• 25.06.2021, 11:10:15
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„kulturMontag“ am 28. Juni: Zukunft des Reisens, Jugend ohne Party, Liessmann featuring Nietzsche

Außerdem: Doku-Premiere „Wann. Ein Versuch über die Zeit“

Utl.: Außerdem: Doku-Premiere „Wann. Ein Versuch über die Zeit“ =

Wien (OTS) - Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“
am 28. Juni 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich zunächst mit der
Zukunft des Tourismus, der sich nicht zuletzt aufgrund der Pandemie
im Wandel befindet. Weiters hinterfagt die Sendung u. a. anlässlich
aktueller Ereignisse, wem der öffentliche Raum gehört, und stellt das
neue Buch des „Pop-Philosophen“ Konrad Paul Liessmann vor, das das
Werk und Denken Friedrich Nietzsches auf überraschende wie
provozierende Weise mit der Gegenwart verbindet. Liessmann ist live
zu Gast im Studio. Anschließend an das Magazin steht die neue Doku
„Wann. Ein Versuch über die Zeit“ (23.15 Uhr) auf dem Programm.

Reiselust statt Coronafrust – Die Zukunft des Tourismus

Die ersten Corona-Lockerungen und die Impfungen versprechen einen
Sommer wie damals – nur wollen wir dahin zurück? Der extensive
Massentourismus der vergangenen Jahrzehnte hat die Umwelt massiv
angegriffen und viele Städte und Landschaften zerstört. Die Pandemie
hat diese Entwicklung abrupt gestoppt, doch wie geht es jetzt weiter?
Wir brauchen neue Ideen für den Tourismus, darin sind sich
Expertinnen und Experten ebenso wie Reisende einig. Klasse statt
Masse: Der Urlaub soll individuell und nachhaltig sein – ein Trend,
der sich seit Jahren abzeichnet und den die Pandemie und der
Klimawandel beschleunigt haben. Wie werden wir in Zukunft reisen oder
sind wir bereits im Zeitalter des Posttourismus angekommen und
zufrieden mit einem Urlaub auf Balkonien? Der „kulturMontag“
ergründet, wie Österreich auf die veränderten Bedingungen und
Bedürfnisse reagiert.

Jugend ohne Party – Wem gehört der öffentliche Raum?

Die pandemiebedingten Lockdowns von Gastronomie, Handel und
Freizeiteinrichtungen haben verdeutlicht, wie lebensnotwendig der
urbane öffentliche Raum für eine Gesellschaft ist. Spätestens seit
die Polizei Ende Mai den Wiener Karlsplatz räumen ließ und einen
Platzverbot verhängte, weil Jugendliche dort ohne Corona-Abstand den
lauen Sommerabend genossen haben, reißt die Diskussion darüber nicht
ab. Kritiker/innen sprechen von einer demokratiepolitisch
bedenklichen Situation. Menschen in der Stadt brauchen konsumfreie,
nutzungsoffene Räume. Für Jugendliche, für die Treffen, Partys und
Clubs wichtige soziale Funktionen erfüllen, stellen die
eingeschränkten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung ein massives
Problem dar. Aber: Wem gehört der öffentliche Raum, mit welchen
Konzepten wird er genutzt und wo gibt es noch konsumfreie Zonen für
junge Menschen in der Stadt?

„Alle Lust will Ewigkeit“ – Konrad Paul Liessmanns Nietzsche 2021

Österreichs prominentester Denker, Konrad Paul Liessmann, widmet sich
in seinem jüngsten Buch den Versuchungen des Menschen und dem Werk
des Philosophen Friedrich Nietzsche. In „Alle Lust will Ewigkeit“
holt er zwölf zentrale Fragen aus dessen Werk „Also sprach
Zarathustra“ in die Gegenwart und begibt sich damit in die
unbewussten Tiefen der menschlichen Gefühlswelt, indem er das
Spannungsfeld von Schmerz und Lust, von Leben und Tod analysiert.
Liessmann greift klar nach dem Hier und Jetzt – mit Themen wie
Digitalisierung und Datenschutz, Gutmenschen und Selbstoptimierern,
Mindfulness und Sterbehilfe. Über die „Convenience“-Gesellschaft, die
„Cancel Culture“ oder die Impfkrise spricht der Pop-Philosoph live im
Studio mit Peter Schneeberger.

Dokumentation „Wann. Ein Versuch über die Zeit“ (23.15 Uhr)

Keiner hat Zeit. Aber was ist Zeit? Wenn wir warten, gähnt die Zeit,
wenn wir glücklich sind, rast sie davon. Und der Blick auf die Uhr
hilft auch nicht weiter: Kein Zeitmesser der Welt zeigt an, wie wir
Zeit subjektiv wahrnehmen. Was ist Zeit? Eine Dimension? Eine
Illusion? Filmemacherin Angelika Kellhammer versucht in der
Dokumentation „Wann. Ein Versuch über die Zeit“, das große
Menschheitsrätsel Zeit aus verschiedensten Perspektiven zu ergründen
und fragt nach bei Physik, Kunst, Soziologie und Gehirnforschung.

Physikalisch gesehen ist eine Sekunde: 9.192.631.770 Schwingungen
eines Cäsium-Atoms. Nur, was klärt das? Wie lange dauert ein
Augenblick und wieso fühlen wir Zeit, obwohl wir kein Sinnesorgan
dafür haben? Die Zeit ist ein Rätsel. Die einen sagen: „Zeit ist das,
was die Uhr anzeigt“. Die anderen sagen: „Zeit ist das, was du hast,
wenn du die Uhr wegwirfst“.
„Die Physiker hassen die Zeit“, meint Physiker und Astronom Harald
Lesch, denn während wir Zeiträume messen, werden wir immer älter.
„Zeit ist Geld“ ist inzwischen ein zutiefst schuldig machendes
Lebensgefühl, findet der Soziologe Hartmut Rosa: Wer einfach nur
herumsitzt, der verschwendet sie und muss befürchten, verloren zu
gehen im Wettbewerb. Die Zeit herrscht immer über uns, nur in der
Kunst hat der Mensch die Oberhand über sie: kann in ihr reisen, kann
sie anhalten, beschleunigen und vergessen machen. Für die Dirigentin
Joana Mallwitz erzeugt die Musik ihr eigenes Zeit-Tempo: Sie
spiegelt, dehnt und beugt die Zeit.

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