- 25.06.2021, 09:20:10
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AK Anderl/ÖGB-Katzian: Eine Millionärssteuer ist eine Frage der Gerechtigkeit
Trend Ranking zeigt wie die Super-Reichen in einem Jahr, das von Rekordarbeits-losigkeit geprägt war, noch reicher wurden
Utl.: Trend Ranking zeigt wie die Super-Reichen in einem Jahr, das
von Rekordarbeits-losigkeit geprägt war, noch reicher wurden =
Wien (OTS) - Laut dem neuesten Trend-Reichen-Ranking haben
Österreichs Multimillionäre trotz Corona ein gutes Jahr hinter sich.
Die 10 Reichsten etwa haben ihr Vermögen um 30 Prozent vergrößert.
„Die Corona-Krise macht viele Schieflagen augenscheinlich. Viele
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wurden von der Krise hart
getroffen, die Arbeitslosigkeit und Armut sind deutlich gestiegen“,
sagen AK Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präsident Wolfgang
Katzian. „Wir müssen die Armut verringern und können nicht zuschauen,
wie Reiche ihr Vermögen steuerfrei vermehren. Eine Millionärsabgabe
ist eine Frage der Gerechtigkeit, auch immer mehr Super-Reiche selbst
sehen das so und fordern das lautstark ein“, so Anderl.
„Diese Entwicklung ist zutiefst ungerecht, weil sie genau jene
schützt, die durch ihre großen Vermögen keinen Schutz brauchen und
jene schwächt, die ohnehin durch die Corona-Krise ins Wanken gekommen
sind. Es gibt nur eine Lösung, um diese Schieflage zu korrigieren:
eine Vermögenssteuer. Es muss Geld locker gemacht werden, aber nicht
auf Kosten der ArbeitnehmerInnen, sondern auf Kosten derer, die es
ich leisten können“, ergänzt Katzian.
Österreich wies bereits vor der Pandemie eine der höchsten
Vermögensungleichheiten in der Eurozone auf. Das reichste 1 Prozent
besitzt fast 40 Prozent des gesamten Nettovermögens. Die Hälfte der
Bevölkerung hat hingegen kaum nennenswertes privates Vermögen und
kann auf kein finanzielles Polster in der Krise zurückgreifen. Für
sie ist der Wohlfahrtsstaat mit dem gut ausgebauten Gesundheits- und
Sozialsystem ein Schutzschild in der Pandemie. „Die ArbeitnehmerInnen
dürfen nun nicht auf den Kosten der Krise sitzen bleiben, denn viele
haben 2020 an Einkommen verloren, während die Vermögen der Reichsten
weiter gestiegen sind“, so Anderl.
Um Super-Reiche mehr zum Sozialstaat beitragen zu lassen, fordern AK
und ÖGB einen progressiven Steuertarif ab 1 Million Euro
Nettovermögen. Studien zeigen, dass schon bei Steuersätzen von 0,5
bis 1,5 Prozent budgetäre Mehreinnahmen von bis zu 5 Milliarden Euro
möglich sind. Potenzielle Ausweicheffekte sind da schon abgezogen.
Von so einer Vermögenssteuer wären nur die reichsten 3 bis 4 Prozent
der Haushalte betroffen. „Eine Millionärsabgabe oder Vermögenssteuer,
wie wir sie fordern, bedeutet keine Belastung des Mittelstands, wie
Gegner fälschlicherweise immer noch argumentieren. Es geht darum,
dass die Gewinner dieser Krise auch einen Beitrag leisten, den sie
vermutlich gar nicht spüren, damit andere besser aus der Krise
herauskommen!“, so Katzian.
Wie reich diese obersten Prozent sind, hat die AK auf einer Seite im
Internet dargestellt – die Seite wurde soeben aktualisiert.
Tipp: https://soreichistoesterreich.ak.at/
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