Der Aufpreis ist mit jeweils
über 5.000 Euro (beim Touareg übrigens nur beim Plug-in Hybrid
gemeinsam mit anderen Extras wählbar) kein Schnäppchen.
Am ehesten der Vorstellung vom vollkommen autonomen Einparken
entsprechen letztlich nur die Assistenten des 5er BMW und der
S-Klasse von Mercedes. Der ÖAMTC-Experte erklärt: "Hier muss
lediglich eine gefundene Parklücke bestätigt werden und das Fahrzeug
parkt sich ein, ohne dass weitere Aktionen des Fahrers notwendig
wären." So viel Komfort hat freilich auch einen Preis: Über 3.000
Euro muss man beim 5er BMW extra dafür hinblättern, bei der
grundsätzlich hochpreisigen S-Klasse gehört der Assistent hingegen
zur Serienausstattung.
Empfehlungen des Mobilitätsclubs
* Die Systeme sind nicht immer selbsterklärend, Handbücher teils
kompliziert. Daher sollte man sich unbedingt vom Händler erklären
lassen, wie der Assistent funktioniert.
* Für die ersten Versuche empfiehlt sich eine verkehrsberuhigte
Gegend. Teilweise erkannten die Assistenten freie Parklücken bis zu
einer Geschwindigkeit von 40 km/h. Das ist allerdings zu schnell für
eine entsprechende Reaktion – der ÖAMTC rät daher, bei der
Parkplatzsuche nicht schneller als 20 km/h zu fahren.
* Der Einparkvorgang muss immer überwacht und im Zweifelsfall sofort
abgebrochen werden – die Verantwortung liegt beim Fahrer, nicht beim
Hersteller.
* Sensoren unbedingt sauber halten, ansonsten wird die Funktionalität
deutlich eingeschränkt.
* Auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen: Wenn die Autos
geschickt einparken, kann es passieren, dass der Vorder- oder
Hintermann "zugeparkt" ist.
Alle Tests des Mobilitätsclubs findet man unter www.oeamtc.at/tests.
Aviso an die Redaktionen: Fotos zu dieser Aussendung gibt es unter
www.oeamtc.at/presse.
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