- 23.06.2021, 08:56:31
- /
- OTS0028
ÖAMTC: 14 Fahrradhelme für Erwachsene im Test (+ Fotos, + Video)
Noten zwischen "gut" und "befriedigend" – Details: www.oeamtc.at/tests
Utl.: Noten zwischen "gut" und "befriedigend" – Details:
www.oeamtc.at/tests =
Wien (OTS) - Die Corona-Pandemie hat den Fahrradboom, der schon
länger zu beobachten ist, weiter verstärkt. Damit steigt auch das
Bedürfnis nach entsprechender Schutzausrüstung. Besonders wichtig:
Ein guter Helm, der bei einem Sturz vor schweren Kopfverletzungen
schützt. Der Mobilitätsclub hat daher 14 aktuelle Modelle unter die
Lupe genommen. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl erklärt, worauf dabei
besonders geachtet wurde: "Eines der wichtigsten Kriterien ist die
Stoßdämpfung, die dafür sorgt, dass ein Aufprall so gut wie möglich
absorbiert wird. Weil ein Helm aber nur schützen kann, wenn er auch
getragen wird, spielen auch Tragekomfort und Handhabung eine wichtige
Rolle. Abgerundet wird unser Test durch einen Check der
Hitzebeständigkeit und eine Schadstoffprüfung."
Acht der 14 Helme erreichen die Note "gut", der Rest ist mit
"befriedigend" nicht wesentlich schwächer. Erfreulich ist außerdem,
dass selbst die Modelle auf den letzten Plätzen zufriedenstellende
Werte im Unfallschutz erzielen. "Unser Test zeigt auch, dass
Sicherheit nicht unbedingt eine Preisfrage ist", hält Kerbl fest.
"Den besten Unfallschutz bietet der mit einem Kaufpreis von rund 45
Euro relativ günstige Urban Plus von Fischer. Er lässt in dieser
Kategorie einige Produkte hinter sich, die drei- bis viermal so viel
kosten." Insgesamt bester Testkandidat ist der um rund 120 Euro
angebotene Uvex City i-vo MIPS, der mit dem zweitbesten Unfallschutz
und der besten Handhabung (gemeinsam mit den Modellen Cratoni Volo-X
und Giro Register MIPS) punktet. Außerdem schafft er sowohl bei der
Hitzebeständigkeit und in der Schadstoffprüfung ein "sehr gut".
Zurücklehnen dürfen sich die Hersteller trotz guter Ergebnisse jedoch
nicht. "Gerade im Unfallschutz gibt es weiterhin Nachholbedarf",
stellt der ÖAMTC-Experte klar. "Ein Beispiel dafür ist die
'Abstreifsicherheit': Mehrere Modelle lassen sich viel zu leicht nach
hinten abziehen und können damit bei einem Sturz leicht verloren
werden." Und noch ein Punkt ist dem ÖAMTC-Techniker wichtig: "Die
Erkennbarkeit im Dunkeln ist bei diversen Helmen – speziell beim 160
Euro teuren Omne Air Spin von POC, der gänzlich ohne Reflektoren oder
LED-Beleuchtung auskommt – stark ausbaufähig." Die detaillierten
Ergebnisse für alle Produkte findet man unter www.oeamtc.at/tests.
Hövding 3 – Airbag für Radler außer Konkurrenz getestet
Weil es dafür (noch) keine Normen gibt, wurde das Modell Hövding 3
außer Konkurrenz getestet. ÖAMTC-Experte Kerbl: "Dabei handelt es
sich um einen Airbag-Kragen, für den unsere standardisierte
Stoßprüfung nicht in Frage kommt. Daher haben wir diesmal auf einen
professionellen Stuntman zurückgegriffen, um einen der häufigen
Dooring-Unfälle zu simulieren." Das Ergebnis: Der Hövding 3 bietet
ausgezeichneten Unfallschutz – zumindest dann, wenn der Airbag
tatsächlich auslöst. "Das funktioniert allerdings nicht immer. Vor
allem, wenn der Aufprall 'stumpf' und ohne Rotationsbewegung des
Radlers passiert, ist das System nicht zuverlässig." Außerdem
störend: das hohe Gewicht und der relativ geringe Tragekomfort
inklusive starkem Schwitzen im Halsbereich.
Helmtragequote noch nicht zufriedenstellend
Im Gegensatz zu Kindern müssen Erwachsene in Österreich keinen
Radhelm tragen. Eine aktuelle Erhebung des Mobilitätsclubs zeigt an
dieser Stelle tatsächlich Nachholbedarf: Nur rund 35 Prozent der
14.600 in allen Landeshauptstädten beobachteten Radfahrenden hatten
einen Helm auf. Wie problematisch das ist, zeigen Zahlen aus der
ÖAMTC-Unfallforschung: Der Anteil an verunglückten Radfahrenden ohne
Helm, die schwere bis tödliche Kopfverletzungen erleiden, liegt bei
57 Prozent. Bei Radfahrenden, die mit Helm unterwegs waren, ist
dieser Prozentsatz mit 26 Prozent deutlich geringer. Der klare Rat
von Steffan Kerbl lautet also: "Egal, wo man unterwegs ist, egal, ob
mit Fahrrad, E-Bike oder E-Tretroller – auf den Helm sollte man
niemals verzichten. Dass er Leben retten kann, zeigen alle Zahlen
deutlich."
Tipps und Empfehlungen der ÖAMTC-Experten
* Auf Design achten: Im Idealfall sollte ein Helm mit LED-Beleuchtung
ausgestattet sein. Weil die Aktivierung aber gelegentlich vergessen
wird, empfehlen sich reflektierende Elemente an der Schale und am
Kinnriemen sowie generell die Auswahl einer möglichst hellen
Grundfarbe.
* Probieren: Jeder Kopf hat eine individuelle Form, daher ist es
ratsam, den Helm vor dem Kauf anzuprobieren.
* Ersatz nach Unfall: Auch wenn nach einem Sturz äußerlich keine
Schäden erkennbar sind, kann die Schutzfunktion beeinträchtigt sein.
Der Helm sollte also jedenfalls ersetzt werden, wenn man einen Unfall
hatte.
* Hauptsache Helm, Hauptsache richtig getragen: Selbst die
schlechtesten Helme bieten Schutz vor Kopfverletzungen und können im
Ernstfall Leben retten – aber nur, wenn sie richtig getragen werden
(was natürlich auch für gute Helme gilt).
Infos zu diesem und weiteren Tests des Mobilitätsclubs findet man
unter www.oeamtc.at/tests.
Aviso an die Redaktionen: Ein Video zu diesem Test findet man unter
www.oeamtc.at/tests/fahrradhelmtest/fahrradhelmtest-2021 und im
APA-Videoportal. Zusätzliches Bildmaterial gibt es unter
www.oeamtc.at/presse.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OCP